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»Wir sehen Wachstumschancen«

Krauschwitz. Die Firma Kreisel feiert im September ein etwas ungewöhnliches Jubiläum. Die Fachkräftesuche ist auch für den Anlagenbauer aus Krauschwitz eine Herausforderung.
Gegründet wurde das Unternehmen am 12. August 1912 als Schlosserei und Schweißerei im Ort Keula. Als erstes Produkt wurden Luftfilter hergestellt. Heute beschäftigt die Kreisel GmbH & Co. KG 160 Mitarbeiter.

Gegründet wurde das Unternehmen am 12. August 1912 als Schlosserei und Schweißerei im Ort Keula. Als erstes Produkt wurden Luftfilter hergestellt. Heute beschäftigt die Kreisel GmbH & Co. KG 160 Mitarbeiter.

Bild: Kreisel GmbH & Co. KG

Wenn eine Firma 100 Jahre alt wird, dann ist das ein stolzes Jubiläum und sicher ein Grund zu feiern. So sah man es auch bei Kreisel in Krauschwitz und beging den Firmengeburtstag 2012 »recht opulent«, wie es Geschäftsführer Wolfram Kreisel ausdrückt. Im September steht beim Krauschwitzer Unternehmen wieder eine Feier an. Und wer jetzt hochrechnet, wird feststellen, dass eine Schnapszahl auf der Einladung steht: 111 Jahre Kreisel. Durch die Pandemie fiel das 110-jährige Jubiläum ins Wasser, also entschied man sich, es dieses Jahr nachzuholen. »Es geht in erster Linie darum, den Mitarbeitern etwas Besonderes zu bieten und damit auch Anerkennung auszudrücken«, sagt Wolfram Kreisel. Natürlich sind neben den Angestellten und deren Familien auch gute Kunden und Geschäftspartner eingeladen. Man rechnet mit 250 bis 300 Personen.

 

Das Geschäftsfeld des Anlagenbauers ist das Handling von Schüttgut von der maßgeschneiderten Förderanlage übers Vorratssilo und die pneumatische Förderung bis zur Entstaubungsanlage. Alles kann nach Kundenwunsch konstruiert, gefertigt und dann weltweit montiert werden. Die Auftragslage ist aktuell gut und das Unternehmen blickt zuversichtlich in die Zukunft. Man arbeitet an neuen Lösungen, die weniger Energie verbrauchen werden. »Außerdem sind unsere Produkte teilweise in der Größe, Verschleißfestigkeit und Druckbeständigkeit fast einzigartig«, sagt der Geschäftsführer. Deswegen macht er sich um die Nachfrage wenig Sorgen.

 

Die Krisen der vergangenen Jahre sind aber auch an Kreisel nicht spurlos vorbeigegangen. Zwar produziert man nicht so energieintensiv wie beispielsweise eine Gießerei, trotzdem lassen sich nicht alle Turbulenzen an den Märkten, etwa bei den Edelstahlpreisen, einfach an den Kunden weitergeben. Die Pandemie hat außerdem dazu geführt, dass der Kundenkontakt etwas zurückgegangen ist. Man musste zwangsläufig etwas auf »Kredit« leben, was das Kundenvertrauen angeht. Die persönlichen Kontakte intensiviert man jetzt wieder.

 

Aktuell hat das Unternehmen 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sechs bis acht mehr könnten es sein, wenn man alle Stellen besetzt bekäme. »Wir sehen Wachstumschancen, insbesondere was die zementreduzierte Betonherstellung angeht«, sagt Wolfram Kreisel. Zwar könne man einiges über Kooperationspartner abfedern und müsse nicht jede Schraube selbst im Unternehmen drehen. Trotzdem bemüht sich Kreisel intensiv um Fachkräfte, ist auf regionalen Ausbildungsmessen vertreten und auch bei Veranstaltungen wie der Spätschicht (Tag der offenen Unternehmen) dabei. Dazu werden Praktika und Ferienjobs angeboten und man investiert in Sponsoring und eine Social-Media-Kampagne, um das Unternehmen bekannter zu machen. Ein positives Signal ist es da, dass das Unternehmen in diesem Jahr sechs Auszubildende einstellt. »Das ist eine wirklich gute Quote, da sind wir stolz drauf«, freut sich der Geschäftsführer.


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