Katrin Demczenko

»Martha«-Preis für Dr. Gitta Kaltschmidt

Hoyerswerda. Anlässlich des Internationalen Frauentages hat die Stadt Hoyerswerda den »Martha«-Preis vergeben. Die Preisträgerin in diesem Jahr ist Dr. Gitta Kaltschmidt.
Dr. Gitta Kaltschmidt zeigt die Martha-Plastik, die ihr Oberbürgermeister Torsten Ruban-Zeh überreicht hat.

Dr. Gitta Kaltschmidt zeigt die Martha-Plastik, die ihr Oberbürgermeister Torsten Ruban-Zeh überreicht hat.

Bild: Katrin Demczenko

Der Internationale Frauentag stellt jedes Jahr die Lebensleistung aller Frauen im Beruf, in der Familie sowie im Ehrenamt in den Mittelpunkt. Einige der Frauen werden dann besonders geehrt.

Dieses Jahr ist es Dr. Gitta Kaltschmidt, die am Vormittag des Frauentages während der Einweihung der neuen Dreifeldsporthalle der Oberschule Hoyerswerda stellvertretend für alle Frauen des Landkreises von Landrat Udo Witschas einen Blumenstrauß erhielt. Am Nachmittag übergab ihr dann Oberbürgermeister Torsten Ruban-Zeh im Schloss die Martha-Plastik des Jahres 2024, die vom Hoyerswerdaer Töpfer Enrico Bulang stammt.

 

Am Ende musste das Los entscheiden

Die 80-jährige Preisträgerin setzt sich schon seit Jahrzehnten als Augenärztin, Stadträtin und in anderen Ehrenämtern für die Menschen in Hoyerswerda ein, sagt Torsten Ruban-Zeh in seiner Laudatio. Er erzählt noch, dass dieses Jahr elf Frauen für die Ehrung vorgeschlagen wurden – so viele wie noch nie. Außerdem hatten bei der Abstimmung im Stadtrat zwei Favoritinnen die gleiche Anzahl Stimmen bekommen. Zwischen Dr. Gitta Kaltschmidt und der Vorsitzenden des Seniorenbeirats, Gabriele Mark, musste schließlich das Los entscheiden.

 

Mit 80 Jahren noch engagiert für Hoywoj

Dr. Gitta Kaltschmidt beendete ihr Studium als Augenärztin 1972 erfolgreich. Seitdem übt diesen Beruf in Hoyerswerda aus. 2004 hat sie sich erstmals als Stadträtin wählen lassen. Und weil sie in diesem Ehrenamt gut an der Stadtentwicklung mitwirken kann, tritt sie auch 2024 wieder zu dieser Wahl an. Vor allem will sie sich weiterhin für ältere und behinderte Menschen in Hoyerswerda einsetzen, erklärt die Preisträgerin, deren erste Bürgerpflicht das Helfen ist. Die Ärztin arbeitet deshalb auch im Behinderten- und im Seniorenbeirat mit.

Dieser Einsatz für andere Menschen wurde für sie mit 16 Jahren wichtig, weil damals ihre Mutter an Krebs erkrankt war und verstorben ist.

 

Stadt ist geprägt von Frauenpower

Der Vergabe wohnten alle nominierten Kandidatinnen bei, denn jede hätte die Plastik für ihr langjähriges Engagement verdient. Madlen Krenz leitet das »Haus der Begegnung« des vbff Ostsachsen, Christine Pawelka ist Sprecherin des »Hauses der Parität«, Marina Kossack engagiert sich für die sorbische Tanz- und Trachtengruppe Bröthen/Michalken, Helga Hansch ist die künstlerische Leiterin der sorbischen Volkstanzgruppe Zeißig, Edeltraud Gründel bemalt kunstvoll sorbische Ostereier, Katrin Ullrich setzt sich für den NHV ein, Inge Rumpp ist Vorsitzende des VdK-Ortsvorstandes, Verena Socher gehört zum Patientenbesuchsdienst im Lausitzer Seenland Klinikum und Barbara Burek unterstützt regelmäßig Senioren im Laurentiushaus.

Die »Martha« wurde 1996 als Anerkennung für engagierte Hoyerswerdaerinnen von einer Frauengruppe rund um die damalige Gleichstellungsbeauftragte Christine Axmann und die Pfarrerin Antje Kruse-Michel ersonnen, erzählt Gisela Lossack im Schloss. Sie war damals dabei und konnte 2016 selbst diese Ehrung entgegennehmen.


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