Mehrzweckhalle fest im Blick

»Ich bin grundsätzlich in freudiger Erwartung, was alles auf mich zukommt. Manchmal sind es auch angenehme Überraschungen, die einen ereilen«, sagt Konzack und fügt an, dass sie in den vergangenen fünf Jahren mit vielen Konzepten bereits die Grundlagen für die Zukunft gelegt haben. Um sie alle umzusetzen, fehlen allerdings finanzielle Mittel: »Wie das auf Dauer zu ändern sein wird, dafür fehlen uns noch die Ideen. Einzelne Projekte, wie die Mehrzweckhalle, haben wir in den Fokus gerückt, für die wir das Geld aufbringen müssen, weil sie wichtig sind. Wir sind jedoch weit davon entfernt, all unsere Pflichtaufgaben vollumfänglich wahrnehmen zu können.«

Wie Christian Konzack erzählt, hat das Amt aufgrund der Kommunalrechtsreform in Brandenburg 2024 und der damit verbundenen Änderungen für die Haushaltsführung der Kommunen keinen beschlossenen und genehmigten Haushalt, sondern befindet sich in einer vorläufigen Haushaltsführung. »Damit befinden wir uns in der Schwebe und können nicht flexibel reagieren. Ich denke aber, wir können damit umgehen, denn Kommunen dürfen trotz vorläufiger Haushaltsführung Mittel in freiwillige Aufgaben stecken.«

In diesem Jahr soll das Projekt »Mehrzweckhalle« weiter vorangebracht werden. »Dafür haben wir ein Architekturbüro und einen Fachplaner gebunden. Eine Genehmigungsplanung für das Projekt wollen wir beim Fördermittelgeber – in dem Fall der Bund – bis Mitte dieses Jahres eingereicht haben, um dann hoffentlich grünes Licht für einen Fördermittelbescheid zu erhalten. Bis Ende 2027 muss das Projekt erledigt und abgerechnet sein, damit wir in der Förderperiode bleiben«, informiert Konzack und fügt an, dass sie bisher in Vorleistung gegangen sind: »Diese Mittel sind auch förderfähig, aber mit dem Abriss der alten Turnhalle und dem Bau der Mehrzweckhalle können wir erst beginnen, wenn der Fördermittelbescheid vorliegt.« Der Abriss soll parallel zur europaweiten Ausschreibung der Bauleistungen erfolgen, Spatenstich soll Anfang 2026 sein. »Das Architekturbüro plant den Bauverlauf so, dass die Halle zum Schuljahr 2027 in Betrieb genommen werden soll«, blickt Konzack voraus. Die Gesamtinvestition betrage 11,2 Millionen Euro – 45 Prozent würden vom Bund gefördert werden. Entstehen soll eine multifunktionale Dreifeldhalle mit Mehrzweckcharakter, festen und mobilen Tribünen sowie einem maximalen Fassungsvermögen von 500 Besuchern. Sie soll künftig nicht nur eine Stätte für Vereine sein, sondern auch Austragungsort für Sport- und Kulturveranstaltungen sowie eine Stätte für den Schulsport. Seit 2021 sei die alte Halle aufgrund der Sperrung nicht mehr nutzbar.

Weitere Investitionen würden auch für die Oberschule Ruhland anstehen: »Das Physikkabinett ist fertig. Die beiden Außentürme als temporärer, zweiter baulicher Rettungsweg stehen. Jetzt warten wir auf das noch in Erarbeitung befindliche Brandschutzkonzept.« Eine daraus resultierende Maßnahme sei allerdings bereits absehbar. »In den Winterferien wird eine Baufirma im Schulgebäude die Durchbrüche für die Zwischentüren, sogenannte Bypasstüren, vornehmen und die Türen einsetzen – als erste erforderliche Maßnahme. Das Brandschutzkonzept wird dann noch zeigen, wie man den zweiten baulichen Rettungsweg dauerhaft gewährleisten kann.« Christian Konzack vermutet, dass an den beiden Giebelseiten des Schulgebäudes dafür permanente Außentreppen angebaut werden müssen. Was der Denkmalschutz dazu sagen werde, bleibe abzuwarten, denn das Gebäude wurde 1893 erbaut und ist denkmalgeschützt. Wie das Amt als Schulträger diese Maßnahme dann finanzieren könne, werde sich zeigen.

Wie Christian Konzack sagt, soll 2025 weiterhin die Planung für die Erweiterung der Grundschule in Guteborn vorangetrieben werden. Entsprechende Mittel seien dafür eingeplant. »Vorgesehen ist ein Erweiterungsbau, um die Kapazität zu erhöhen und weitere Kapazitäten für die Ganztagsbetreuung zu schaffen. In der einzügig geplanten Grundschule bewegen sich aufgrund der Kinderzahlen der letzten Jahre einzelne Klassen im zweizügigen Bereich. Funktionsräume werden inzwischen als Klassenzimmer genutzt.« Laut Konzack hat eine grobe Kostenschätzung ein Investitionsvolumen von acht bis neun Millionen Euro ergeben. »Wann wir das realisieren können, ist ungewiss und hängt davon ab, ob wir Fördermittel dafür erhalten können.«

Blick auf die Gemeindes des Amtes

Auch in den Gemeinden des Amtes Ruhland sind im neuen Jahr 2025 Maßnahmen vorgesehen. Wie Amtsdirektor Christian Konzack informiert, soll in Guteborn der Gehweg zwischen dem Ortskern und der Kita »Am Born« gebaut werden. »Zudem wird aktuell eine abflusslose Sammelgrube am Teich errichtet, um bei Veranstaltungen die Möglichkeit zu schaffen, einen Toilettenwagen aufzustellen.«

In der Gemeinde Arnsdorf soll die Guteborner Straße gebaut sowie die Regenentwässerung in der Dorfaue begonnen werden.

»In Ruhland treiben wir das Projekt Regenentwässerung voran. Am Elsterbogen in der Feldstraße wird dieses Jahr eine große Baumaßnahme starten, bei der der Regenwasserkanal erneuert wird. Im Zuge dessen erfährt die Feldstraße einen grundhaften Ausbau.«

Wie Christian Konzack berichtet, befinde man sich in Hermsdorf derzeit in der Abstimmung über die beiden Dorfgemeinschaftshäuser in Jannowitz und Lipsa. Diese sollen modernisiert werden. »In Hermsdorf selbst planen wir einen Neubau des Dorfgemeinschaftshauses, da das alte Gebäude so marode ist, dass es nicht erhaltenswert erscheint.«

Im Gemeindeteil Biehlen der Gemeinde Schwarzbach soll die Parkbühne modernisiert werden. »Das ist ein großes Projekt, das in diesem Jahr starten wird. Wir konnten dafür Leader-Mittel sichern. Die Konstruktion und Gestaltung werden etwas Besonderes sein.«

In der Gemeinde Hohenbocka soll 2025 die Schulstraße eine Oberflächensanierung erhalten.

• Mehr zum Amt Ruhland unter: www.amt-ruhland.de