Für eine saubere Natur
Am 15. November konnten im Nationalpark Sächsische Schweiz drei neue Waldtoiletten eingeweiht werden. Diese befinden sich auf Wanderparkplätzen Neumannmühle und Nasser Grund im Kirnitzschtal sowie am Lilienstein.
Fünf Waldtoiletten im Nationalpark
Damit hat die Nationalpark- und Forstverwaltung Sächsische Schweiz bisher fünf solcher innovativen und umweltfreundlichen Toiletten auf den insgesamt acht gebührenpflichtigen Parkplätzen des Sachsenforst in der Sächsischen Schweiz der Öffentlichkeit übergeben. Die ersten beiden Waldtoiletten befinden sich am Parkplatz im Bielatal und am Papststein. Diese sind bereits seit rund zwei Jahren im Betrieb und haben sich bewährt. So könne man nun Aussagen über Kosten, Unterhaltung und Nutzung treffen. Dabei sind die ersten beiden Toiletten im Großen und Ganzen sauber hinterlassen und durch ein regionales Unternehmen gut gepflegt worden.
Die Reinigung der Toiletten erfolgt zwei- bis dreimal pro Woche, die Leerung nach 9000 Nutzungen, also etwa viermal im Jahr. Neben der Verbesserung des Besucherservices sollen die kostenlosen Toiletten auch zur Sauberkeit im Nationalpark beitragen und die Hinterlassenschaften bei der Notdurft der Besucher reduzieren. »Es soll den Wald im Nationalpark und im Landschaftsschutzgebiet Sächsische Schweiz entlasten und die Aufenthaltsqualität für die Besucher des Waldes und der Schutzgebiete verbessern«, sagt Uwe Borrmeister, der Leiter der Nationalpark- und Forstverwaltung von Sachsenforst.
Die Trockentrenntoiletten des Typs »Goldgrube« kommen ganz ohne Wasser oder Chemie aus und sind dennoch nahezu geruchsfrei, was auch an einem ausgeklügelten Belüftungssystem zu verdanken ist. Der unterirdische Betonbehälter fasst insgesamt rund 3.000 Liter, in welchem flüssige und feste Bestandteile getrennt werden. Die Errichtung der Toiletten dient auch als Pilotprojet, dessen Wissen auch gerne an andere Partner der Region weitergegeben werden kann.
Regionale Wertschöpfung
Das Projekt ist auch ein Beitrag zur regionalen Wertschöpfung, da ausschließlich heimische Firmen am insgesamt neunmonatigen Bau beteiligt waren. Die Waltersdorfer Firma Beyer hat mit Erdbau- und Gründungsarbeiten den Einbau der Betonteile vorbereitet. Der Zimmereibetrieb von Stanley Michael aus Ulbersdorf hat die Toilettengebäude in Einzelanfertigung aus heimischer Lärche gefertigt und den Innenausbau bewerkstelligt. Das Sägewerk Ehrlich aus dem Bielatal hat das Holz aus den Wäldern der Sächsischen Schweiz, aus der planmäßigen Waldpflege, gesägt und getrocknet. Zudem waren die Dachdeckerei Hering und Metallbau May aus Ehrenberg beteiligt.
Die Firma Schmidt Ingenieure war mit der Projektleitung betraut. Martin Aulitzky hat für die Nationalpark- und Forstverwaltung Sächsische Schweiz den Bau der insgesamt drei Waldtoiletten organisiert und koordiniert. Die drei neuen Waldtoiletten sind barrierearm, das Toilettengebäude am Lilienstein sogar barrierefrei. Für nächstes Jahr sind aber erstmal keine weiteren Waldtoiletten geplant.