

Die Polizei geht von vielen weiteren Betrugsversuchen aus und warnt vor den Telefonbetrügern. "Die Täter gingen stets nach dem gleichen Muster vor. Sie kontaktierten lebensältere Menschen und setzten auf den Schockmoment", informiert Polizeisprecherin Anja Leuschner. Seitens der Polizei wird die Situation so beschrieben: Zunächst sei eine weinende Frau am anderen Ende der Leitung zu hören gewesen. Hier warteten die Betrüger meist darauf, dass ihre Opfer einen Namen nennen, um dann mitzuteilen, dass angeblich etwas Schlimmes passiert sei. Dann kam wohl eine zweiter Betrüger ins Spiel am anderen Ende der Leitung. "Ein falscher Polizist berichtete von einem Unfall, bei dem eine Frau getötet wurde. Nun sei eine hohe Kaution nötig, um eine Haft für den Unfallverursacher abzuwenden", so Anja Leuschner. Die meisten Angerufenen hätten besonnen reagiert, die Masche durchschaut und aufgelegt. Die Polizei warnt eindringlich davor, sich auf irgendwelche Geldforderungen per Telefon einzulassen. Die Täter schocken ihre Opfer derart, setzen sie unter Druck und erreichen so in manchen Fällen ihr Ziel. So ist das leider einer hochbetagten Seniorin passiert. Eine 91-Jährige aus Görlitz ging den Kriminellen ins Netz. Die Anrufer forderten 60.000 Euro Kaution. Die Seniorin wollte helfen und bot mehrere tausend Euro an. Nach Rücksprache mit einem angeblichen Staatsanwalt, wurde eine Summe vereinbart. Wenig später tauchte ein Unbekannter bei der Geschädigten auf, um das Geld abzuholen. In der Aufregung blieb einer der Umschläge bei der Frau liegen. Dennoch verschwand der Täter mit 11.000 Euro. Als sich die Anspannung etwas gelegt hatte, kontaktierte die Frau ihre Angehörigen, fand heraus, dass sie betrogen wurde und rief die Polizei.
"Sollten Sie einen verdächtigen Anruf erhalten, geben Sie keine persönlichen Informationen preis, übergeben und überweisen Sie kein Geld und melden Sie sich bei der Polizei - auch wenn kein Schaden eingetreten ist. Nur so erhält die Polizei ein Bild von dem Umfang der Betrügereien und der aktuellen Masche", sagt Anja Leuschner.