Rainer Könen

»Eines Tages werde ich auch im Ally Pally sein«

Kamenz. Viele Menschen schauten sich zwischen den Jahren die Darts-WM im TV an. Warum der ehemalige Kneipensport populärer wird, welche Auswirkungen die WM auf hiesige Vereine hat, darüber sprach WoKu mit Tom Schneider (38), Darts-Abteilungsleiter des SV Biehla-Cunnersdorf.

Tom Schneider, Leiter der TripleOne Steelers, der Darts-Abteilung des SV Biehla-Cunnersdorf, ist der festen Überzeugung, dass Darts im Landkreis in den nächsten Jahren zunehmend populärer wird.  Foto: privat

Tom Schneider, Leiter der TripleOne Steelers, der Darts-Abteilung des SV Biehla-Cunnersdorf, ist der festen Überzeugung, dass Darts im Landkreis in den nächsten Jahren zunehmend populärer wird. Foto: privat

Herr Schneider, die Darts-WM im legendären Londoner »Ally Pally«, wie der Alexandra Palace auch von den Fans genannt wird, ist nun vorbei. Ich nehme an, das Sie viele Stunden vor dem Fernseher verbracht haben, um sich die weltbesten Dartsspieler anzuschauen?
Natürlich. Als passionierter Dartsspieler kann man sich der Faszination dieses Events einfach nicht entziehen.

Heißt das, das Ihre Abteilung demnächst neue Mitglieder bekommen wird?
Davon gehen wir aus. So war das ja auch bei der WM im vergangenen Jahr, als mit Gabriel Clemens erstmals ein Deutscher ins Halbfinale kam. Tage später schauten gleich ein paar Leute bei uns vorbei. Derzeit haben wir 20 aktive Spieler.

Seit anderthalb Jahren nimmt der Klub am Ligabetrieb teil, wird das außerhalb des Vereins registriert?
Man spürt es zunehmend häufiger: Darts wird bald keine Randsportart mehr sein. Immer mehr Menschen interessieren sich für diesen Sport. Unsere Spieler werden häufig darauf angesprochen, wir bekommen ein positives Feedback, auch weil wir mittlerweile am Ligabetrieb der MDSL (Mitteldeutsche Steeldartliga) teilnehmen.

Werden Sie noch mit gängigen Darts-Klischees konfrontiert, etwa, dass das gar kein Sport sondern ein Kneipenvergnügen war und ist?
Ja schon, kommt noch vor. Fakt ist, das Darts nun mal ein britisches Dorfkneipen-Phänomen ist, dass das Pfeilewerfen oft Bestandteil eines Pubbesuchs war und auch heute noch ist. Gelegentlich hören wir auch, dass Darts keine große Kunst sei. Was natürlich nicht stimmt. Was ich toll finde, ist, dass das sportliche Niveau in den Darts-Abteilungen vieler Klubs im Landkreis mittlerweile gestiegen ist

Wie sind Sie denn zum Darts gekommen?
Ich habe zufällig mal bei einer Live-Übertragung der Darts-WM reingeschaut, 2014 war das. Ich war von Beginn an begeistert, von diesem Sport, der Atmosphäre, von dem ganzen Drumherum. Zuzusehen, wie zwei Männer Pfeile auf eine Scheibe werfen und dabei von 3.000 zum Teil in schrillen Outfits verkleideten Zuschauern im Ally Pally gefeiert werden, das ist einmalig, ist sehr speziell, das macht diesen Sport auch so faszinierend. Seitdem schaue ich mir jedes Jahr die Weltmeisterschaft im TV an, spiele seit zehn Jahren auch Darts.

Waren Sie schon mal im legendären Ally Pally?
Bis jetzt noch nicht. Aber ich kann Ihnen versichern, dass ich da auf jeden Fall mal hin will, das steht ganz weit oben auf meiner Bucket-List.

  • Die Darts-Abteilung beim SV Biehla-Cunnersdorf wurde Anfang 2020 gegründet. Sportlicher Höhepunkt für die Dartsspieler des Klubs ist in diesem Jahr das Finalturnier der 2. Kreis-Dartsmeisterschaft des Kreissportbundes Bautzen, welches in Cunnersdorf stattfindet. Die Darts-Abteilung bietet auch Schnupperstunden für Kinder ab zehn Jahren an. Interessenten können sich an Tom Schneider, Tel. 0172/ 849 65 45; E-Mail: tripleone-steelers@freenet.de wenden.

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