Katrin Demczenko

Bürger gestalten FKO-Zukunft mit

Hoyerswerda. Am vergangenen Wochenende trafen sich interessierte Hoyerswerdaer, um gemeinsam neue Ideen für den Freizeitkomplex Ost (FKO) zu entwickeln.
Teilnehmerinnen der Veranstaltung notieren ihre Ideen für den Freizeitkomplex Ost.

Teilnehmerinnen der Veranstaltung notieren ihre Ideen für den Freizeitkomplex Ost.

Bild: Katrin Demczenko

Die Arbeit des ersten Kommunalen Entwicklungsbeirates (KEB) zur Gestaltung des Grünen Saums rund um Hoyerswerda ist erfolgreich, denn das von der Stadtverwaltung, Stadträten, Bürgern und hiesigen Firmen entwickelte Konzept wird umgesetzt. Deshalb erarbeitet jetzt der zweite KEB tragfähige Ideen zur Aufwertung der Aufenthaltsqualität und besseren Nutzbarkeit des Freizeitkomplexes Ost (FKO) unter Berücksichtigung begrenzter finanzieller Mittel. Das hat der Stadtrat im Dezember 2024 beschlossen, verkündet der Moderator Karol Sabo den interessierten Bürgern auf der ersten Beteiligungsveranstaltung des neuen KEB - FKO im Sozialgebäude des Sportforums.

 

Ein Gelände mit Geschichte

Der 20 Hektar große Freizeitkomplex im Osten der Stadt trägt Geschichte in sich, denn er wurde 1968/69 von ehrenamtlich engagierten Bürgern mit Unterstützung der Stadt und hiesiger Betriebe geschaffen, weiß Hanna Claus, die in der Stadtverwaltung ein Praktikum absolviert. Der Rodelberg, das Indianerdorf, das ausrangierte Jagdflugzeug, die alte Lok und der Verkehrsübungsgarten waren der Treffpunkt für alle Neustadt-Kinder, sagt Kerstin Pracht. Die heute 60-Jährige ist dabei gewesen. Das damals offen zugängliche Stadion diente dem Schul-, Vereins- und Freizeitsport. 1995 wurde der ganze FKO ertüchtigt und vor allem die Sportstätte ist zur Durchführung überörtlicher Leichtathletikwettkämpfe ausgebaut worden, fährt Hanna Claus fort. Für Bürger frei nutzbare Kleinfeldplätze komplettieren das Sportforum.

Heute sei das Gelände »in einem bejammernswerten Zustand«, sagt Michael Renner. Der finanzielle Zuschuss der Stadt Hoyerswerda zur Erhaltung der Anlage sei marginal, benennt das Mitglied des KEB?-?FKO den Grund. Trotzdem wird die Anlage oft von Freizeitsportlern jeden Alters genutzt.

 

Ungewisse Zukunft der Sportstätte

Laut dem 2024 beschlossenen Sportstättenentwicklungsplan wird das Sportforum ab 2030 für den Schul- und Vereinssport nicht mehr gebraucht, weil dann das Jahnstadion rundum erneuert ist, sagt Heike Krupka, Mitarbeiterin der städtischen Bauverwaltung. Der Freizeitsport wird in dem Papier nicht betrachtet. Lars Bauer, Geschäftsführer des Kreissportbundes, verweist darauf, dass das Sportforum die einzige Leichtathletikanlage Typ B in Hoyerswerda sei, auf der überregionale Wettkämpfe stattfinden dürfen. Das neue Jahnstadion werde nur eine Mischung aus Typ B und C, erklärt er. Das Sportforum mit dem FKO ist bisher und künftig für den Neujahrslauf und des Hoywoj Citylauf gut geeignet.

 

Bestehender Wald bleibt erhalten

Die 1969 gepflanzten 20.000 Bäume bilden heute auf einem großen Teil der Fläche einen Wald; die Hoyerswerdaer Forstverwaltung erlaubt keine Umnutzung dieses Geländes zum Bau einer neuen Straße, der Kühnichter Spange, schildert Heike Krupka weiter. Sie informiert auch darüber, dass in dem Wald mehr Laubbäume gepflanzt werden sollen, damit er dem Klimawandel besser standhält. Defekte Spielgeräte im FKO, die 2024 abgebaut wurden, werden im Frühjahr dieses Jahres durch neue ersetzt.

 

So geht es jetzt mit dem FKO weiter

Karol Sabo erklärt den Anwesenden dann den weiteren Ablauf des Beteiligungsprozesses. Bewohner von Hoyerswerda können noch bis 24. Februar ihre Vorschläge und Bedenken per E-Mail an keb@hoyerswerda-stadt.de schicken. Bis zum Sommer entwickeln die Mitglieder des KEB dann unter Beachtung aller Hinweise ein sinnvolles, finanzierbares Konzept für den FKO und das Sportforum, die als Einheit betrachtet werden sollen. Auf einer Pinnwand sind schon jetzt Bürgerideen wie eine Tischtennisplatte, eine BMX-Strecke, Grillplätze, ordentliche Wege, Mülleimer und Toiletten zu lesen.

Auf der zweiten Beteiligungsveranstaltung am 14. Juni wird das Konzept vorgestellt und alle dort einlaufenden Hinweise finden im Planungsprozess bis November Berücksichtigung. Dann entscheidet der Stadtrat über das Ergebnis. Heike Krupka erklärt, die Umsetzung des Planes kann erst nach 2029 erfolgen, wenn der Pachtvertrag mit dem Hoyerswerdaer Fußballclub ausläuft.


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