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Silke Richter

Erntedanktanz statt Oktoberfest

Hoyerswerda. Ein völlig neues Veranstaltungsformat, welches das eigene regionale Brauchtum wieder stärker in den Mittelpunkt rückt, wartet auf die Besucher des 1. Erntedanktanzes am 4. Oktober.
Freuen sich auf das neue Veranstaltungsformat: Die Organisatoren und Partner des neuen Erntedanktanzes.

Freuen sich auf das neue Veranstaltungsformat: Die Organisatoren und Partner des neuen Erntedanktanzes.

Bild: Silke Richter

Das Oktoberfest als solches, angelehnt an die bayrische Tradition, war eine schöne Idee. Aber die Menschen hier leben in der Lausitz und seien auch eng mit sorbischem Brauchtum verwurzelt. Warum dann keinen typisch regionalen Erntedanktanz mit Bräuchen und Traditionen als Alternative, hätten viele Hoyerswerdaer gefragt.

Der Marketingverein Familienregion HOY und die Lausitzhalle griffen gemeinsam diese Idee auf und lassen sie nun in Zusammenarbeit mit dem Verein zur Pflege der Regionalkultur Mittlere Lausitz und dem Domowina Regionalverband Hoyerswerda, weiteren Vereinen, Partnern, Freunden und Unterstützern neu aufleben. »Wir wollen damit ein Zeichen setzen und dieses Veranstaltungsformat als festes Event etablieren«, sagte Belinda Grellmann vom veranstaltenden Verein. Der 1. Erntedanktanz löst die Veranstaltungen aus der Vergangenheit, den Krabatmarkt und die Schadowitz-Erlebnistour damit ab.

 

Was wird geboten?

Die Besucher erwartet ein völlig neues Veranstaltungsformat für alle Generationen. Eine Kombination aus Tradition, Moderne, Unterhaltung, Historie, Zukunft und vor allem viel Frohsinn soll es an diesem Abend sein. Am 21. September von 14 bis 16 Uhr sowie am 29. September von 10 bis 12 und 14 bis 16 Uhr wird es in der Lausitzhalle und an anderen Orten mit dem Tanzlehrer Jurij Marinov aus Dresden Workshops geben, bei denen in Vorbereitung auf den Erntedanktanz auch sorbische Tänze einstudiert werden. Es darf jeder Interessierte mitmachen. Die Tanzworkshops sollen auch in Schulen stattfinden. Das Lessing-Gymnasium habe bereits zugesagt.

Zudem werde es am Veranstaltungsabend eine Blaudruckausstellung und die Möglichkeit geben, traditionelle Kleidung und Accessoires käuflich zu erwerben sowie vom Friseursalon »Haarschneider« das passende frisurentechnische Outfit zu bekommen. Mit der Live-Band »Die Popsorben«, regionalen Produkten und Speisen, dem speziellen Festbier namens Pichmännel, der Sagenfigur Krabat alias Wolfgang Kraus mit seinem Schreiber Jürgen Schröter, sorbischen Tanzgruppen und Brauchtum sowie mit dem LEA Fotobus und weiteren Angeboten wird der Erntedanktanz neue Geschichte schreiben.

 

Erwünschte Kleidung (aber kein Muss)

Das Motto lautet: Sorbisch statt Bayrisch. Männer sind gern gesehen mit Hemd und Weste, Frauen in den Blaudruck-Farben blau und weiß. Im hiesigen Trachtenhaus Jatzwauk besteht die Möglichkeit, sich im Vorfeld etwas Passendes auszuleihen, zu kaufen oder die eigene Kleidung mit Blaudruckelementen aufwerten zu lassen. Terminabsprachen sind telefonisch oder per WhatsApp unter 0172/ 7900319 möglich.

Eveline Graf, ehrenamtliche Vorsitzende des städtischen Behindertenbeirates und Mitglied im Beirat für sorbische Angelegenheiten, trug bei der Vorstellung der Veranstaltung ein original sorbisches Halstuch, das 70 Jahre alt sei. Die Hoyerswerdaerin war in jungen Jahren Mitglied der sorbischen Tanzgruppe, die sich heute sorbische Tanz- und Trachtengruppe Bröthen nennt. »Ich halte dieses Tuch seitdem in Ehren und trage es auch gern, weil ich mich damit auch identifiziere«, erklärte sie.

 

Was & Wo?

  • Erntedanktanz
  • Freitag, 4. Oktober
  • Beginn: 18 Uhr (Einlass ab 17 Uhr)
  • Ort: Großer Saal VISAVIS, Schlossstr. 2 in Hoyerswerda
  • Tickets gibt‘s unter 03571/ 904105, bei der Tourist-Information Braugasse 1 und online


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