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DDR-Bau wird nachhaltiger Wohnraum

Großräschen. Mit der nachhaltigen Sanierung des 1988 erbauten 6-Geschossers wertet die Kommunale Wohnungsgesellschaft mbH Senftenberg (KWG) ihren Wohnungsbestand im Großräschener Norden deutlich auf. Bereits im November gab es den »Startschuss« für die Baumaßnahmen in der Karl-Marx-Straße 7, teilt jetzt KWG-Sprecher Ralf Weide mit.

KWG auf dem Weg zum »Kleinen Neuland« in Großräschen mit (vo.li.na.re.): Milena Zollner (Werksstudentin im Ingenieurbüro Jähne), Prof. Dr.-Ing. habil. Angelika Mettke (Leiterin des Arbeitsgebietes Bauliches Recycling am Institut für Umwelt- und Verfahrenstechnik BTU), Peter Jähne (Ingenieurbüro Jähne), Tobias Dorn (Geschäftsführer KWG), Anton Leo Götz (wissenschaftlicher Mitarbeiter BTU), Nadine Rönsch (Baubetreuung BMA) und Jens Muschick (Geschäftsbereichsleiter, ECOSOIL Ost).

KWG auf dem Weg zum »Kleinen Neuland« in Großräschen mit (vo.li.na.re.): Milena Zollner (Werksstudentin im Ingenieurbüro Jähne), Prof. Dr.-Ing. habil. Angelika Mettke (Leiterin des Arbeitsgebietes Bauliches Recycling am Institut für Umwelt- und Verfahrenstechnik BTU), Peter Jähne (Ingenieurbüro Jähne), Tobias Dorn (Geschäftsführer KWG), Anton Leo Götz (wissenschaftlicher Mitarbeiter BTU), Nadine Rönsch (Baubetreuung BMA) und Jens Muschick (Geschäftsbereichsleiter, ECOSOIL Ost).

Bild: KWG, Ralf Weide

Durch einen Teilrückbau der oberen Etagen sowie umfangreiche Grundrissänderungen verringert sich Weide zufolge die Wohnungsanzahl des in Plattenbauweise Typ »WBS 70« errichteten Gebäudes von bisher 70 auf zukünftig 29 Wohnungen. Aus den ursprünglich 55 Einraum- und 15 Zweiraumwohnungen würden sieben Einraum-, 19 Zweiraum-, und drei Dreiraumwohnungen entstehen, von denen sechs Wohnungen barrierefrei sein würden. Die zukünftigen Mieter könnten sich unter anderem auf hochwertig ausgestattete Wohnungen mit individuellen Grundrissen freuen, die alle über Fußbodenheizung und einen großen Balkon verfügen würden sowie mit einem Aufzug erreichbar seien. Mit der Erneuerung der Heizanlage als Hybridsystem, bei der eine Wärmepumpe mit einem Gas-Brennwertkessel zur Spitzenlastabdeckung kombiniert werde, gehe die KWG einen großen Schritt in Richtung nachhaltiges Sanieren. Die Außenansicht des nach Teilrückbau 3- beziehungsweise 4-stöckigen Gebäudes werde durch eine moderne und farblich zurückhaltende Fassadengestaltung ein optisches Highlight im Quartier. Auch der Servicegedanke soll beim »kleinen Neuland« nicht zu kurz kommen. So werde es für die Mieter einen großen Raum mit integrierter Küche und Außenterrasse für Veranstaltungen, Feiern oder gemeinsame Treffen geben. Außerdem werde derzeit die Möglichkeit geprüft, einen Concierge-Service in Kooperation mit dem DRK-Kreisverband Lausitz e.V. anzubieten.

Teil eines EU-Forschungsprojektes

Neue und vor allem nachhaltige Wege gehe die KWG auch beim Teilrückbau des Gebäudes. Das aus den Medien bekannte Plattenbau-Recycling werde jetzt auch in Großräschen zum großen Thema. Bei dem durch das P. Jähne Ingenieurbüro GmbH geplante Bauvorhaben werde die mit dem Teilrückbau beauftragte Firma ECOSOIL Ost GmbH die ehemals verbauten Platten für mehrere kleine Bauvorhaben am Standort Kolkwitz sowie für einen Versuchsbau in der Nähe der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus wiederverwenden. Für dieses internationale EU-Forschungsprojekt mit dem Na- men »ReCreate« – »Wiederverwendung von Betonfertigteilen für eine Kreislaufwirtschaft« stelle die KWG einen Teil der Platten zur Verfügung. Wissenschaftlich begleitet und ausgewertet werde das Projekt von der BTU Cottbus-Senftenberg. Es werden laut Ralf Weide auch Studierende der BTU unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. habil. Angelika Mettke, Leiterin des Arbeitsgebietes Bauliches Recycling am Institut für Umwelt- und Verfahrenstechnik eingebunden, um den Prozess des Teilrückbaus detailliert aufzunehmen und die Wiederverwendungseignung der rückgebauten Betonelemente festzustellen.

Tobias Dorn, Geschäftsführer der KWG, zur Intention dieser Sanierungsmaßnahme: »Bei der Konzeption des neuen Lebenszyklus des Wohnhauses richten wir unseren Service, die Ausstattung des Gebäudes und der Wohnungen sowie die Attraktivität des Quartiers auf den Mieternutzen und die zukünftigen Anforderungen und Wünsche unserer Mieter aus. Dieses Umbau- und Sanierungsprojekt, ist für uns in dieser Form bisher einzigartig und definiert einen völlig neuen Standard bei der nachhaltigen Aufwertung von Bestandsimmobilien«

Fast 20 Vormerkungen liegen Weide zufolge bereits für die voraussichtlich im Jahr 2026 fertiggestellten Wohnungen vor.


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