Zwölf Wochen Wartezeit beim Wohngeld

Dass mit der Wohngeldreform mehr Anträge eingehen würden, war abzusehen. Und tatsächlich ist es sogar nicht ganz so viel geworden, wie die Kreisverwaltung vorab angenommen hatte. „Im Vergleich zum Vorjahr sind etwa doppelt so viele Anträge eingegangen. Wir hatten mit einer Verdreifachung gerechnet“, sagt Landrat Stephan Meyer. Zwischen Januar und Juni waren es über 3800 Anträge, entsprechend lang sind aktuell die Wartezeiten beim Kreis. Wichtig zu wissen: Die Städte Zittau und Görlitz haben eigene Wohngeldstellen. Die Bürger in diesen beiden Städten wenden sich also an ihre Stadtverwaltung, der Rest im Kreis an die Kreisverwaltung.

»Wir haben aktuell zwölf Wochen Wartezeit«, sagt der Landrat. Das Personal sei zwar verstärkt worden, trotzdem sei man bei der Bearbeitung aktuell nicht dort, wo man gerne wäre. Es sei klar, dass das schneller gehen muss. Man wolle an der Effizienz arbeiten und möglicherweise noch weiteres Personal abstellen, wenn absehbar ist, dass sich die Wartezeiten nicht verkürzen. »Wir gehen davon aus, dass wir die Bearbeitungszeit im nächsten halben Jahr verkürzen können, weil wir die Bugwelle an Anträgen jetzt abarbeiten«, sagt Stephan Meyer.

Der Kreis weist in dem Zusammenhang auch auf die Möglichkeit hin, den Antrag über Amt24 online zu stellen. Das spart Bürgern den Papierkram und hilft der Verwaltung beim Bearbeitungstempo, weil die Daten digital ankommen und nicht erst vom Papierantrag übertragen werden müssen.

Dass die Zahl der Anträge so signifikant gestiegen ist, liegt an der im Januar in Kraft getretenen Wohngeldreform (Wohngeld-Plus). Dadurch haben mehr Menschen Anspruch auf den staatlichen Zuschuss.