Matthias Stark

Miteinander leben, füreinander da sein

Sachsen. Mit der Verleihung der Annen-Medaille wird das ehrenamtliche Engagement im Freistaat Sachsen gewürdigt.

Staatsministerin Petra Köpping (vorn Mitte) mit den Ehrenamtlichen, die in diesem Jahr die Annen-Medaille erhielten.Foto: Matthias Stark

Staatsministerin Petra Köpping (vorn Mitte) mit den Ehrenamtlichen, die in diesem Jahr die Annen-Medaille erhielten.Foto: Matthias Stark

Bild: Matthias Stark

Petra Köpping, Staatsministerin für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, stellt in ihrer Festansprache zur Preisverleihung fest, dass es in der Gesellschaft ein zunehmendes »Ich« gibt. Deshalb sei die ehrenamtliche Tätigkeit umso wichtiger. Und sie warf eine Frage auf, die sich wohl viele Menschen im Land auch gelegentlich stellen: »Wann haben Sie zum letzten Mal gute Nachrichten gehört?« Die Verleihung der Annen-Medaille sei so ein Tag.

Petra Köpping sagte: »Ich sehe jeden Tag, dass Menschen in Sachsen einfach ›machen‹. Sie sind oft still, erzeugen keine Aufreger und finden deswegen oft nicht ihre verdiente Anerkennung in der überlauten Polarisierung. Dabei sind es genau diese Menschen, die mit ihrem Engagement unsere Gesellschaft tragen und deren Geschichten wir sehen und zeigen müssen.«

 

Würdigung langjähriger Tätigkeit

 

Der Freistaat Sachsen zeichnet seit 20 Jahren Menschen mit der Annen-Medaille Menschen aus, die sich in herausragender Weise für das Gemeinwesen einsetzen, mit ihrem Engagement andere begeistern und inspirieren, ihnen helfen, sie unterstützen oder fördern. Die Annen-Medaille wurde im Jahre 1995 von der Sächsischen Staatsregierung zum Andenken an die wohltätige Kurfürstin »Anna von Sachsen“» (1532–1585) gestiftet. Sie wird in diesem Jahr zum 29. Mal verliehen. Die Medaille ist aus Meißner Porzellan gefertigt und trägt auf der Vorderseite die Worte »Helfen, Pflegen, Fördern«. Auf der Rückseite sind die Worte »Miteinander leben, Füreinander da sein« eingeprägt.

Zu den zwanzig Ausgezeichneten gehören in diesem Jahr Anja Ackermann, Rudi Freisleben und Gisela Oehmichen aus Dresden, Gaby Bachmann aus Coswig, Ralph Müller aus Radebeul, Renate Mannhaupt aus Bischofswerda, Simone Krause und Karl Schmidt aus Bautzen sowie Katrin Poike aus Neukirch.

Staatsministerin Petra Köpping übereicht ihnen die Medaille und findet freundliche Worte für die Ehrenmatler. Zusammenfassend sagte sie: »Ich freue mich, dass es Menschen wie Sie gibt. Menschen die anderen helfen, sie unterstützen, in schwierigen Zeiten beistehen oder Kindern und älteren Menschen eine Freude bereiten. Dieses Engagement ist nicht selbstverständlich. Sie weisen mit Ihrem Einsatz nicht nur denjenigen den Weg, denen Sie unmittelbar helfen. Sie sind auch ein Beispiel, an dem sich alle orientieren können. Wir als Gesellschaft brauchen Sie und Ihren Einsatz!«

Zur Bedeutung des Ehrenamtes stellte Petra Köpping fest: »Ohne die Ehrenamtlichen, die in Bereichen wie Sport, Feuerwehr, bei der Versorgung von Seniorinnen und Senioren oder bei der Sterbebegleitung tätig sind, wäre vieles überhaupt nicht möglich. Deshalb bedanke ich mich bei allen Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren. Es gibt eine ganze Menge an Dingen, die auch nur wir in Sachsen machen, die uns von anderen unterscheiden. Insofern bin ich stolz auf das, was wir tun. Die Würdigung des Ehrenamtes, wie eben mit der Annen-Medaille, ist uns wichtig.«

Die Bautznerin Krause sagt über die Auszeichnung: »Sie ist ein Zeichen dafür, dass das, was ich tue, öffentlich gewürdigt wird. Darüber freue ich mich sehr.« Und sie ergänzt mit Blick auf ihre Tätigkeit als Sterbe- und Trauerbegleiterin: »Für mich ist es eine Freude, für die Menschen da zu sein. Oft werde ich gefragt, ob es schwer sei, mit dem Tod umzugehen. Aber es ist eine Tätigkeit, die mich trägt.«


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