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Angriff in Niesky: Polizei geht nicht von fremdenfeindlichem Motiv aus

Niesky. Bei einem Angriff wurde ein 26-Jähriger Syrer in Niesky schwer verletzt. Sein Opfer wählte der Täter offenbar zufällig. Die Polizei geht derzeit nicht von einem fremdenfeindlichen Motiv aus. Die Ermittlungen laufen, die Polizei sucht Zeugen.

Am Dienstagabend hat ein zunächst Unbekannter einen Mann auf der Bahnhofstraße in Niesky angegriffen und schwer verletzt. Anschließend flüchtete der Angreifer zu Fuß. Ersthelfer nahmen sich des Verletzten an und wählten den Notruf. Hinzueilende Rettungskräfte kümmerten sich um den Mann und brachten ihn in ein Krankenhaus. Polizisten sperrten den Tatort ab und fahndeten nach dem Flüchtenden. Ein Polizeihubschrauber unterstützte die Suche.

 

Aufgrund von Zeugenhinweisen gelang es, den mutmaßlichen Täter ausfindig zu machen. Kräfte des Einsatzzuges der Polizeidirektion nahmen ihn in seiner Wohnung vorläufig fest. Es handelt sich um einen 22-jährigen deutschen Beschuldigten. Kriminaltechniker übernahmen die Sicherung des Tatortes, welche bis in die Nacht hinein andauerte. Das Technische Hilfswerk unterstützte die Kriminalisten bei der Ausleuchtung des Tatortes.

 

Bei dem Geschädigten handelt sich um einen 26-jährigen Syrer. Die Polizei ermittelt nun zu den Hintergründen der Tat, geht aber nicht von Fremdenfeindlichkeit aus. „Ein fremdenfeindliches Motiv kann nach gegenwärtigen Erkenntnissen ausgeschlossen werden. Der Tatverdächtige weist psychische Auffälligkeiten auf und wählte sein Opfer offenkundig willkürlich aus“, teilt die Polizeidirektion mit. Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei ermitteln wegen des Verdachts des versuchten Totschlags. Die vorläufige Unterbringung des Mannes in einem psychiatrischen Krankenhaus wird geprüft.

 

Verbdinung zum Steinwurf vom Sonntag?

 

Gerüchten zufolge könnte der mutmaßliche Täter auch für den Steinewurf vom Sonntag verantwortlich sein. Ein Mann hatte am Sonntagmittag zwei faustgroße Steine auf ein auf der Robert-Koch-Straße in Niesky fahrendes Auto geworfen, damit Motorhaube und Windschutzscheibe getroffen. Der Schaden belief sich auf etwa 3.000 Euro.Der Täter flüchtete nach dem Vorfall, der Autofahrer nahm jedoch die Verfolgung auf. An seiner Anschrift konnten die herbeigerufenen Beamten den mutmaßlichen Täter identifizieren. Auch hier ist im Polizeibericht von einem 22-jährigen Deutschen die Rede. Ob es sich um den gleichen Mann wie bei dem Angriff am Dienstag handelt, ist allerdings noch nicht sicher. Die Polizei hat das bisher nicht bestätigt.

 

Zeugen gesucht

Update vom 29. September:

Wie die Polizei heute mitteilt, erlitt der Geschädigte schwere Schnittverletzungen am Hals. Er liegt aktuell noch im Krankenhaus und befindet sich auf dem Weg der Besserung. Der psychisch erkrankte Tatverdächtige wurde am Mittwoch dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Dieser ordnete die Unterbringung in einem Fachkrankenhaus an. Die Polizei hat umfassende Ermittlungen zu dem Fall aufgenommen und sucht nun Zeugen, die den Angriff eventuell gesehen haben. Hinweise nimmt das Führungs- und Lagezentrum unter der Rufnummer 03581/468 100 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.

 


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