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Fortschritte beim Hochwasserschutz in Herzberg

Herzberg. Mit großer Freude begrüßte Landrat Christian Jaschinski am 6. März Brandenburgs Ministerin für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz, Hanka Mittelstädt, sowie Vertreter des Landesamts für Umwelt an den Deichanlagen an der Schwarzen Elster vor dem Elster-Park in Herzberg.

Projektleiter Gunnar Soyka und Referatsleiter Christian Merker vom Landesumweltamt informieren Ministerin Hanka Mittelstädt, Landrat Christian Jaschinski und Herzbergs Bürgermeister Karsten Eule-Prütz über den Baufortschritt beim Hochwasserschutz in Herzberg (v.l.n.r.).

Projektleiter Gunnar Soyka und Referatsleiter Christian Merker vom Landesumweltamt informieren Ministerin Hanka Mittelstädt, Landrat Christian Jaschinski und Herzbergs Bürgermeister Karsten Eule-Prütz über den Baufortschritt beim Hochwasserschutz in Herzberg (v.l.n.r.).

Bild: LKEE Torsten Hoffgaard

An dem Treffen nahm auch Herzbergs Bürgermeister Karsten Eule-Prütz teil. Der Besuch stand im Zeichen der Hochwasserschutzmaßnahmen, die im Landkreis Elbe-Elster eine besondere Bedeutung haben. »Hochwasserschutz hat für unseren Landkreis eine herausragende Priorität. Die Schadensereignisse der vergangenen Jahrzehnte haben eindrücklich gezeigt, wie wichtig der Schutz vor Hochwasser ist«, betonte Jaschinski bei dem Termin an der Schwarzen Elster in der Kreisstadt.

Im Fokus des Besuchs standen die Fortschritte der Hochwasserschutzmaßnahmen in Herzberg. »Nach jahrelanger Planung haben Ende 2023 die Bauarbeiten zur Verstärkung der Deiche begonnen. Insgesamt wurden 1.700 Meter der Hochwasserschutzanlagen ertüchtigt. Mit dem Abschluss der ersten Bauabschnitte sind wir einen wichtigen Schritt weitergekommen, um die Ortslage besser vor einem hundertjährlichen Hochwasser zu schützen«, erklärte Jaschinski. Trotz der erzielten Fortschritte gibt es weiterhin Herausforderungen. Der Landrat hob besonders die dringenden Maßnahmen am Abschnitt der Elbe nahe Mühlberg hervor: »Hier besteht noch erheblicher Handlungsbedarf. Wir setzen auf zügige Fortschritte, um die Sicherheit der Region zu gewährleisten.« Außerdem wies er auf Verzögerungen bei den Planfeststellungsverfahren für Elsterwerda und Bad Liebenwerda hin, bei denen jedoch konkrete Schritte für 2025 und 2026 geplant sind.

In Elsterwerda ist die Einreichung des Planfeststellungsantrags für den Abschnitt zwischen Bundesstraßenbrücke und Bahnbrücke für das erste und zweite Quartal 2026 vorgesehen. Für die anderen Abschnitte liegen derzeit leider keine belastbaren Zeitpläne vor.

Bad Liebenwerda: Aufgrund von Nachkartierungserfordernissen hat sich die Einreichung des Planfeststellungsantrags verzögert. Dieser soll Anfang 2026 eingereicht werden, begleitet von einer Bürgerbeteiligung und Trassenbegehung ab März 2025.

Im Stadtgebiet Mühlberg sind die Teilobjekte (TO) fast alle abgeschlossen, was den Hochwasserschutz bis zur Landesgrenze Stehla erheblich verbessert. Allerdings besteht im Teilobjekt 4, von der Landesgrenze Fichtenberg/Gaitzsch bis zur Stadt Mühlberg, noch dringender Handlungsbedarf. Hier sind weder die Deichkubaturen noch die Zugänglichkeit der Deiche ausreichend, um einen ausreichenden Hochwasserschutz zu gewährleisten. Wir hoffen auf baldige Fortschritte in diesem Abschnitt.

Landrat dankt für Unterstützung

Jaschinski nutzte den Anlass, um die Zusammenarbeit mit dem Land Brandenburg hervorzuheben: »Die Verantwortung für ausreichenden Hochwasserschutz liegt beim Land, und wir sind dankbar für die bisherige Unterstützung. Dennoch dauert die Planung und Umsetzung viel zu lange. Der nicht beschlossene Haushalt könnte weitere Verzögerungen verursachen.« Abschließend versicherte der Landrat: „Wir werden weiterhin unser Bestes tun, um den Hochwasserschutz voranzutreiben und die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten.«

Ministerin Hanka Mittelstädt: »Wir investieren weiter in den Hochwasserschutz an der Schwarzen Elster. Gegenwärtig werden die Planungen für die Deichertüchtigung entlang der Ortslagen Bad Liebenwerda, Elsterwerda und Senftenberg vorangetrieben, damit auch diese Städte künftig besser vor einem Jahrhunderthochwasser geschützt werden.«

Deiche von Grund auf ertüchtigt

Das Hochwasserschutzvorhaben Herzberg gliedert sich insgesamt in drei Teilvorhaben. Die Vorhaben Teilobjekt 1 und Teilobjekt 2.1 beinhalten die Verstärkung und den Neubau der innerstädtischen Hochwasserschutzanlagen, während im Rahmen des Teilobjekts 2.2 der Neubau von Flügeldeichen vorgesehen ist. Das bisher genehmigte Teilobjekt 1 unterteilt sich nochmals in sechs Bauabschnitte - vier linksseitig und zwei rechtsseitig der Schwarzen Elster - von denen jetzt zwei entlang des linksseitigen Ufers umgesetzt wurden. Dabei handelt es sich um den 600 Meter langen Bereich südlich des Elsterwehres bis zur Ortsgrenze und um den circa 1.100 Meter langen Deichabschnitt von der Clara-Zetkin-Straße bis zur Brücke bei Kaxdorf.

Die Deiche wurden in Teilbereichen von Grund auf ertüchtigt oder durch eine Spundwand verstärkt. Die Umsetzung der kommenden Bauabschnitte wird Ende 2025 auf der linken Gewässerseite fortgesetzt. Die Planung der Teilobjekte 2.1 und 2.2 befindet sich derzeit in der Entwurfsplanung.

Die technische Lösung wurde hinsichtlich der Trassenwahl und Querschnittsgestaltung so optimiert, dass möglichst geringe Eingriffe in angrenzende Bereiche erforderlich sind und im Ergebnis der alte Baumbestand auf den bestehenden Hochwasserschutzdeichen nach Möglichkeit erhalten bleibt. Die Planung erfolgte in enger Abstimmung mit den behördlichen Vertretern vor Ort. Das Land plant, für die Umsetzung des Teilobjektes 1 insgesamt 17 Millionen Euro aus EU- (ELER), Bund- und Landesmitteln einzusetzen.


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