gb/far

Sprinter für den ABC-Notfall

Riesa. Einen echten »Spezialisten« im Wert von 119.000 Euro hat das DRK in Riesa jetzt in seiner Garage stehen. Ein Fahrzeug für besondere Einsätze mit Verletzten bei Gefahrgutunfällen wird zwar nicht oft gebraucht - ist aber im Einsatzfall ein absoluter Lebensretter.
Tobias Schüttig, Kreisbereitschaftsleiter des DRK Riesa, zeigt die Ausstattung das neuen IVECO Dekon, der das neue Mitglied des Gefahrgutzuges ist. Das neue Auto wird künftig gemeinsam mit dem Dekonfahrzeug der Feuerwehr vom Standort Riesa-Weida im Einsatz sein.

Tobias Schüttig, Kreisbereitschaftsleiter des DRK Riesa, zeigt die Ausstattung das neuen IVECO Dekon, der das neue Mitglied des Gefahrgutzuges ist. Das neue Auto wird künftig gemeinsam mit dem Dekonfahrzeug der Feuerwehr vom Standort Riesa-Weida im Einsatz sein.

Bild: Farrar

Das Fahrzeug ist nagelneu, in klassischem Rot-Weiß des DRK gestaltet, komplett für sehr schwierige Rettungseinsätze mit kontaminierten Verletzten ausgestattet und speziell für die Bedürfnisse der Lebensretter in diesen Situationen aufgebaut. Jeder Fleck der Ladefläche ist genau verplant und mit herausziehbaren Lastschiebern ausgestattet, die nach einem strengen Plan gepackt werden, um beim gezielten Handgriff schnell und zielsicher arbeiten zu können. Denn jede Minute zählt!
 
Das DRK Riesa hat jetzt dieses Spezialfahrzeug für 119.000 Euro gekauft. Der neue IVECO DekonV gehört zur Spezialeinsatzgruppe SEG des DRK Riesa und ist künftig an der Dr. Külz-Straße stationiert. Auch wenn diese spezielle Ausstattung seit Jahren nicht im Einsatz benötigt wurde, lebt man in der Riesaer Region mit den großen Werken wie Wacker Chemie, dem Ölwerk, dem Klinikum und externen Praxen mit Röntgentechnik, Bundesstraßen mit Gefahrguttransporten oder gefährlichen Gütern, die über den Hafen oder die Bahnlinien transportiert werden, immer in einer latenten Gefahr, auf die man beim DRK vorbereitet sein will und muss.
 

Die Ausstattung

 
Das Auto ist eine echte »Wunderkiste« mit allen Hilfsmitteln, die für einen Einsatz bei Patienten nützlich ist, die mit giftigen, gefährlichen, radioaktiven oder ätzenden Stoffen in Kontakt gekommen sein könnten.
 
An Bord des 7,5 Tonnen IVECO-Speziallasters, der bei der Firma Brandschutztechnik aus Görlitz seine Umbauten und Ausstattungen bekommen hat, befinden sich Schutz- und Atemtechnik für die Retter, ein 5 x 5 Meter großes Rettungszelt, das mit Luft in wenigen Minuten aufgeblasen und beheizbar ist, ein elektronisches Notstrom-Aggregat, das vom Fahrzeug aus betrieben werden kann und neu Kilowatt Leistung erzeugt, Kabel und Schläuche, die gegen Explosionen resistent sind, Desinfektionsmittel, 30 Liter Sprit für den Notstromer und die Zeltheizung, Schutzkleidung, Beleuchtung, Decken und weiteres medizinisches Gerät. Mitfahren können im in der Fahrerkabine sechs Retter.
 

Riesa ist Vorreiter

 
Riesa ist mit dieser Anschaffung ein Vorreiter in Sachsen, zwar haben einige Großstädte ähnliche Ausstattungen, allerdings werden diese fast ausschließlich von den Feuerwehren genutzt. In Riesa hat die Feuerwehr in Weida einen Dekonzug und jetzt nutzt auch das DRK einen speziellen DekonV für die medizinische Personenrettung.
 
Kreisbereitschaftsleiter Tobias Schüttig gibt die Lebensdauer des Fahrzeuges mit etwa 20 Jahren an. »So lange hat auch sein Vorgänger gehalten und das erwarten wir natürlich hier auch«, erklärt er. Auch weil er davon ausgeht, dass dieses Spezialfahrzeug das sein werde, was am wenigsten im aktiven Einsatz genutzt wird »Zum Glück!«, fügt er an.
 

Im Ehrenamt

 

  • Notfallsanitäter und Gruppenführer der SEG, Tobias Schüttig, kümmert sich auch um die Ausbildung der mehr als 30 ehrenamtlichen Helfer.
  • Donnerstags, alle zwei Wochen, um 17 Uhr, findet die Ausbildung und Übung für die Ehrenamtler beim DRK Riesa SEG DekonV statt.
  • Wer als Ehrenamtler dabei sein möchte, kann sich gern beim DRK Riesa, Dr. Külz Straße, in Riesa melden: www.drk-riesa.de/angebote/engagement/seg-dekonv.html


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