

Mut zur Vision: Der Fernsehturm hat wieder ein Café, an seinem Fuß steht ein moderner Bau, in dem sich Dresden als führender Wissenschaftsstandort in Forschung und Lehre präsentiert. Und hinauf auf den Wachwitzer Berg führt eine Seilbahn. Televersum, Wissenschaftspark, Green Campus oder Science-Center – egal welchen Namen das Kind am Ende tragen wird: Hauptsache es wird geboren. Um den Fernsehturm wiederzubeleben – das erklärte Ziel des Fernsehturm-Vereins – bedarf es mehr als von der Wiedereröffnung eines Café mit Aussicht zu träumen. Deshalb haben sich schlaue Köpfe an der TU Dresden und der HTW Dresden Gedanken gemacht, wie der neue Ort für Wissenschaft, Kunst und Kultur aussehen und vor allem was er bieten könnte. Ein Wissenschaftspark soll entstehen, ein Ort, an dem die Dresdner in die Zukunft blicken können. Und nicht nur sie: 400.000 Besucher soll das Televersum (Namensfavorit) jährlich anziehen. Deshalb machen sich schlaue Köpfe im Verein auch Gedanken darüber, wie all diese Menschen an den Fuß des Fernsehturms gebracht werden können. „Auf keinen Fall wollen wir riesige Verkehrsströme auf den Berg locken, keine neuen Straßen und Parkplätze dort oben bauen", versprach Prof. Dr. Reinhard Dietze von der Verkehrswissenschaftlichen Fakultät an der TU Dresden neulich bei der dritten öffentlichen Veranstaltung „Quo vadis Fernsehturm". Mögliche Varianten wären der Bau einer Seilbahn oder einer Supra Trans, einer Magnetbahn, die hier in Dresden als Weltneuheit entwickelt wurde. Mutet letztere Idee vielleicht als zu kühn an, so ist der Plan, eine Seilbahn zu bauen, durchaus realisierbar. „Baukosten und Betrieb wären deutlich preiswerter als ÖPNV-Lösungen", so der Professor in der Podiumsdiskussion. Ihren Standort könnte die Seilbahn am links-elbischen Ufer haben. Die vielen konkreten Ideen, die der Fernsehturm-Verein in einem Exposé niedergeschrieben hat, sind Arbeitsgrundlage für eine Machbarkeitsstudie. An der arbeiten seit Sommer letzten Jahren Stadt, Freistaat und Telekom, der der Spargel immerhin gehört. Die Ergebnisse dieser Studie sollen in den kommenden Tagen vorgestellt werden. Fallen sie „pro Vision" aus, geht es in eine neue visionäre Runde und die spannende Frage: Wer bezahlt unsere Vision? (cpö)