Sandro Paufler

Wo Azubis eine gute Ausbildung genießen

Bautzen. Die Firma Elektro Scholze wurde von der Handwerkskammer als "vorbildlichen Ausbildungsbetrieb" ausgezeichnet. Das sind die Gründe dafür.

Paul Dutzig ist zufrieden mit seiner bisherigen Ausbildung bei Frank Scholze. Er schätzt vor allem die abwechslungsreichen Aufgaben auf Arbeit.

Paul Dutzig ist zufrieden mit seiner bisherigen Ausbildung bei Frank Scholze. Er schätzt vor allem die abwechslungsreichen Aufgaben auf Arbeit.

Bild: Sandro Paufler

Der Familienbetrieb Elektro Scholze aus Bautzen hat es bewiesen: Die Handwerkskammer Dresden hat das Unternehmen als »vorbildlichen Ausbildungsbetrieb« ausgezeichnet. Im Kammerbezirk Dresden wurden insgesamt 26 Handwerksbetriebe prämiert. Davon kommen sechs Firmen aus dem Landkreis Bautzen. »Mit ihrem beispielhaften Engagement setzen diese Handwerksfirmen hohe Maßstäbe in der Ausbildung. Sie fördern junge Menschen und legen damit den Grundstein, die ganze Branche zukunftsfähig weiterzuentwickeln«, begründete Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden, die Entscheidung für die gewürdigten Unternehmen.

 

Bereits 26 Azubis ausgebildet

 

Für Frank Scholze war bereits früh klar, dass er Azubis benötigt. Vom Gründungsjahr des eigenen Betriebs im Jahre 1993 bis heute hat der Handwerksmeister für Elektrotechnik 26 Lehrlinge ausgebildet. Dabei ist die Ausbildung gar nicht billig. »Einen Elektroniker auszubilden kostet mindestens 80.000 Euro«, schätzt der Chef Frank Scholze ein. Viel Zeit für die Arbeit in der Praxis ist nicht, weil in der dreieinhalbjährigen Ausbildung die Hälfte der Zeit für die Berufsschule, die überbetriebliche Ausbildung und den Urlaub gebraucht werden.

 

Abwechslungsreiche Arbeit in der Ausbildung

 

Um eine gute Ausbildung zu garantieren, sind die Ausbildungsinhalte von entscheidender Bedeutung. Bei Frank Scholze werden die Lehrlinge an die verschiedensten Aufgaben herangeführt: vom einfachen Anschluss einer SAT-Antennanlage für den TV bis hin zur komplexen Installation von Photovoltaikmodulen. Dabei stehen die Arbeitskollegen mit Rat und Tat zur Seite. Der Beruf des Elektronikers kann jedenfalls nie langweilig werden: »In dieser Branche ändern sich die fortschrittlichen Technologien und Materialien regelmäßig. Lebenslanges Lernen gehört hier einfach dazu«, führt Scholze aus.

 

Nachwuchs zu finden ist schwer

 

Doch immer wieder neuen Fachkräfte-Nachwuchs zu finden, ist für den Bautzener Betrieb kein Selbstläufer. Regelmäßig müssen sich Frank Scholze und sein Team bei Berufsmessen oder in Schulen vorstellen. Praktika oder Ferienjobs sollen ebenfalls neue Azubis locken. Doch welche Voraussetzungen muss denn ein potenzieller Lehrling mitbringen? »In den naturwissenschaftlichen Fächern sollte mindestens die Note 3 stehen. Er sollte höflich sein und sich im Team gut einfügen können. Das Fachliche lernt er später in der Ausbildung«, meint der Handwerksmeister Scholz.

Für den 19-jährigen Paul Dutzig (Foto) war es die richtige Entscheidung gewesen. Er absolviert die Ausbildung zum Elektriker in der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik und befindet sich im dritten Ausbildungsjahr. Bereits in der Schulzeit hat er sich für Elektronik interessiert. »Das Aufbauen von Photovoltaikanlagen auf dem Dach macht mir am meisten Spaß – einfach wegen der interessanten Arbeit und der tollen Aussicht«, findet einer der vier Lehrlinge, die gerade bei Elektro Scholze lernen.


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