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Hort Ragewitz wird umgebaut!

Stauchitz. Die drohende Hortschließung in Ragewitz konnte abgewendet werden. Fördermittel für die Sanierung und Erweiterung der Einrichtung kamen vom Ministerium für Regionalentwicklung. Für den Hort bestand zuletzt nur noch eine Ausnahmeregelung für den Betrieb.

Staatsminister Thomas Schmidt überbrachte 1,15 Millionen Euro Fördermittel und besichtigte gemeinsam mit dem Hirschsteiner Bürgermeister Conrad Seifert, dem Riesaer Oberbürgermeister Marco Müller  und dem Bauherren - Stauchitzer Bürgermeister Dirk Zschoke (v.l.) den baufälligen Hort in Ragewitz.

Staatsminister Thomas Schmidt überbrachte 1,15 Millionen Euro Fördermittel und besichtigte gemeinsam mit dem Hirschsteiner Bürgermeister Conrad Seifert, dem Riesaer Oberbürgermeister Marco Müller und dem Bauherren - Stauchitzer Bürgermeister Dirk Zschoke (v.l.) den baufälligen Hort in Ragewitz.

Bild: Farrar

Interkommunal arbeiten und planen kann man in der Gemeinde Stauchitz. So ist nach dem großen Feuerwehr-Projekt an der B6 zwischen Seerhausen (Gemeinde Stauchitz) und Mehltheuer (Gemeinde Hirschstein) jetzt ein weiterer Bau mit der interkommunalen Idee auf den Weg gebracht. Im neuen Hort-Komplex an der Grundschule »Im Jahnatal« in Ragewitz werden Kinder aus Riesa und der Gemeinde Hirschstein betreut. Das machte unter anderem eine Förderung über die Förderrichtlinie Regionalentwicklung (FR Regio) möglich.

 

Die Gemeinde Stauchitz kann damit nach drei Jahren der Vorbereitungen das bestehende Hortgebäude sanieren und anbauen. Etwas mehr als eine Million Euro überbrachte kürzlich Staatsminister Thomas Schmidt an Bürgermeister Dirk Zschoke mit einem symbolischen Scheck.

 

Jetzt soll es ganz schnell gehen: »Die Baufirmen stehen quasi parat, wir haben einen straffen Zeitplan«, versichert Bürgermeister. Immerhin will er zum Beginn des Schuljahres 2025/2026 bereits fertig sein.

 

Förderung kommt doch - Absage war »Missverständnis«

 

Die Gelder für den Bau in Höhe von genau 1,15 Millionen Euro werden jetzt aus der Förderrichtlinie Regionalentwicklung (FR Regio) bereitgestellt. Doch das war nicht immer so klar: Noch Mitte Juni erreichte die Gemeinde die Absage der Förderung aus dem sächsischen Finanzministerium. Dort habe man wegen fehlender Steuereinnahmen eine Haushaltsperre verhängt und das beträfe auch die geplanten Fördermittel für den Ragewitzer Hort. Diesen Vorfall bezeichnete Staatsminister Schmidt als Missverständnis: »Die Fördermittel für Ragewitz standen nie auf der Kippe«, so Schmidt in seiner Rede.

 

Das verwunderte einige der anwesenden Eltern, Erzieher und Wegbegleiter, waren sie doch erst vor wenigen Tagen mit den Kindern zu einem »Schulausflug« nach Dresden aufgebrochen, um die beantragten und bisher verwehrten Fördermittel einzufordern. Denn für sie stand im schlimmsten Fall die Schließung des Hortes auf dem Plan. »Wir haben vom Jugendamt immer nur eine jährlich begrenzte Ausnahmeregelung für den Betrieb bekommen, die wäre jetzt abgelaufen und ohne Sanierung nicht verlängert worden«, erklärt Hortleiterin Jenny Müller. Auch sie war verwundert, als nur von Missverständnissen die Rede war: »Für uns und die Kinder war die Sache sehr ernst. Wir wollten unseren Hort hier im ländlichen Raum auf keinen Fall aufgeben müssen«, fügt sie an.

 

Während des Umbaus ziehen die Hortkinder vorübergehend in den Speiseraum und einige Klassenzimmer der Schule um. »Wir kommen klar und können uns arrangieren, handelt es sich bei dem Auszug um eine begrenzte Zeit«, ergänzt Erzieherin Ramona Reichel. Aktuell werden sieben Hortgruppen in Ragewitz betreut.

 

Das derzeitige zweistöckige Hortgebäude wird umfassend saniert und bekommt zur Vergrößerung einen Anbau, so dass ein L-förmiges Gebäude entsteht. Insgesamt werden die Bauarbeiten 3,2 Millionen Euro kosten.

 

Beim Ministertermin vor Ort hatte Bürgermeister Zschoke auch die Unterstützung seiner Amtskollegen Marco Müller aus Riesa und Conrad Seifert aus Hirschstein bekommen. Denn auch Kinder aus ihren Kommunen besuchen den Ragewitzer Hort. Damit ist die Fördervoraussetzung einer interkommunalen Kooperation im Bereich der Daseinsvorsoge gegeben.

 


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