Seit dem 20. April dürfen Läden bis 800 qm wieder öffnen. Einige Bautzener Geschäfte geben ein erstes Feedback, wie gut der Umsatz nach der ersten Woche der Wiedereröffnung war.
19 Grad, die Sonne scheint auf die Reichenstraße und zahlreiche Kunden haben die beliebte Einkaufsmeile zum Einkaufen genutzt. Ein Schritt weit Normalität ist in Bautzen eingekehrt.
So auch in der Parfümerie Thiemann. Der Laden an der Reichenstraße durfte wieder öffnen, das Geschäft im Kornmarktcenter bleibt derzeit geschlossen. »In den ersten Tagen nach der Wiedereröffnung haben uns viele Kunden besucht. Vor allem unsere Stammkundschaft ist uns treu geblieben«, so Verkäuferin Heike Basler. Mit den Umsätzen ist die Parfümerie bisher zufrieden. Heike Basler ergänzt: »Wir haben uns auf Wellnessprodukte spezialisiert, weil die Kunden vermehrt danach fragen.«
Verkäufer beraten mit Abstand
Ein anderes Einkaufserlebnis ist es trotzdem. So wird jeder Kunde persönlich bedient. Duft-Tester werden nur noch vom Mitarbeiterpersonal gereicht, Make-Up Beratungen werden ohne Hautkontakt durchgeführt.
Luxusgüter stehen nicht hoch im Kurs
Ein anderes Bild zeigt sich bei Juwelier Scholze. Geschäftsführer Ivo Scholze durfte einen von fünf Läden öffnen. Der Kundenansturm auf sein Juweliergeschäft blieb jedoch aus. Ivo Scholze meint, dass die Menschen ihr Geld anders ausgeben müssen und nicht viel für Luxusgüter übrig haben, da auch im Landkreis viele Menschen von Kurzarbeit betroffen sind. Außerdem sei es schwierig die Kundschaft optimal zu bedienen. Schmuck anschauen und anprobieren bei 1,5 Meter Mindestabstand und Mundschutzpflicht - eine neue Herausforderung für das Juweliergeschäft. Auch den Bekleidungsladen »just 4 kids and teens« dürfen die Kunden wieder betreten. »Die ersten Tage nach Wiedereröffnung gab es einen großen Ansturm von Kunden. Jetzt hat sich das Tagesgeschäft wieder normalisiert«, so Inhaberin Cornelia Henkert. Sie möchte gestärkt aus der Krise gehen.
Frühlingskollektion lockt Kundschaft
Gleich nebenan hat der »No. 1 Mode Express« geöffnet. Filialleiterin Gabriele Jentoch packt soeben ein paar Kleidungsstücke zusammen. »Die Frühlingskollektion hat gerade begonnen, die Menschen möchten neue Kleidung kaufen«, so die Filialleiterin. Der April und Mai sind in der Textilbranche üblicherweise die umsatzstärksten Monate. Jetzt gelte es, die Kundenwünsche zu bedienen und Umsätze zu generieren. Besonders freut Gabriele Jentoch, dass sich ihre Kundschaft vorbildlich an die Vorgaben halte und Verständnis für die Situation zeige.
Landesweit ist die Kauflaune gedämmt
Deutschlandweit sieht das Bild etwas nüchterner aus. Laut einer Umfrage des Handelsverbands Deutschland liefen die Geschäfte schwach an. Die Kauflaune der Deutschen bleibt gedämmt. Es ist vermehrt festzustellen, dass der überwiegende Teil in den Großstädten die freie Zeit in den Parks und Grünanlagen nutzt, statt die Läden zu besuchen. Dabei benötigen die Händler dringend Umsätze.