Katrin Demczenko

Neuer Glanz für alte Klänge

Hoyerswerda. Die Orgel der Johanneskirche ist nun ein Denkmal und wird saniert.

Johannes Leue zeigt seinen Entwurf für das in Planung befindliche Rückpositiv.

Johannes Leue zeigt seinen Entwurf für das in Planung befindliche Rückpositiv.

Bild: Katrin Demczenko

Der Orgelsachverständige des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen, Dr. Horst Hodick, hat die Orgel der Johanneskirche zum Kulturdenkmal erklärt. Das geschah im Rahmen der aktuell laufenden Grundsanierung des Instruments, das 1967 von der Firma Hermann Eule Orgelbau Bautzen gebaut wurde.

 

Vorsichtige Anpassung an heutige Bedürfnisse

Nach der langjährigen Nutzung für Gottesdienste und Konzerte gehen nun äußere hölzerne Teile der Orgel buchstäblich aus dem Leim, beschreibt es der Kantor der Johanneskirchengemeinde, Johannes Leue. Er nutzte diese Situation und erarbeitete mit der Gemeinde und dem Landesamt für Denkmalpflege Ideen zur Verbesserung und Erweiterung der Möglichkeiten der »neobarocken« Orgel, die eher hell klingt. Der Montage einer Pedalwerk-Ergänzung, vom Kirchenschiff gesehen rechts neben dem Instrument, und eines zusätzlichen »romantischen Schwellwerkes« links neben der Orgel stimmen die Denkmalpfleger zu, sagt Johannes Leue. Das gilt auch für den Einbau einer elektronischen Ansteuerung aller Orgelpfeifen über ein zusätzliches, viertes Manual am Orgeltisch. Die Pedalwerk-Ergänzung besteht aus einigen zusätzlichen, tief klingenden, hölzernen Orgelpfeifen mit circa fünf Metern Länge, die das Bassregister des Instruments verstärken.

Das neue Schwellwerk ermöglicht dem Organisten eine bessere Variation der Lautstärke, erklärt Kantor Leue. So können Werke aus der Zeit der Romantik und der Gegenwart authentischer dargestellt werden.

Mit dem Landesamt für Denkmalpflege wird noch das Aussehen und der Anbau eines kleinen Rückpositivs an der Orgelempore im Rücken des Organisten besprochen. »Jetzt hat die Orgel vier Werke und das Rückpositiv wird das fünfte«, sagt Johannes Leue. Es soll Melodiestrukturen für das Mitsingen deutlicher erkennbar machen.

 

Strahlkraft über Hoyerswerda hinaus

Die Grundsanierung soll die Orgel an die Anforderungen heutiger Organisten anpassen, sagt der Pfarrer der Johanneskirchengemeinde, Heinrich Koch. Erstens verbessern sich so die Nutzungsmöglichkeiten des Instrumentes im Gottesdienst. Und zweitens können weiterhin Orgelkonzerte in dem Gotteshaus stattfinden, die auch über Hoyerswerda hinausstrahlen.

Nach den Absprachen zum Orgelumbau folgen Ausschreibungen für die Orgelbaufirmen, und deren Leistungen kosten natürlich richtig Geld. Mit einer niedrigen sechsstelligen Summe rechnet Pfarrer Koch und wünscht sich deshalb möglichst viele Spenden. Die Kontonummer der Johanneskirchengemeinde ist DE54 8559 1000 4530 6100 34 und der Betreff heißt »Orgel Johanneskirche«. Bis 300 Euro gilt der Überweisungsbeleg als Nachweis, bei höheren Summen wird automatisch eine Spendenquittung zugestellt.

 

Konzerttipp: Johannes Leue spielt am 21. Dezember um 17 Uhr an der Orgel in der Johanneskirche weihnachtliche Musik.


Meistgelesen