

Die Landesbühnen Sachsen starten mit 24 Premieren in Radebeul und an Gastspielorten in die Spielzeit 2023/24. Eröffnet wird die neue Spielzeit mit »Last Call«, bei dem am 14., 19. und 22. Oktober dem Zuschauer gleich zehn Stücke, an jedem Abend frei wählbar auf vier Zeitachsen, zur Auswahl angeboten werden. Im Programm von »Last Call« finden sich unter anderem die Kantate »Letzte Rufe aussterbender Arten« von Hans-Peter Preu, das Tanzprojekt »Körpersaiten« und die »Schiller-Werkstatt«.
Mehr Diversität wagen
Mit »Die große Reblauskatastrophe« und der Theatralen Installation »Ich und Sie« sind gleich zwei Stücke des neuen Oberspielleiters der Schauspielsparte, Jan Meyer, zu sehen. Mit Meyer soll dem Thema »Vielfalt« ein noch größerer Raum gegeben werden. Nach seinem Studium der Theaterwissenschaften an der Freien Universität Berlin entwickelte er seit 2013 immersive Theaterformate. Im Juni 2015 inszenierte er an der Freien Bühne München / FBM e.V., dem ersten professionellen inklusiven Theater in freier Trägerschaft in Deutschland, und wurde dort künstlerischer Leiter. »Themen wie Inklusion, Repräsentation und Teilhabe sind dabei wichtige Grundpfeiler. Nur durch aktiven Einbezug auch marginalisierter Gruppen, wie BIPoC, Behinderte oder LGBTQIA+ können wir diesem Anspruch gerecht werden«, ist Meyer überzeugt. Inwieweit das traditionelle Stammpublikum sich mit diesen Begrifflichkeiten auseinandersetzen möchte, wird sich allerdings erst noch zeigen. Ein erster Fingerzeig in diese Richtung bietet die inklusive Tanztheaterproduktion »Tabula Rasa«, die gemeinsam mit dem Wiener Tanzverein »Ich bin O.K.« entstanden ist und seit September in Radebeul zu sehen ist.
Auch beim Thema Nachhaltigkeit betont Intendant Manuel Schöbel: »Ein grünes Theater liegt uns am Herzen, welches umweltgerecht ist und nahe mit der Natur arbeitet. Mit unserer Felsenbühne Rathen sind wir mitten in der Natur und versuchen, so gut es geht im Einklang mit ihr zu wirken.«
24 Premieren
Die neue Spielzeit 2023/24 bietet gleich 24 Premieren. Darunter sind sowohl Klassiker, wie »Des Kaisers neue Kleider« oder »Maria Stuart« sowie das Musical »Cabaret«. Aber auch jüngere Werke, wie das Schauspiel »Zerbombt« von Sarah Kane oder die Kammeroper »Julie« und »Die Brüste des Tiresias« werden zur Aufführung kommen. Zudem wird die romantische Oper »Der Vampyr« nach coronabedingten Verschiebungen ab November 2023 auf der Hauptbühne zu sehen sein. Puccinis Tanzoper »Le Ville« wird im Mai 2024 Premiere feiern und ist von Operndirektorin Kai Anne Schuhmacher inszeniert worden. Chefchoreografin Natalie Wagner steuert unter anderem die Uraufführung des Tanzprojektes »Glück Wunsch« bei.
Für das junge Publikum wird das junge.studio eine ganze Reihe an partizipatorischen Angeboten zur Verfügung stellen und arbeitet mit über 50 Kooperationspartnern zusammen. Aus dem Figurentheater sind die Stücke »Kleiner Pinguin« und »Als Robert verschwand« neu dabei. Unter den weiteren Premieren befinden sich unter anderem »Rusalka – Oper für alle«, die Jugendoper »Malka Mai« und die dreiteilige Tanzaufführung »Fall«.
Felsenbühne Rathen Die zweite Saison auf der rundum sanierten und modernisierten Felsenbühne Rathen war ein voller Erfolg. In 76 Vorstellungen zwischen Mai und September kamen rund 73.000 Besucher ins schönste Naturtheater Europas. Zwei Premieren und vier Erfolgsstücke aus dem vergangenen Jahr mit Stars wie Gojko Mitic, Tom Pauls, Jürgen Haase und Tom Quaas ließen die »Felsenbühnen Festspiele« zu einem künstlerischen Hochgenuss werden. Ein Höhepunkt dabei war sicherlich auch die Neuinszenierung von »Der Freischütz«. Das Programm für den Sommer 2024 wird im Oktober veröffentlicht. Ganz neu ist jetzt auch eine 3D-Reise durch die Felsenbühne Rathen auf: