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Bei der Förderung ist noch Luft nach oben

Sachsen muss den Mittelstand stärker fördern. Das war die Botschaft, die Sachsens Finanzminister Dr. Matthias Haß mit auf den Weg bekam, als er am Dienstag einige Firmen der Region besuchte.
Bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung (v.l.n.r.): Dirk Rohrbach, Geschäftsführer der Lausitzer Füchse, und Sirko Rosenberg und Wilfried Rosenberg vom BVMW. Foto: T. Keil

Bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung (v.l.n.r.): Dirk Rohrbach, Geschäftsführer der Lausitzer Füchse, und Sirko Rosenberg und Wilfried Rosenberg vom BVMW. Foto: T. Keil

Zu dem Besuch vor Ort hatte der Bundesverband Mittelständische Wirtschaft (BVMW) eingeladen. Unter dem Motto „Mittelstand trifft Politik“ sollte sich der Minister selbst vor Ort ein Bild machen. Dazu ging es zunächst zu den Firmen Kreisel, Nickelfenster und Spiegel Art, ehe am Abend in der Eisarena in einer abschließenden runde diskutiert wurde. „Ich habe hier Unternehmen gesehen und Mitarbeiter kennengelernt, die etwas erreichen wollen“, so der Finanzminister. Um das zu ermöglichen, müsse der Freistaat genauer hinschauen und die Stärken und Potenziale vor Ort stärken. So weitermachen wie in den vergangenen 30 Jahren, als Sachsen vor allem auf die Großen gesetzt hat, könne man nicht. Wohin die Abhängigkeit von den Großen führen kann, weiß man in der Region nur allzu gut. Die Gewerbesteuerrückzahlungen an Vattenfall haben viele Kommunen gebeutelt. Ein Punkt, den der Minister angehen will, ist der Abbau von Bürokratie. Gleichzeitig müsse man in der Verwaltung leistungsfähiger werden. Es ist nur ein Thema von vielen, um die es an diesem Tag ging und die die Unternehmer dem Minister mit auf den Weg gaben. Auch über den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, die Digitalisierung, bessere Wirtschaftsförderung und die Sicherung von Ankerstädten wie Weißwasser wurde gesprochen. Die Botschaft an den Minister war klar: Sachsen muss sich mehr für die Stärkung des Mittelstandes einsetzen. Das hat der BVMW auch mit einem Positionspapier unterstrichen, das im Hinblick auf die Landtagswahlen erarbeitet wurde. Darin wird die Politik aufgefordert, konkrete politische Rahmenbedingungen zu schaffen, „um die auf dem Mittelstand basierende Wettbewerbsfähigkeit der Region zu garantieren.“ Mit einem „Weiter so“ könne das nicht gelingen. So sieht es auch Weißwassers Oberbürgermeister Torsten Pötzsch. „Wir reden viel über Neuansiedlungen“, so der OB. Die Prämisse sei aber die Stärkung des Vorhandenen. Man sollte zuerst die Firmen vor Ort stärken, so dass die mehr Arbeitsplätze schaffen können. „Wichtig sind auch die weichen Standortfaktoren, wenn die wegfallen, dann wird es immer uninteressanter, hier zu leben“, so Pötzsch. Ein Punkt, um den nicht nur Weißwasser angesichts der angespannten Haushaltslage immer wieder ringen muss.

Kooperationsvertrag unterzeichnet

Nach den Firmenbesuchen und der Diskussionsrunde standen in der Eisarena noch Unterschriften an. Der BVMW und die Lausitzer Füchse unterzeichneten eine Kooperationsvereinbarung. „Wir wollen dem Verein mit unserem Netzwerk dabei helfen, weitere Sponsoren zu finden“, so Wilfried Rosenberg vom BVMW-Kreisverband. Wie Füchse-Geschäftsführer Dirk Rohrbach verriet, hat der Verein derzeit einen Pool von etwa 200 Sponsoren.


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