

Die Volksbank Raiffeisenbank Niederschlesien und die VR Bank Lausitz planen eine Fusion. Noch in diesem Jahr soll aus den beiden Banken die »Volksbank Lausitz« werden. Entsprechende Gespräche führten die Vorstände beider Häuser in den vergangenen zehn Monaten. Inzwischen wurden die Ergebnisse der Verhandlungen in einer gemeinsamen Sitzung aller Aufsichtsratsmitglieder und Vorstandsmitglieder vorgestellt und einstimmig beschlossen.
Sitz der neuen Bank wird Cottbus, im Gegenzug wird die Görlitzer Volksbank die übernehmende Genossenschaft sein. Als gleichwertige Verwaltungsstandorte der gemeinsamen Volksbank sind Görlitz und Cottbus geplant. Für die Kunden und Mitglieder sollen die Ansprechpartner vor Ort bestehen bleiben. Stellenkürzungen oder Filialschließungen sind nicht geplant, trotzdem verspricht man sich von der Fusion Einsparungen, weil beispielsweise regulatorische Anforderungen oder Digitalisierungsthemen nur noch einmal statt zweimal erledigt werden müssen.
Außerdem soll die Fusion in beide Richtungen Vorteile bringen. »Die Kunden von Görlitz werden von der Crowdfundig-Plattform und der Energiegenossenschaft profitieren, die Kunden aus Cottbus vom Hausbankmodell und dem Spendenvoting sowie der nachhaltigen Stiftung«, teilt Sven Fiedler, Vorstand der Volksbank Raiffeisenbank Niederschlesien, mit. Was den Zeitplan betrifft, sollen die Vorbereitungen bis November 2024 abgeschlossen sein, so dass die technische Fusion am 16. November erfolgt.
Die Volksbank Niederschlesien hatte bereits vor einigen Jahren mit einer Fusion geliebäugelt, damals mit der Volksbank Löbau-Zittau. Das Vorhaben scheiterte letztlich. Sven Fiedler geht allerdings nicht davon aus, dass das nochmal passieren könnte. »Die Ausgangslage ist heute eine andere als vor rund vier Jahren. Mitarbeiter müssen nicht ihre bisherigen Arbeitsplätze tauschen und die Möglichkeiten der Digitalisierung bieten unseren Mitarbeitern und Kunden heute noch bessere Voraussetzungen.« Aus seiner Sicht würden neben den Kunden und Mitgliedern auch die Mitarbeiter profitieren, weil Arbeitsaufgaben auf mehreren Schultern verteilt werden könnten und Spezialisierungen damit besser möglich wären. Auch die Vertretungsmöglichkeiten würden sich verbessern.
Kommt es wie geplant zur Fusion, würde die neue Volksbank Lausitz eG insgesamt rund 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 15 Auszubildende sowie über 20 Verbundmitarbeiterinnen und Verbundmitarbeiter beschäftigen. Eine Reduzierung der Arbeitsplätze sei ausgeschlossen, so Fiedler. Auch Geschäftsstellen sollen nicht geschlossen werden. »Da es keine Überschneidungen von Standorten gibt, ist auch deshalb keine Schließung vorgesehen.«