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»Wir haben keine Abbrecher!«

Die Firma TS Bau ist nicht nur in Sachen Neubau und Sanierung ein Profi, auch in der Ausbildung des Nachwuchses hat der Glaubitzer Betrieb den richtigen Weg gefunden.
Jakob Rutz, Straßenbauer im 2. Ausbildungsjahr, muss in seiner Lehrzeit aber auch in die Höhe bauen. Foto: TS Bau

Jakob Rutz, Straßenbauer im 2. Ausbildungsjahr, muss in seiner Lehrzeit aber auch in die Höhe bauen. Foto: TS Bau

An vielen Baustellen in der Region ist auch die Firma TS Bau beteiligt. So bauen oder bauten die Glaubitzer Hoch-, Tief- und Gleisbauarbeiter unter anderem die S91 bei Kalkreuth, die Nickritzer Straße in Riesa, die Zufahrtsgleise des Hafens Torgau und Dresden, die Studienakademie in Gröba und das neue Wohnprojekt der Wohnungsgenossenschaft an der Heinz-Steyer-Straße in Merzdorf. Auszeichnung Das der Betrieb aber auch ein Glück für so manchen Azubi ist, wissen wohl die Wenigsten. Bereits 2016 wurde dem Unternehmen das Ausbildungszertifikat der Agentur für Arbeit verliehen. Geehrt wurde die Glaubitzer Baufirma dabei für eine besonders engagierte und zuverlässige Lehrlingsausbildung.Bereits ein Jahr danach erreichte den Betrieb im Gewerbegebiet Glaubitz/ Zeithain die Ehrung als »Hervorragender Ausbildungsbetrieb der Bauwirtschaft«. Das alles haben die Glaubitzer mit viel Mühe erreicht, denn auch bei ihnen stehen die Bewerber nicht Schlange. Dennoch setzt man bei TS Bau auf Nachwuchsmitarbeiter aus den eigenen Reihen. »Wir wollen unsere Mitarbeiter selbst ausbilden und schon früh an unseren Betrieb binden«, erklärt Personalchefin Silvia Pfeifer. »Wir reichen unseren Azubis die Hand und wollen ihnen die Unterstützung geben, die, sie brauchen«, fügt sie an. So wurde im vergangenen Jahr erstmals die »Einstiegsqualifizierung« der Agentur für Arbeit ausprobiert und für gut befunden. So konnte auch bei den Jugendlichen die Ausbildungsreife hergestellt werden, die wegen schwächerer Leistungen eine Ausbildung nicht sofort erfolgreich schaffen würden. Sie können das erste Ausbildungsjahr und die reguläre Berufsschule sozusagen als Test miterleben und lernen, auf was es im jeweiligen Beruf ankommt. »Derzeit nutzen 41 Jugendliche im ganzen Landkreis Meißen erfolgreich diese Unterstützung«, erklärt Petra Schlüter, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Riesa. Hilfen werden angenommen Als besonders hilfreich sieht die Personalchefin auch die »Hilfen aus einer Hand« für die Azubis. Dabei wird ihnen vom Überbetrieblichen Ausbildungszentrum für Bau in Dresden Stützunterricht angeboten, um den Stoff zu festigen und offene praxisnahe Fragen zu klären. »Das nehmen alle unsere Azubis gerne an«, weiß Silvia Pfeifer. Sie kennt ihre Schützlinge ganz genau und sorgt dafür, dass sie sich beruflich wohl fühlen. Erstmals wird im nächsten Jahr auch ein engagierter Förderschüler mit Hauptschulabschluss in die Ausbildung aufgenommen. Er hat sich bereits bei drei Praktikas im betrieb bewährt. Probleme bereitet der Branche die Zentralisation der Berufsschulen, die dadurch für einige Azubis schlechter erreichbar sind. Das wirke sich stark auf die Berufswahl aus: Man lernt dann den Bauberuf, dessen Berufsschule leicht erreichbar ist. Hier hofft auch TS Bau auf eine Lösung. Auch werden den TS Bau-Mitarbeitern regelmäßig Qualifizierungen angeboten. Derzeit bilden sich vier Mitarbeiter beruflich weiter. »Unser Einsatz wird von unseren Azubis belohnt, in dem sie uns die Treue halten. Wir hatten bisher noch keine Ausbildungsabbrecher zu beklagen. Wir wollen uns auf Augenhöhe begegnen und positive Bedingungen für alle 190 Mitarbeiter schaffen - dazu zählen natürlich auch die 14 Azubis«, so Pfeifer abschließend. Übrigens, wurden in der Vergangenheit auch immer wieder Rückkehrer aus den alten Bundesländern eingestellt, die wieder in ihrer alten Heimat leben möchten. 


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