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Maria-Louise Hartman

Zwischen Tradition und Innovation

Schwarzkollm. Die Krabatmühle hat das erste Jahr der »Krabat-Saga« in Eigenregie gemeistert und blickt voller Stolz auf eine überaus erfolgreiche Saison zurück.
Auch dank einer Spende über 15.000 Euro von der Lausitzer Seenland Stiftung, die in authentische sorbische Kostüme floß, sind die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt.

Auch dank einer Spende über 15.000 Euro von der Lausitzer Seenland Stiftung, die in authentische sorbische Kostüme floß, sind die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt.

Bild: Robert Jentzsch/rjphoto.de

Alle 16 Vorstellungen der »Krabat-Saga« waren wieder ausverkauft, ein Erfolg, der für sich spricht. Mit 904 Besuchern pro Vorstellung und beeindruckenden 14.464 Besuchern in der gesamten Saison war die Resonanz überwältigend. »Wir sind unheimlich stolz darauf, dass alles so gelaufen ist, wie wir uns das vorgestellt und auch gewünscht haben«, freut sich Tobias Zschieschick, Geschäftsführer des Kulturzentrums Krabatmühle.

 

Ein Erfolg, den sich die gesamte Crew hart erarbeitet hat und nicht zuletzt der reibungslosen Zusammenarbeit aller Gewerke zu verdanken ist. »Man kann es sich vorstellen, wie ein Uhrwerk, in dem alle Zahnräder perfekt ineinandergreifen«, so Anton Fuchs, Produktionsleiter der »Krabat-Saga«.

 

Harte Arbeit zahlt sich aus

 

Eine Arbeit, die einige dem Team der Krabatmühle so nicht zugetraut haben. Denn als im November letzten Jahres bekannt wurde, dass das Kulturzentrum das Sommertheater von nun an alleine verantworten will, da gab es nicht nur Applaus. Ein Fakt, der auch den neuen Produktionsleiter lange umgetrieben hat. »Natürlich will man dem guten Ruf, den sich die Festspiele im letzten Jahrzehnt aufgebaut haben, auch gerecht werden.«

 

Dass das gelungen ist, zeigt die Resonanz der Besucher. Eine Umfrage ergab, dass den Zuschauern besonders der »frische Wind« durch neue Darsteller, mehr musikalische Elemente und neue Mitarbeiterinnen gefallen hat. Aber auch die authentischere Einbindung des sorbischen Brauchtums kam bei den Gästen gut an. »Das Sorbische gehört einfach in unsere Region. Es ist unser Alleinstellungsmerkmal. Deswegen wollten wir auch nicht, dass es »inszeniert« wird, sondern sich wie ein roter Faden durch die Geschichte zieht«, so Tobias Zschieschick.

 

Pläne für die Zukunft

 

Auch hinter der Bühne hat sich einiges geändert. So sind die Kommunikationsprozesse demokratischer und das Verbundenheitsgefühl aller Gewerke größer geworden. »Unser größtes Ziel für die Zukunft ist es, dieses Wir-Gefühl, was wir alle in diesem Jahr ganz stark gespürt haben, aufrecht zu erhalten«, erklärt Anton Fuchs.

 

Doch das ist natürlich nicht das einzige Ziel, was sich das Team für die Zukunft gesteckt hat. »Die Liste an Optimierungsideen umfasst drei A4-Seiten«, erzählt der Produktionsleiter. Angefangen beim Ticketing, über die Organisation, die Ferienhausangebote, das Stück selbst und auch die Besucherfreundlichkeit. So gibt es Überlegungen, die Sitzmöglichkeiten in den kommenden Jahren noch zu erweitern oder vielleicht eine Woche länger zu spielen. »Denn um allen Gewerken lukrative Angebote machen zu können, bräuchte es eigentlich mindestens 30 Aufführungen des gleichen Stücks«, erklärt Anton Fuchs.

 

Außerdem gibt es Überlegungen dazu, die Tribüne durch niedrigere Stufenhöhen und ein Geländer barrierearmer zu machen und auch dazu, wie viele Stücke der gesamte Zyklus letztendlich umfassen wird.

 

Ideen gibt es also viele, wie diese umgesetzt werden, steht zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nicht fest. Doch die Krabatmühle hat bewiesen, dass Tradition und Innovation Hand in Hand gehen können. Mit frischem Wind und einem starken Gemeinschaftsgefühl blickt das Team optimistisch in die Zukunft.


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