Treue Helfer für Domtürme
Am Meißner Dom tut sich etwas: Im Rahmen eines umfangreichen Sanierungsprojekts erhält das historische Wahrzeichen der Stadt eine dauerhafte Arbeitsplattform und einen Kran, um notwendige Erhaltungs- und Reparaturarbeiten an den markanten Westtürmen langfristig zu ermöglichen. Mit Unterstützung des Sächsischen Landtags und des Landesamtes für Denkmalpflege werden rund 90 Prozent (339.675 Euro) der Kosten durch Fördermittel abgedeckt. Das Hochstift Meißen trägt die restlichen 10 Prozent (40.000 Euro) als Eigenmittel bei.
Die Westtürme des Meißner Doms, auch bekannt als die »Wolkenkratzer Meißens«, prägen seit Jahrhunderten die Silhouette der Stadt. Für Dombaumeister Dr. Knut Hauswald ist der Sanierungsbedarf schon länger ein zentrales Anliegen: »Der Kran ist notwendig, um kontinuierlich Erhaltungsmaßnahmen, insbesondere im neogotischen Bereich, zu ermöglichen und die Türme langfristig zu sichern.«
Die Herausforderungen sind dabei vielfältig: Der Kran muss den strengen Auflagen des Denkmalschutzes entsprechen und ist im Ruhezustand kaum sichtbar, um das historische Erscheinungsbild des Doms zu bewahren.
Technische Meisterleistung für den Denkmalschutz
Die Planung und Konstruktion der Arbeitsplattform und des Krans wurden vom Dresdner Planungsbüro DTP-Theaterbühnentechnik GmbH entworfen, während die Firma ARTTHEA Bühnentechnik GmbH aus Radebeul mit der Umsetzung beauftragt wurde. Seit Ende Juli ist das Montageteam vor Ort und plant die Fertigstellung bis Ende Oktober. »Bei der Installation müssen spezielle Anforderungen beachtet werden, insbesondere bei der Verankerung des Krans und beim Transport von Lasten, um das Bauwerk zu schützen«, erklärt Dombaumeister Dr. Hauswald.
Der Sächsische Landeskonservator Alf Furkert betont die historische Bedeutung des Meißner Doms: »Als Zentrum des historischen Bistums Meißen spielte der Dom eine essenzielle Rolle in der Entwicklung der Mark Meißen und der späteren sächsischen Herrschaft. Er ist ein Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung und seine neogotische Gestaltung spiegelt die Nationalgedanken des 19. Jahrhunderts wider.« Mit dieser neuen technischen Ausstattung soll das historische Bauwerk nicht nur gesichert, sondern auch der kulturelle Wert für die kommenden Generationen erhalten werden.
Segensworte zur Einweihung
Bei der Einweihung der Bauarbeiten zeigte sich Domherrin Dr. Andrea Sander erfreut über die Unterstützung durch die Fördermittelgeber und alle Beteiligten. Dompfarrer Superintendent Andreas Beuchel begleitete mit einem Bibelwort und Gebet. »Ein solches Kulturdenkmal zu erhalten und mit Leben zu füllen, ist eine große Herausforderung, der wir uns im Hochstift mit Hingabe widmen«, so der Dompfarrer. »Wir sind dankbar für die Fördermittel und hoffen auf ein segensreiches Wirken der Technik.«