

Die Sächsische Schweiz steht am Wochenende (26. und 27. April) ganz im Zeichen der Eisenbahn - von ganz klein bis ganz groß. Denn hier finden die Bahnerlebnistage statt.
Die Schwarzbachbahn in Hohnstein OT Lohsdorf, das Feldbahnmuseum Herrenleite in Lohmen, die Eisenbahnwelten in Rathen, die Kirnitzschtalbahn in Bad Schandau, der Miniaturpark "Die kleine Sächsische Schweiz" in Dorf Wehlen und Tillig Modellbahnen in Sebnitz sowie das Miniatur-Elbtal Königstein laden zum Entdecken ein. Auf große und kleine Gäste - eingefleischte Eisenbahnfans und die ganze Familie - warten besondere Überraschungen.
So gibt es in den Eisenbahnwelten in Rathen eine Premiere: eine alpine Seilbahn bewegt in der Modellwelt zum Matterhorn, das neben dem Landwasserviadukt emporragt und wo die Rhätische Bahn fährt.
Grundsätzlich hat Inhaber Lothar Hanisch die Schweiz bereits vor zehn Jahren in die Sächsische Schweiz, eben in seine Eisenbahnwelten, geholt - im Miniaturformat im Maßstab 1:25, auf rund 150 Quadratmetern. Direkt neben der Pension und dem Café ragt einer der höchsten Alpenberge und eines der markanten Wahrzeichen der Schweiz empor. Im Original 4.478 Meter hoch, bringt es das weltbekannte Matterhorn in Kurort Rathen auf 5,05 Meter. Anstatt aus Gletschergestein besteht es aus Glasfaser Polystyrol, einer Steinfaser. "Unser Gebilde war früher ein Kletterfelsen auf einem Spielplatz", erzählt Hanisch. "Die Grundform ist fast geblieben. Wir haben ihn auf unsere Bedürfnisse zurechtgeschnitten und rekonstruiert." Durch das Matterhorn führt ein Eisenbahntunnel. Am Fuße stehen Wohnhäuser im typischen Schweizer Stil. Blasmusikanten in Trachten spielen. Einer schwenkt die Schweizer Fahne. Weiß-schwarz gescheckte und braune Kühe grasen auf den Weiden.
Auf Knopfdruck der Besucher drehen originale Schweizer Miniaturbahnen der Rhätischen Bahn (RhB) ihre Runden. "Die Züge fahren fast authentisch durchs Gelände. Vom Landwasserviadukt geht es in einen Felsen. Im verkürzten Stil kommen sie am Matterhorn wieder raus", erklärt Hanisch. Der Glacier-Express, der langsamste Schnellzug der Welt, und ein Personenzug, der von einer Ge 6/6 I gezogen wird. Beide fahren abwechselnd in einer Schleife über das Landwasserviadukt nahe dem Bahnhof Filisur, einem Wahrzeichen der Schweizer Bahngesellschaft. Die 65 Meter hohe und 136 Meter lange Eisenbahnbrücke überqueren pro Jahr rund 22.000 Züge. Sie gehört seit 2008 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Außerdem bewegt sich auf einer separaten Gleisstrecke eine Zahnradbahn. Eine zwischen den Schienen auf den Schwellen befestigte Zahnstange ermöglicht es den Zügen, mit dem Zugriff eines Zahnrades am Zug größere Anstiege zu überwinden.
Vor der "Schweiz" gibt es zwei Nischen. Gäste können zwei Taster betätigen. Nach dem Klick ertönt eine Ansage. Eine Frauenstimme erzählt kurz Wissenswertes über die Schweiz und die Bahnen der Schweiz. Dann setzen sich auch schon die Bahnen in Bewegung.
Der Berg für den Schweizer Landstrich wurde bereits 2012 aufgeschüttet. "Wir haben ungefähr 150 Tonnen Steine bewegt, 20 Tonnen Beton und Zement verarbeitet, etwa 100 Meter Gleis verlegt, vier Weichen eingebaut und alles begrünt", berichtet Hanisch. Die Idee, die richtige Schweiz in Kurort Rathen zu bauen, hatte er bei einem Touristiker-Treffen aller Schweizen in Berlin. "Früher, als ich noch in meiner Stuttgarter Wahlheimat war, sind bei mir viele Schweizer Bahnmodelle gefahren", sagt der ehemalige Dresdner.