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Ein Ständchen für Naëmi

Guben. Jedes Jahr erinnern Stiftungsmitarbeiter und Kinder der "Kita im Stift" an Naëmi Wilke. Doch wer war dieses Mädchen, dessen Name auch heute noch über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist?

Rektor Markus Müller erzählt den Kindern, wie das Naëmi-Wilke-Stift entstanden ist.

Rektor Markus Müller erzählt den Kindern, wie das Naëmi-Wilke-Stift entstanden ist.

Bild: Naëmi-Wilke-Stift/Renate Kulick-Aldag

Aufgeregt versammelten sich die Kinder der Fuchsgruppe aus dem Stiftskindergarten am 2. Dezember vor dem Grabstein von Naëmi Wilke, der im »Weiten Raum« des Krankenhauses aufgestellt ist. Sie waren gekommen, um anlässlich Naëmis Geburtstages, dem 2. Dezember 1860, an sie zu denken und ihr ein Ständchen zu bringen. Rektor Markus Müller erzählte den Kindern etwas über die Lebensgeschichte des Mädchens und die Entstehung der Stiftung.

 

Wer war Naëmi Wilke?

Naëmi Wilke, als Zwilling geboren, war das erste Kind von Friedrich und Sophie Wilke. Ihr früher Tod im Alter von knapp 14 Jahren veranlasste ihre Eltern, eine Privatstiftung zu begründen, der sie den Namen ihrer Tochter gaben.

Die Eltern konnten nicht ahnen, dass der viel zu frühe Tod ihrer Tochter langfristig so viel Segen stiften würde. Aus dem 1878 gegründeten kleinen 14-Betten-Kinderkrankenhaus ist eine Stiftung entstanden, die heute rund 500 Menschen beschäftigt und mittlerweile nicht nur im Gesundheitsbereich, sondern auch in der Jugendhilfe tätig ist.

2004 wurde ihr Grabstein in Polen zufällig wieder entdeckt. Noch im gleichen Jahr fand er in einem Neubau der Stiftung einen neuen Platz. Seitdem ist es Tradition, den Geburts- und Todestag von Naëmi Wilke zusammen mit Kindern der Kindertagesstätte im Stift zu begehen. Ohne ihre Geburt und ihren tragischen Tod gäbe es weder das Krankenhaus noch den Kindergarten.


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