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Neuer Braumeister bei Landskron

Trotz Einbruch beim Fassbiergeschäft konnte Landskron den Bierabsatz 2020 stabil halten. Das Braufest wird dieses Jahr ausfallen. Ein Nachfolger für Matthias Grall ist gefunden.
Sie leiten als Doppelspitze die Produktion bei Landskron: Die Braumeister Heiko Hänisch und Andreas Faustmann (rechts). Foto: Landskron

Sie leiten als Doppelspitze die Produktion bei Landskron: Die Braumeister Heiko Hänisch und Andreas Faustmann (rechts). Foto: Landskron

Der Deutsche Brauer-Bund (DBB) wollte wissen, wie sich die Coronakrise auf die Brauereien auswirkt. Die Branchenumfrage, an der sich 81 Brauereien beteiligten, zeichnete, wenig verwunderlich, kein positives Bild. Die Absätze bei Bier und Biermixgetränken sind eingebrochen. Besonders die kleinen Brauereien haben einen starken Absatzrückgang von bis zu 50 Prozent aufzuweisen. Laut der Umfrage haben die Brauereien 2020 gegenüber dem Vorjahr durchschnittlich 23 Prozent weniger Bier abgesetzt. Landskron ging es da besser. Zwar ist bedingt durch die Schließung der Gastronomie das Fassbiergeschäft um 60 Prozent zurückgegangen, aber man konnte das mit den Flaschenbieren kompensieren und hat daher vergangenes Jahr genauso viel Bier verkauft wie 2019. Das Fassbiergeschäft bereitet trotzdem Sorgen. Denn es wurden nicht nur weniger Fässer verkauft, viele Gastronomen wollen ihr Fassbier auch zurückgeben. »Wir haben 2020 im großen Stil Fässer zurückgenommen und werden das auch 2021 tun«, sagt Landskron-Geschäftsführer Uwe Köhler. Das reißt durchaus ein Loch in die Kasse, denn das zurückgenommene Bier wird entsorgt. Viel zu ruhig ist es momentan in der Kulturbrauerei. 2020 mussten viele Veranstaltungen abgesagt werden, 2021 sieht es bisher nicht besser aus. Corona lässt die Kulturbranche weiter darben. Ob in der Kulturbrauerei in diesem Jahr noch gefeiert werden kann, bleibt abzuwarten. Die veranstaltungsfreie Zeit will man nutzen, um umzubauen und zu modernisieren. Bei Landskron blickt man aktuell vor allem hoffnungsvoll auf die Open-Air-Zeit. Da sollen unter anderem Lea (30. Juli), Max Giesinger (13. August) und Katie Melua (15. August) nach Görlitz kommen. Das Braufest wird es dagegen 2021 nicht geben. »Die Unsicherheit in der Planung ist einfach zu groß«, erklärt Uwe Köhler. Er hofft, dass das Fest 2022 wieder gefeiert werden kann. Ein voller Erfolg ist die Kronkorken-Sammelaktion, die deshalb auch dieses Jahr weitergeht. Sieben Millionen Codes waren bis Ende Dezember gescannt, damit über 28.000 Bierpakete verschickt. Im Februar geht die Aktion dann in die fünfte Runde. Von den vielen kleinen Preisen hat man sich verabschiedet, nach wie vor erhält man aber ein Bierpaket für 200 gescannte Deckel. Als Hauptgewinn winkt diesmal ein Elektroauto von VW. Der Autohersteller ist zusammen mit dem Autohaus Elitzsch Partner der Aktion. Den Stadtgeburtstag, Görlitz wird 2021 950 Jahre alt, hat die Brauerei ebenfalls im Blick. Die Kronkorken zieren im Jubiläumsjahr 95 verschiedene Jubiläumsmotive. Dazu gibt’s ein passendes Sammelalbum. Und auch ein Jubiläums-Glas hat Landskron aufgelegt. Ein Jubiläums-Bier soll folgen.

Neuer Braumeister für Landskron kein Unbekannter

Im vergangenen Jahr hatte sich der langjährige erste Braumeister Matthias Grall von Landskron verabschiedet. Inzwischen ist ein Nachfolger gefunden und hat am 1. Februar seine Arbeit aufgenommen. Mit Andreas Faustmann kommt ein bereits bekannter Braumeister zurück in die Landskron-Familie. Von März bis April 2001 war Faustmann als Urlaubsvertretung im Brauhaus Cottbus, welches damals noch zu Landskron gehörte, schon mit dem jetzigen Braumeister Heiko Hänisch gemeinsam tätig. Nun werden die beiden als Doppelspitze gemeinsam die Produktion in der Brau-Manufaktur leiten. Der neue Mann bringt viel Erfahrung und Wissen ins Unternehmen. Nach seinem Abitur studierte der gebürtige Cottbuser Biotechnologie mit der Fachrichtung Brauwesen an der Technischen Universität Berlin. Danach war er als Projektbetreuer und technischer Projektmanager bei der Oettinger Brau GmbH tätig. Seit Februar 2014 arbeitete Andreas Faustmann als technischer Mitarbeiter der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei. Hier lagen seine Schwerpunkte in der Ausbildung sowie auf der technischen und technologischen Betreuung und Beratung von Brauereien. Außerdem gab er diverse Schulungen im internationalen und nationalen Bereich wie z.B. dem deutschen Braumeisterkurs oder »Craftbrewing in Practice«. Nach der Ausschreibung der Stelle habe man sehr viele Bewerbungen bekommen, viele davon aus den alten Bundesländern, verrät Uwe Köhler. Mit sieben Bewerbern wurden Gespräche geführt. Letztlich entschied man sich für den Cottbuser Braumeister. »Wir sind stolz, einen so erfahrenen Braumeister in der Landskron-Familie begrüßen zu dürfen und freuen uns auf eine genussvolle Zusammenarbeit«, heißt es von Landskron.


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