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65 Jahre Volkschor Hohenbocka e.V.:Ein Fest für alle Sinne

Hohenbocka. Der Volkschor des Ortes feiert seinen 65. Geburtstag mit Gästen. Die ersten waren natürlich die Sängerinnen und Sänger sowie einige Mitglieder des HKC, des Feuerwehrvereins und des Kleintierzuchtvereins, um die Kaffeetafel vorzubereiten. Sage und schreibe 31 Kuchen mussten aufs Buffet, teilt Annegret Mattusch mit. Sie schreibt über das Jubiläum:

Der Volkschor Hohenbocka e.V. konnte sein 65-jähriges Jubiläum feiern.

Der Volkschor Hohenbocka e.V. konnte sein 65-jähriges Jubiläum feiern.

Bild: Chor, B.N.

Der Saal wurde bereits am Vorabend festlich geschmückt, die Ausstellung mit der Chorchronik und der Kleidung aus den vergangenen Jahrzehnten aufgebaut. Nach und nach kamen dann auch unsere Gäste – der Männergesangverein 1883 Arnsdorf e.V., der Gemischte Chor Ruhland e.V., die MusiSchätzle der Musikschule Fröhlich sowie Gratulanten befreundeter Chöre, die Bürgermeister/Ortsvorsteher aus Grünewald, Schwarzbach, Hosena und Hohenbocka, einige unserer Sponsoren und unglaublich viele interessierte Zuhörer aus Hohenbocka und Umgebung. Wir mussten sogar noch Tische und Stühle dazu holen, weil die vorbereiteten Plätze nicht ausreichten! Solch einen gefüllten Saal hatten wir lange nicht – damit stieg aber auch die Aufregung unter uns. Wird alles gut klingen? Haben wir an alles gedacht?
Die fleißigen Helfer hatten alle Hände voll zu tun, die Kuchenwünsche der Gäste auf die Teller und den Kaffee in die Tassen zu bringen. Sie haben das mit Bravour gemeistert – an dieser Stelle gleich ein ganz herzliches Dankeschön an sie! Ohne eine solche Unterstützung kann man kein Fest durchführen. Dasselbe gilt natürlich auch unseren zahlreichen Sponsoren, denn ohne die entsprechenden Finanzen steht ein Verein im Regen. Auch hier erfuhren wir beeindruckende Wertschätzung ansässiger Unternehmen und Privatpersonen sowie der Gemeinden des Amtes Ruhland einschließlich der Amtsverwaltung. Sogar das Ministerium des Landes Brandenburg zeigte ein Herz für unseren Verein. Wir sagen von Herzen Danke!

Jetzt war es kurz vor 15 Uhr. Die Sängerinnen und Sänger fanden sich in der Gaststube ein, es gab ein Gläschen Sängeröl und dann hieß es: Einmarsch auf den Saal und losgesungen! »Seid gegrüßt, ihr lieben Freunde« war ehrlich gemeint. Es folgte eine kurze Festrede unseres Vorsitzenden Fred Hofmann und einige Ehrungen für langjährige Sängerinnen und Sänger: Birgit Zurek erhielt die Goldene Ehrennadel des Brandenburgischen Chorverbandes für 50 Jahre Chormitgliedschaft, ich bin schon 45 Jahre dabei, Olaf Hain singt seit 25 Jahren und Marion Liebusch bekam die Urkunde des BCV für 10-jährige Mitgliedschaft. Danach überbrachten Vertreter der befreundeten Vereine und Chöre sowie die Bürgermeister/Ortsvorsteher ihre Glückwünsche und Präsente.

