

Im Falle eines Herz-Kreislaufstillstands ist schnelles Handeln entscheidend, um das Überleben zu sichern und neurologische Schäden zu vermeiden. Die Leitlinien des European Resuscitation Council (ERC) betonen daher die Bedeutung einer Basisreanimation, die von jedem durchgeführt werden kann, sowie die flächendeckende Verfügbarkeit von automatisierten externen Defibrillatoren (AEDs).
Unter dem Motto »In Krisen Köpfe Kennen« haben Stefan Schumann, Leiter der Integrierten Regionalleitstelle Ostsachsen, und Notärztin Dr. Karolin Fiedler-Lust als Projektinitiatoren maßgeblich dazu beigetragen, dass die Landkreise Bautzen und Görlitz diesen Anforderungen gerecht werden.
Ein wichtiger Bestandteil des Systems »Region der Lebensretter« ist die direkte Einbindung der Integrierten Regionalleitstelle Ostsachsen. Wenn ein Herz-Kreislaufstillstand im Notrufgespräch festgestellt wird, geben erfahrene Mitarbeiter nicht nur Anweisungen zur Reanimation am Telefon, sondern lösen auch die Alarmierung des Rettungsdienstes aus. Gleichzeitig werden Ersthelfer in der Nähe des Notfallortes mittels einer App informiert, von denen einer zum nächstgelegenen AED und drei direkt zum Patienten geleitet werden.
Im Landkreis Bautzen hat die Gemeinde Großpostwitz einen bedeutenden Meilenstein in der notfallmedizinischen Versorgung erreicht. Bürgermeister Markus Michauk hat sich aktiv für die Integration von AEDs in das System eingesetzt. In Zusammenarbeit mit Dr. Carsten Herkner von der Organisation »Region der Lebensretter«, der RehaSalus, der Sparkasse und weiteren Partnern wurden vorhandene AEDs erfasst und das System erweitert. In Großpostwitz steht nun rechnerisch ein AED pro 800 Einwohner zur Verfügung. Die Auswertung der Einsätze zeigt, dass die Ersthelfer bei Notfällen in Großpostwitz 2023 in weniger als vier Minuten vor Ort waren.
Vom Ablauf in einem solchen Notfall und wie die Zusammenarbeit mit der IRLS funktioniert machte sich die Beigeordnete Dr. Romy Reinisch in Großpostwitz selbst ein Bild. »Wir sind weiter im Gespräch mit allen Bürgermeistern und werden das System ausbauen, damit dies in den nächsten Jahren im ganzen Landkreis funktioniert. Ergänzend arbeiten wir zudem an einem dichter werdenden Netz neuer Rettungswachen im Landkreis Bautzen«, so Reinisch.