Stefan Staindl

Straßenbau in Großräschen-Ost ab März 2025: Käthe-Kollwitz-Straße und Friedensstraße werden vollumfänglich erneuert

Großräschen. Der Straßenbau für die Käthe-Kollwitz-Straße und für die Friedensstraße rückt näher. Laut Jacqueline Löde, Sachgebietsleiterin Straßenwesen und Tiefbau im Bauamt Großräschen, soll über den bevorstehenden Winter die Leistung ausgeschrieben und spätestens im Februar 2025 an eine entsprechende Firma vergeben werden.

Blick aus der Vogelperspektive auf den Übergang von der Käthe-Kollwitz-Straße (li.) in die Friedensstraße.

Blick aus der Vogelperspektive auf den Übergang von der Käthe-Kollwitz-Straße (li.) in die Friedensstraße.

Bild: Stadt Großräschen

»Dann könnten wir im März mit der Maßnahme beginnen. Die Verkehrsfreigabe soll Ende 2025 erfolgen«, informierte Löde jetzt während einer zweiten Informationsveranstaltung für Anlieger. »Gebaut werden wird sicherlich in mehreren Bauabschnitten, doch detailliert können wir hier erst informieren, wenn wir eine Firma gefunden haben. Dann werden wir zum genauen Bauablauf noch einmal eine Informationsveranstaltung durchführen.« Laut Stadtsprecherin Kati Kiesel sind rund 100 Anwohner direkt von der Straßenbaumaßnahme betroffen. Etwa 60 kamen jetzt zur erneuten Informationsrunde in den Kurmärkersaal des Bürgerhauses.

Laut Dipl.-Ing. André Renger vom zuständigen Planungsbüro gab es in einer ersten Informationsrunde viele Hinweise von Anliegern zum Bauvorhaben – besonders hinsichtlich der Gehwegplanung. Dieser verlaufe jetzt jeweils auf der bewohnten Straßenseite, was bedeutet, dass der Gehweg mit Beginn nördlich und Richtung Osten südlich den Straßenverlauf begleite. »Es wird auch keine Mittelinseln mehr geben, sondern behindertengerechte Querungen an den drei Knotenpunkten. Dort ist auch Tempo 30 vorgesehen«, erzählt Renger und ergänzt, dass die Straße sechs und der Gehweg zweieinhalb Meter breit sein werden. Straßenbegleitend seien LED-Mastleuchten geplant.

Um Niederschlagswasser abzuleiten würde ein Rigolen-Versickerungssystem zum Einsatz kommen. Durch die Löcher in den bis zu zwei Meter unter der Erde verlegten Rohren kann das Wasser in den Boden versickern.

»Standard im heutigen Straßenbau«, versichert Bürgermeister Thomas Zenker und fügt an, dass Großräschen grundsätzlich auf Versickerung setze, da ohnehin der Boden zu trocken sei: »Wir müssen auch im Blick haben, dass die Grubenwasserreinigungsanlage Rainitza vermutlich 2026 stillgelegt wird und dann auch das entsprechende Fließgewässer außer Betrieb gehen wird. Ohne einen ableitenden Fluss müssen wir perspektivisch die gesamte Stadtentwässerung hinsichtlich Niederschlagswasser auf Versickerung umstellen. In Teilen der Käthe-Kollwitz-Straße haben wir bereits eine Rigolen-Versickerung verbaut und bei Starkregen gab es bisher nie Komplikationen.« Im Zuge der Straßenbaumaßnahme in Großräschen-Ost würden auch der bestehende Schmutzwasserkanal saniert und ergänzt sowie der Trinkwasserkanal erneuert werden.

Wie Kai Zickler von der Wasserverband Lausitz Betriebsführungs GmbH (WAL-Betrieb) informiert, werden die Hausanschlüsse für den neuen Schmutzwasserkanal bis maximal ein Meter auf das Grundstück verlegt. Der Rest bis zum Wohnhaus sei in Verantwortung des Eigentümers. »Das macht aber erst Sinn, wenn wir mit dem gesamten Verlegen durch sind. Wir würden dann darüber informieren, wann der Anschluss ans Haus erfolgen kann«, sagt Zickler und weist darauf hin, dass in den Schmutzwasserkanal zusätzlich kein Niederschlagswasser eingeleitet werden darf: »Das würde das Kanalnetz überlasten.« Bezüglich Rückstaugefahr müsse sich auch jeder selbst schützen und etwa eine Rückstausicherung einbauen. Hierzu sollte man sich auch mit seiner Versicherung kurzschließen.

Laut Zickler würden mit der Anbindung an den Schmutzwasserkanal auch bestehende Kleinkläranlagen (KKA) oder Sammelgruben perspektivisch auslaufen. »Sie würden natürlich noch so lange in Betrieb sein, wie es die wasserrechtliche Erlaubnis erteilt hat und müssten nicht von jetzt auf gleich stillgelegt werden. Vorgesehen ist es, dass jedes Grundstück einen Anschluss an den Schmutzwasserkanal erhält«, berichtet Kai Zickler und fügt an, dass der Anschluss-Beitrag erst fällig werde, wenn die KKA oder Sammelgruben ausgelaufen seien. Bei einem 1.000 Quadratmeter großen Grundstück würden bei einer eingeschossigen Bebauung rund 2.000 Euro anfallen, bei einer zweigeschossigen Bebauung wären es rund 3.000 Euro.

Bürgermeister Thomas Zenker erinnert in dem Zusammenhang, dass ein Anschluss an einen Schmutzwasserkanal immer ein wertstabilisierender Faktor für Grundstück und Haus sei.
Insgesamt 2,2 Millionen Euro investiert die Stadt Großräschen in den Ausbau der Käthe-Kollwitz-Straße und der Friedensstraße. »Im Juli erhielten wir den erhofften Zuwendungsbescheid über 1,2 Millionen Euro durch die Fördermittelstelle. Damit waren die Voraussetzungen für den weiteren Planungsfortgang gegeben«, erzählt Zenker und fügt an, dass diese Maßnahme Großräschen-Ost weiter voranbringen werde.


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