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Henry Gbureck

DJ-Legende feiert 70. Geburtstag

Hoyerswerda. Geht es um Musik, Tanzpartys, das Jugendklubhaus »Ossi« oder Oldie-Konzerte mit den ganz Großen der Musikszene, dann geht es auch immer irgendwie um Roland Wehner.
Roland Wehner mit Autogrammkarten von Stars wie Bad Boys Blue und The Sweet, die er nach Hoywoj holte, und über die er jede Menge Anekdoten berichten kann.

Roland Wehner mit Autogrammkarten von Stars wie Bad Boys Blue und The Sweet, die er nach Hoywoj holte, und über die er jede Menge Anekdoten berichten kann.

Bild: hgb

Wer dabei war, wird sich sicher an die legendären Konzerte mit Alphaville, C.C. Catch, Bad Boys Blue, Peter Schilling, Fancy und vielen anderen Stars erinnern. Er hat sie organisiert: Roland Wehner.

Musik war und ist sein Leben, seit nunmehr fast 70 Jahren. Direkt nach seiner Lehre als »I-Knecht« und der Absolvierung seines Grundwehrdienstes bewarb sich Wehner 1975 beim Rat der Stadt Hoyerswerda und bekam prompt eine Stelle im Jugendklubhaus »Ossi«. Nur sechs Jahre später wurde er Klubhausleiter, gewann gleich drei Mal das »Goldene T« – die höchste Auszeichnung, die eine Jugendeinrichtung wie das Ossi erhalten kann.

 

Nach kurzer Zeit zurück in HoyWoj

Damit hätte die Karriere enden können, doch die Wende eröffnete völlig neue Möglichkeiten. So leitete Wehner das Jugendklubhaus zunächst für fünf Jahre privat weiter, bekam danach ein Angebot, für einen TV-Sender zu arbeiten, um neun Monate später eine weitere Chance zu nutzen: »Ich hatte die Möglichkeit, wieder nach Hoyerswerda zurück zu kommen, denn die ‚Lebenshilfe‘ bot mir einen Job als Betreuer an.«

Wehner zögerte nicht, kam zurück, arbeitete wieder mit Menschen und organisierte sozusagen »nebenbei« die legendäre Reihe der Oldie-Partys im »Ossi«.

Eine verrückte Zeit, wie sich Wehner erinnert: »Jeder Künstler war auf seine Art ziemlich speziell. So wollte beispielsweise die britische Rockband »The Sweet« anfangs nicht auftreten, weil die Bühne angeblich 1,5 Meter zu klein war. Bei C.C. Catch hatten wir gleich zweimal hintereinander einen Stromausfall. Oder Harpo, der damals sehr erfolgreiche schwedische Popsänger, der ganz bodenständig allein mit der Bahn nach HoyWoj reiste, bei uns zu Hause gegessen hat, um kurz danach das Waldbad zu rocken. Es war eine tolle Zeit.«

 

Sein Traum: Einmal Feiern mit »Secret Service«

Am heutigen Freitag kann er nun auf 70 Lebensjahre zurückblicken. Hat Roland Wehner noch unerfüllte Wünsche? »Ja, da gibt tatsächlich noch Dinge, die ich gern noch erleben möchte«, so der Kult-DJ. »Zum einen würde ich gern noch eine weitere Oldie-Party organisieren – und zwar mit der Band Secret Service. Trotz aller Bemühungen habe ich das Synthie-Pop-Quintett, bekannt durch ihren Superhit »Oh Susie«, nie bekommen können. Außerdem möchte ich gern noch einmal das Stadtfest in Hoyerswerda moderieren. Und der letzte Wunsch: Dass alles so bleibt, wie es ist. Zum Beispiel, dass die immer ausgebuchten Kinder- und Teenie-Discos weiter so beliebt bleiben und dass meine Bemühungen etwas Positives bewirkt haben. Denn in erster Linie ging es mir bei allen Aktionen vorrangig um die Menschen und das Image unserer Stadt. Ich danke allen, die dabei waren, allen, die noch dabei sind, und ganz besonders meiner Familie, ohne deren Rückenhalt das alles undenkbar gewesen wäre.«


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