Nun konnte es musikalisch weitergehen. Es war gar nicht so einfach, aus dem in 65 Jahren angesammelten Repertoire eine Auswahl zu treffen. Doch an der Reaktion des Publikums erkannten wir, dass wir die richtigen Titel ausgewählt hatten. An dieser Stelle möchte ich diesem Publikum ein großes Kompliment machen: Sie haben uns und allen Mitwirkenden große Wertschätzung entgegengebracht! Mir kommen beim Schreiben die Tränen der Rührung und genauso ging es uns auch beim Singen – diese Aufmerksamkeit, der Beifall, die vielen freundlichen, glücklichen Gesichter sind die schönste Geste, die sich ein Chor/ein Musiker nur wünschen kann. Danke dafür!

Der nächste musikalische Gratulant war der MGV aus Arnsdorf, mit dem uns eine 40-jährige enge Freundschaft verbindet. Wir teilen uns ja sogar den Chorleiter Rudi Zurek! Wie schwer es ist, einen Chor am Leben zu erhalten, führten uns die Männer und auch der Chor aus Ruhland vor Augen. Der Mitgliederschwund beziehungsweise das Fehlen von Chorleitern ist eine traurige Wahrheit. Wir haben das Glück, einige Sängerinnen und Sänger des Schwarzbacher Chores in unsere Reihen aufgenommen zu haben. Das hat uns »das Leben gerettet«, so muss man das sagen. Es wäre ein wundervoller Effekt, wenn unser Jubiläumskonzert Anreiz für diejenigen wäre, in einen Chor einzutreten, die selbst sehr gern singen, dies aber nur zu Hause im stillen Kämmerlein tun. Ob Mann oder Frau oder Jugendliche(r) – die Chöre der Umgebung brauchen weitere Mitglieder, damit diese Kultur nicht verloren geht! Hohenbocka zum Beispiel hat so viele neue Einwohner, da sind ganz sicher tolle Stimmen dabei! Außerdem lernt man so seine Mitmenschen auf eine gemütliche Art und Weise kennen.

Die MusiSchätzle – oder kurz Oldies – der Musikschule Fröhlich nahmen mit ihren Akkordeonklängen die Anwesenden im Saal mit, es wurde geschunkelt und mitgesungen. Als besonderen Gruß an unseren Rudi hatten wir uns heimlich abgesprochen, die »Schöne wendische Sängerin« gemeinsam zu spielen und zu singen. Er hat diese musikalische Überraschung angenommen und uns sogar auf dem Keyboard begleitet.

Im zweiten Teil unserer eigenen Darbietung standen Lieder auf dem Programm, die die Liebe zum Thema hatten. Den Titel »Marmor, Stein und Eisen bricht«, den wir vom Schwarzbacher Chor übernommen haben, sangen wir zum ersten Mal vor Publikum! Auch hier wurde kräftig mitgesungen, denn dieses Lied kennt man aus dem Radio. Ganz still wurde es bei »One way wind« und »Ein schöner Tag«. Standing ovations gab es bisher noch nie, klar dass da wieder Tränen flossen. Zu guter Letzt kamen alle Sängerinnen und Sänger nach vorn, um gemeinsam »Lieder, die von Herzen kommen« zu schmettern. Die geforderte Zugabe brachte noch einmal den gesamten Saal zum Mitsingen – »Bunt sind schon die Wälder« hallte es auf die Dorfaue hinaus und somit fand ein wundervolles Konzert seinen Abschluss.

Nachdem das Publikum den Heimweg angetreten hatte und die ersten Aufräumarbeiten abgeschlossen waren, trafen sich die Chormitglieder mit ihren Partnerinnen und Partnern zu einem gemeinsamen Abendessen. Es wurde selbstverständlich gleich der Nachmittag ausgewertet und so fand das beeindruckende Jubiläum einen ansprechenden Abschluss. Danke nochmals an alle, die zum Gelingen dieses Höhepunktes beigetragen haben! Wir wünschen uns sehr, dass es diese Art von Zusammengehörigkeit noch lange geben wird. Wir werden auf jeden Fall so lange es geht, miteinander singen und fröhlich sein.

Ein kräftiges »Lied hoch!« ruft Annegret Mattusch.


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