Silke Richter

Premiere mit Feuerprobe für die Krabatmühle

Schwarzkollm. Aus den Krabat Festspielen wird zukünftig die Krabat Saga. Das ist nicht die einzige Veränderung innerhalb der Theateraufführungen.
Dieses Team um Krabatmühlen-Geschäftsführer Tobias Zschieschick (2.v.l.) hatte zum Pressetermin eingeladen, um über die Neuerungen rund um die Krabat Saga zu informieren.

Dieses Team um Krabatmühlen-Geschäftsführer Tobias Zschieschick (2.v.l.) hatte zum Pressetermin eingeladen, um über die Neuerungen rund um die Krabat Saga zu informieren.

Bild: Silke Richter

Was wäre wohl passiert, wenn die Zwillinge Anton und Richard Fuchs vor über zehn Jahren auf ihre Oma gehört hätten und nicht zum Casting für die ersten Krabat Festspiele gefahren wären? Wer weiß, wer weiß… Mittlerweile gehören die beiden Brüder zur Mühle und ihren Theateraufführungen dazu, sind mit dem Erlebnishof quasi groß geworden.

Die beiden Darsteller sind erwachsen geworden. Und während Richard Fuchs momentan noch im Musicalbereich studiert und sich auf seine große Rolle als Krabat-Darsteller vorbereitet, hat sein Bruder Anton die Produktionsleitung für das bevorstehende Sommertheater 2024 übernommen. Und so bleiben die Zwillinge zukünftig sowohl hinter als auch auf der Bühne »ihrer« Mühle weiterhin treu.

 

Mühlenteam übernimmt jetzt selbst das Zepter

Der Vertrag mit der einstigen Produktionsfirma von Familie Siebecke ist in diesem Jahr ausgelaufen. Ab dem kommenden Jahr übernimmt das Team um Mühlengeschäftsführer Tobias Zschieschick allein das Zepter. »Dieses Risiko können wir mit gutem Gewissen eingehen. Wir als Aufsichtsrat trauen das Projekt dem Team der Mühle durchaus zu«, erklärte dessen Vorsitzender, Thomas Delling, zuversichtlich.

Und Tobias Zschieschick fügt hinzu, dass das letzte Jahrzehnt prägend gewesen und man sehr dankbar für die gesammelten Erfahrungen sei, von denen die Mühle weit über die Stadtgrenzen hinaus profitiert habe. Jetzt sei jedoch die Zeit gekommen, in der das Kulturzentrum bei den Aufführungen mehr Mitbestimmungsrecht haben und auch selbst eigene Verantwortung tragen möchte. »Unser Ziel ist es, dass die Mühle damit inhaltlich gestärkt wird und wir uns damit auch weiterentwickeln können«, so Tobias Zschieschick.

So wird es ab kommendem Jahr einige Neuerungen geben. Aus den einstigen Krabat Festspielen wird die so genannte Krabat Saga. »Wir haben uns für die Umsetzung Profis und Experten dazu geholt und ein tolles Team aufgebaut, um das Niveau halten und so zum Gelingen der Aufführungen beitragen zu können«, erklärt Tobias Zschieschick.

Auch das Logo sowie die Internetseite sind neugestaltet und bereits freigeschalten. Buch und Regie werden, wie in den letzten Jahren auch, von Michael Kuhn übernommen. Michael Wolf wird sich um Kostüme und Ausstattung kümmern. Das sorbische Brauchtum ist Sabrina Wagner, Anja Metzner, Gabi Linack und weiteren Helfern aus den umliegenden Dörfern vorbehalten. Die Choreografie übernimmt Johanna F. Krüger und um den Part der Musik kümmert sich Andreas Goldmann.

 

Die Aufführung wird weiblicher und sorbischer

Bei den Protagonisten werden sowohl alte als auch neue Gesichter auf der Bühne aktiv werden. Neben dem bereits erwähnten Krabat-Darsteller Richard Fuchs werden Cornelia Drese, Julia Henke und Steffen Urban alias August der Starke mitwirken. Unter dem jetzigen Arbeitstitel »Am Anfang stand das Licht«, wird die Ursprungs-Sage von vorn erzählt werden. »Wir möchten die Aufführungen in ihrer Besetzung weiblicher gestalten, deshalb spielen 2024 auch mehr Frauen mit. Und es soll allgemein gesehen auch viel sorbischer werden. Die Besucher werden viel mehr über dieses besondere Brauchtum erfahren können. Dafür wollen wir die Synergieeffekte der Region noch viel stärker nutzen«, erklärt der künstlerische Leiter Michael Kuhn.

Im Mittelpunkt soll dabei eine sorbische Hochzeit stehen. Und das möglichst sehr authentisch. Die Rollen für den Schwarzen Müller und seine Frau sind noch nicht besetzt und sollen demnächst noch ausgeschrieben werden. Im April kommenden Jahres ist zudem ein Casting für Laiendarsteller geplant.

 

Mehr Platz für Zuschauer

Auch der Sitzplan in den Zuschauerreihen ist neu überdacht worden. Im Resultat werden dadurch 100 zusätzliche Plätze ermöglicht sowie mehr die individuellen Wünsche von Gästen berücksichtigt. Der Vorstellungszeitraum läuft vom 19. Juni bis zum 7. Juli und wird 15 Vorstellungen umfassen. Die 16. Vorstellung ist allein den Schwarzkollmern vorbehalten und ist eine Art Dankeschön für das Dorf, in dem immerhin für mehrere Wochen großer Trubel wegen der Krabatmühle herrscht.

Der Ticketverkauf, die Preise für die Karten von jeweils 45 Euro bleiben erhalten, beginnt am Montag, 5. Februar 2024. Wie in der Vergangenheit auch gehört etwas Glück dazu, die heiß begehrten Karten ergattern zu können. Anders ließe sich der Ticketverkauf leider nicht umsetzen, so Anton Fuchs.


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