In den zurückliegenden Monaten wurde kräftig ins Lutherhaus investiert. Davon können sich die Besucher am Sonntag selbst überzeugen.
Nach dem Erntedankgottesdienst am Sonntag, 3. Oktober, wird um 13.30 Uhr das sanierte Lutherhaus der evangelischen Johanneskirchgemeinde Hoyerswerda zu seinem 70. Jubiläum wiedereingeweiht, sagt der Gemeindepfarrer Heinrich Koch.
Der Höhepunkt ist die Eröffnung einer Wanderausstellung über den Baumeister dieser ehemaligen Notkirche, Otto Bartning. Zur Verfügung gestellt wird die Ausstellung vom Verein Otto Bartning - Arbeitsgemeinschaft Kirchenbau e.V. aus Berlin. Für die Gestaltung des Festtages sind der Gemeindekirchenrat und der Kirchbauverein Hoyerswerda zuständig, sagt Pfarrer Koch.
Knapp 100.000 Euro Eigenmittel investiert
Um aber das Gemeindehaus in einen vorzeigbaren modernen Zustand zu versetzen, haben Handwerker der Region und rund 30 freiwillige Helfer monatelang gearbeitet. Das Gemeindeglied Waldemar Krupka als Leiter der Ehrenamtlichen erinnert sich, dass während des Lockdowns zu Jahresbeginn unter Einhaltung aller Corona-Schutzmaßnahmen der Anbau aus dem Jahr 1981 komplett entkernt wurde. »Drei Container Bauschutt mussten entsorgt werden.« Jetzt sind der Sanitärtrakt und die Küche inklusive Elektroinstallation saniert, der Hauptraum neu gemalert und der Christenlehreraum hat moderne Fenster bekommen, freut sich Pfarrer Koch. In dem Großvorhaben stecken knapp 100.000 Euro Eigenmittel, die von der Kirchgemeinde und dem Kirchenkreis Schlesische Oberlausitz stammen. Dazu kommen Spendengelder.
Als das Lutherhaus am 17. November 1951 eingeweiht wurde, hatten die Menschen ganz andere Probleme. Nach den Kampfhandlungen im April 1945, zum Ende des Zweiten Weltkrieges, war die Johanneskirche ausgebrannt und ihr Turm eingestürzt, erzählt Pfarrer Koch. Der Kirchgemeinde stand damals für Gottesdienste nur noch die Kreuzkirche am fünfarmigen Knoten zur Verfügung. In dieser Situation hat Hoyerswerda eine Notkirche aus dem Kirchenbauprogramm des Bauhausarchitekten Otto Bartning, das Lutherhaus, bekommen. Es ist heute fast im Originalzustand erhalten, steht deshalb unter Denkmalschutz und wird als Gemeindehaus genutzt.