Rainer Könen

Radwege werden neu ausgeschildert

Region. Die einheitliche Beschilderung des Landesradwegenetzes »SachsenNetz Rad« wird weiter vorangetrieben. Auch im Rödertal.

Auf 1.465 Kilometern Radweg werden neue Wegeweiser und Infotafeln aufgestellt.  Foto: pixabay

Auf 1.465 Kilometern Radweg werden neue Wegeweiser und Infotafeln aufgestellt. Foto: pixabay

Der Radeberger Steffen Lorke-Philipp ist das, was man gemeinhin als einen »Allwetterradler« bezeichnet. Der 67-Jährige ist fast täglich mit dem Rad unterwegs, zu jeder Jahreszeit. Auf den Radwegen in der Lausitz kennt sich der Rentner bestens aus, weiß demzufolge auch, wie es mit der Beschilderung der örtlichen Radwege ausschaut. Denn in Sachen Radwege-Beschilderung tut sich in den nächsten Monaten in Ostsachsen einiges. Auch im Rödertal. Jüngst wurden im Landkreis Bautzen die ersten neuen Rad-Wegweiser aufgestellt, wird auch hier die einheitliche Beschilderung des Landesradwegenetzes »SachsenNetz Rad« weiter vorangetrieben. Unter dieser Dachmarke werden Radfernwege, regionale Hauptradrouten und sonstige Strecken zusammengefasst. Damit soll in Sachsen, so die Pressestelle des Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv), die einheitliche Wegweisung auf rund 5.120 Kilometern Länge attraktiver gemacht werden. In den Landkreisen Bautzen und Görlitz werden entlang des Landesradwegenetzes »SachsenNetz Rad« rund 1.100 Pfosten, 7.700 Wegweiser und 30 Infotafeln auf 1.465 Kilometern Radweg aufgestellt. Die Beschilderung erfolgt zum Teil auch in sorbischer Sprache.

Arbeiten dauern bis Ende 2024 an

In Radeberg und den umliegenden Ortsteilen habe man die Radwege bereits vor acht Jahren einheitlich ausgeschildert, erzählt Rolf Daehne. Der passionierte Radler hatte sich in seiner Zeit als Grünen-Stadtratsmitglied für den Ausbau des Radwegenetzes in der Stadt eingesetzt. Die landesweite Beschilderungsaktion hält er für wichtig. Radwandern, so Daehne, mache einfach mehr Freude, wenn man sich auf die korrekten Wegmarkierungen verlassen könne. Bis Ende 2024 sollen die Beschilderungsarbeiten in der Region Bautzen/Görlitz andauern, die Montagearbeiten im Gebiet Ottendorf-Okrilla, Radeberg und Wachau sollen laut Lasuv im kommenden Jahr durchgeführt werden. Die Kosten belaufen sich auf rund 2,5 Millionen Euro und werden vom Land finanziert.

Das touristische Hauptnetz der Radwege im Freistaat, das »SachsenNetz Rad« - umfasst zehn Radfernwege, mehr als 60 regionale Hauptrouten und Strecken. Durch das Rödertal führen neben einem knapp 15 Kilometer langen Teilabschnitt des überregionalen Radfernweges »Sächsische Städteroute« die Röderradroute sowie die Pillnitzer-Städteroute.

Sachsen hinkt Zielen hinterher

Beim ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club) Sachsen hält man die einheitliche Beschilderung der Radwege für »einen positiven Schritt«, so ADFC-Mitarbeiterin Janine Häser. Die Referentin für Radtourismus weist in diesem Zusammenhang aber auch darauf hin, dass es im Freistaat nach wie vor zu wenige Radwege gibt. »Bis 2025 wollte Sachsen mehr als 500 Kilometer neue Radwege bauen«, so Häser. Doch davon sei das Land weit entfernt.. Auch beim Bau der versprochenen Radschnellwege - unter anderem dem von Dresden nach Radeberg geplanten Radweg - gehe es nicht voran, moniert Häser. »Da hinkt man in Sachsen den selbst gesteckten Zielen hinterher«, so die ADFC-Referentin.

Nun, bei der Beschilderung geht es jedenfalls für sächsische Verhältnisse flott voran. Erste Planungen für die Landkreise Bautzen und Görlitz gab es 2019. Nach Abstimmungen mit Städten und Gemeinden habe man nun mit der praktischen Umsetzung im Landkreis Bautzen begonnen, so Lasuv-Mitarbeiter Franz Grossmann. Der darauf hinweist, das im Zuge der Neubeschilderungs-Aktion eine teilweise Demontage vorhandener Schilder notwendig sei, so dass zeitweise Wegweiser fehlten. Radler wie Steffen Lorke-Philipp oder Rolf Daehne dürften da sicher keine Orientierungsprobleme haben. Man kennt sich im hiesigen Radwegenetz aus. Das nach Auffassung von Allwetterradler Lorke-Philipp allerdings noch ausbaufähig ist. Es könnte, so der Radeberger, »im Rödertal ruhig noch mehr Radwege geben«.


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