Todesstraße, Mystik und heiße Wüste - Paula on Tour 2
Trampolin de la muerte oder camino de la muerte wird sie auch genannt. In 80 Kilometern schlängelt sie sich meist einspurig auf heftigem Schotter und in luftigen Höhen durch die Berge. Bei Gegenverkehr ist das Ganze allerdings kein Spaß mehr und mutiert zu einem Balanceakt auf dem Seil ,es verlangt Nerven aus Stahl. Das Kolumbianische Hochland ist beeindruckend doch nicht so leicht zu erkunden. Wir haben aber Glück, denn heute ist schönes Wetter und so können wir die atemberaubenden Landschaften auch sehen.
Die meiste Zeit des Jahres liegen die Berge in Wolken und Nebel gehüllt. Wir brauchen trotzdem über sechs Stunden für diese Strecke. Sechs Stunden in denen wir manches Mal kurz vor dem Verzweifeln sind, aber da müssen wir jetzt durch und umdrehen ist keine Option. Am Morgen starten wir bei frischen 17 Grad und finden am Abend einen tollen Platz am Fluss bei nun 30 Grad. Diese Abkühlung haben wir uns mehr als verdient, denn für Fahrer und Beifahrer war die Tour eine echte Herausforderung.
Als wir am Abend die Bilder der 360 Grad-Kamera unserer Reisebegleiter Gert und Evi sehen, gefriert uns selbst bei den hohen Temperaturen das Blut in den Adern. Erst hier sehen wir von allen Seiten, wie nah wir am Abgrund gefahren sind und wie steil es hinunter ging. Puh, das hätte ich vorher nicht sehen wollen. Und Frank mit seiner Höhenangst hat hier schier unglaubliches geleistet.
Unsere nächste Station ist San Augustin, eine nette, verschlafene Kleinstadt in den Bergen, in der das ganze Jahr über ein angenehmes Klima herrscht, ist das Tor zu einer der bedeutendsten präkolumbischen archäologischen Stätten ganz Südamerikas. Das müssen wir natürlich sehen, da geht kein Weg vorbei.
Auf einer Wiese bei Einheimischen finden wir einen ruhigen Platz zum Übernachten und am nächsten Morgen geht es los.
Vor 5000 Jahren lebten hier zwei indigene Völker. Sie trieben Handel, übten ihre Religion aus und begruben ihre Toten. Das Vulkangestein, das die inzwischen erloschenen Vulkane ausspuckten, erwies sich für die damaligen Bildhauer als unwiderstehliches Material uns so entstanden über 500 Statuen.
Im Park befinden sich über 130 Statuen davon, darunter sind einige der besten Beispiele mit menschlichen oder tierischen Zügen oder einer Mischung von beidem. Wir durchwandern das weitläufige Gebiet und stellen uns immer wieder vor, wie die Menschen früher hier gelebt haben. Eine wunderbar angelegte mystische Stätte.
Wir fahren durch das Bergland weiter zur Wüste Tatacoa. Der Verkehr in Kolumbien ist übrigens sehr chaotisch. Ich wage zu behaupten, dass sie sich über 90% der Verkehrszeichen sparen können, da es eh keinen interessiert…..
Zwei Tage drehen wir eine große Runde durch die Wüste. Manche sprechen von großen Gesteinsformationen ähnlich der Atacamawüste. OK.,so ist es nicht, aber beeindruckend allemal. Wir Mädels machen in der Schlucht eine kleine Wanderung am späten Nachmittag um beste Fotos bei dem warmen Licht zu machen. In verschiedenen Rot- und Brauntönen strahlen die Felsen um die Wette. Je nachdem wie Schatten und Licht fallen, verändern sich die Farben. Wir können uns nicht satt sehen und unter vielen Aahs und Oohs machen wir unzählige Bilder. Es ist jedoch kochend heiß und wir müssen den Rückweg antreten. Ein leichtes Summen lässt uns den Himmel absuchen, doch wir können nichts sehen. Die faulen Jungs sind am Auto geblieben und haben doch trotz Verbot die Drohne fliegen lassen und nun auch noch die besseren Fotos als wir. Sollte Faulheit nicht bestraft werden???
In mehreren Etappen machen wir uns auf den Weg nach Bogota.
Alle weiteren Abenteuer gibt's H I E R nachzulesen.
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