

Vorrangig sollen eine Energiesanierung und die inhaltliche Qualifizierung sowie Ertüchtigung auf den Neuzeitstand erfolgen, erklärt Lausitzhallen-Geschäftsführer Dirk Rolka.
Die Stadtwerke Hoyerswerda (SWH) als Eigentümer des Gebäudes haben Fördergelder aus dem Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen des Bundes beantragt, der positiv beschieden wurde. Seit fast sechs Monaten warten die Lausitzhalle und die SWH auf den Fördermittelbescheid der Sächsischen Aufbaubank und des Sächsischen Immobilien- und Baumanagements. Wenn dieses Schreiben da ist, können die Ausschreibungen für die Bauarbeiten beginnen, sagt Dirk Rolka.
Dann wird das Dach erneuert und der Bühnenturm sowie die Fassade des Gebäudes endlich komplett gedämmt. Der Einbau dreifachverglaster, wärmeisolierter Fenster ist vorgesehen und die Modernisierung des Beleuchtungs-, Lüftungs- sowie Heizungssystems. Fassaden und Fenster müssen nach der Sanierung optisch aussehen wie vorher, was auch in den Innenräumen gilt, erklärt Dirk Rolka. Den Denkmalschutz des Kulturhauses benennt er als Grund für diese Vorgabe. Etwa 22,8 Millionen Euro Fördergeld fließen in die Baumaßnahmen und reichlich zwei Millionen Euro davon beträgt der Eigenanteil der SWH.
60 Wochen Schließzeit sind für die Sanierung vorgesehen, Veranstaltungen finden in dieser Zeit an einem Ausweichort statt. »Das hat‘s in 40 Jahren noch nie gegeben, schließen und bei vollem Betrieb umziehen«, sagt dazu der Lausitzhallenchef. Er sieht das als »größte Herausforderung für das ganze Team«. Im ersten Halbjahr 2024 erfolgt die technische Ertüchtigung des schon länger von der Lausitzhalle bewirtschafteten Sparkassensaals Vis-a-vis in der Altstadt, um eine bessere Spielqualität zu ermöglichen. Der jetzt noch ungenutzte Hof hinter dem Objekt wird ansprechend hergerichtet für die Eigenproduktion »Sommer im Atrium«, erklärt Dirk Rolka. Im Wirtschaftsplan der Lausitzhalle sind dafür knapp 300.000 Euro eingestellt, die zusammen mit der SWH gestemmt werden. All diese Verbesserungen im Vis-a-vis sollen später auch Privatpersonen für Feiern und Firmen für Veranstaltungen nutzen können. Bis zum Sommer ändert sich am Spielplan der Lausitzhalle nichts und das Kulturhaus steht Gästen wie Künstlern uneingeschränkt zur Verfügung. Zum 40. Jubiläum wird eine Festwoche vorbereite, die am 30. April mit einem Tag der offenen Tür startet. Am 5. Mai spielt das Sinfonische Orchester das Abschlusskonzert der Musikfesttage, sagt Dirk Rolka.
Wenn die Bauarbeiten im Haus beginnen, erfolgt der Wechsel aller Aufführungen ins Vis-a-vis. Weil dort viel weniger Platz ist und keine Drehbühne zur Verfügung steht, müssen Konzepte beliebter Veranstaltungen wie des Weihnachtsmärchens und des Silvesterkonzerts angepasst werden, sagt Dirk Rolka. Eintrittskarten sind während der Bauphase wie immer an der Vorverkaufskasse im Forum erhältlich.
Mit den genannten Bauarbeiten im Haus am Lausitzer Platz wird auch die noch sehr gut funktionierende, aber eigentlich museumsreife Bühnentechnik aus dem Jahr 1984 ausgetauscht. Das finden die Mitarbeiter der Lausitzhalle sinnvoll und die SWH ist derselben Meinung. Sie stellt für einen neuen Bühnenboden, eine Drehbühne, weitere Steuerungsanlagen und ein modernes Inspektionspult hinter der Bühne zusätzlich circa 700.000 Euro bereit. Von dem Pult aus steuert der Aufführungsleiter während der Veranstaltung die gesamte Technik, erklärt der Lausitzhallenchef. Er sieht die Sanierung des Hauses für die nächsten Jahrzehnte als etwas Bleibendes, damit Menschen in Hoyerswerda weiterhin Kultur auf hohem Niveau genießen können.