R.Rink

Um die Bäume herumbauen

Dresden. Wie geht es am Königsufer weiter? Zu dieser Frage lud die Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden zu einer Veranstaltung ein.

Der Neustädter Markt und das anschließende Königsufer sollen nach dem Willen der Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden und vieler Dresdner, die per Bürgerbegehren dafür gestimmt haben, wieder nach historischem Vorbild bebaut werden. Doch wie geht es nun weiter?

Der Neustädter Markt und das anschließende Königsufer sollen nach dem Willen der Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden und vieler Dresdner, die per Bürgerbegehren dafür gestimmt haben, wieder nach historischem Vorbild bebaut werden. Doch wie geht es nun weiter?

Bild: Jürgen Männel/jmfoto

Bereits im März 2016 beschloss der Stadtrat den Wiederaufbau des Narrenhäusels am Königsufer in Folge dessen ein Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan für den gesamten Bereich des Königsufers notwendig wurde, der im Oktober 2016 dann auch beschlossen worden ist. Daraufhin führte die Stadt Dresden einen Ideenwettbewerb inklusive Bürgerbeteiligung und Einbindung städtischer und landeseigener Ämter sowie Grundstückseigentümer durch. Als Gewinner des Wettbewerbs ging im Februar 2019 das Büro »Bernd Albers« hervor, den zweiten Preis erhielt das Büro »Jordi&Keller«, beide aus Berlin.

Im Nachhinein unter Denkmalschutz gestellt

Beim Amt für Denkmalschutz ist daraufhin wohl Hektik aufgekommen. Denn im Sommer 2019 sind die beiden Kracht-Brunnen auf dem Neustädter Markt aus den 70er Jahren unter Denkmalschutz gestellt worden. Im Juli 2020 beschloss der Stadtrat dann, dem Ideenwettbewerb folgend, das Königsufer in einer Kombination der Entwürfe von »Bernd Albers« und »Jordi&Keller« auszuführen. Die Bebauung auf dem Neustädter Markt stellten sie allerdings zunächst zurück. Im Mai 2021 folgte eine weitere Reaktion des Landesamtes für Denkmalpflege, die im Auftrag der Denkmalpflege Dresden den gesamten Neustädter Markt unter Denkmalschutz stellten. DDR-Platten als Denkmal lösten auch Verwunderung aus.

Diskussionsveranstaltung

Wie es nun bei der Bebauungsplanung das Königsufers und des Neustädter Marktes weitergeht, ist großen Teilen der Öffentlichkeit allerdings unklar. Um Antworten darauf zu bekommen, lud die Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden e.V. (GHND) am 10. Juni zu einer Diskussionsveranstaltung ins Dresdner Rathaus ein. Mit dabei waren der Baubürgermeister Dresdens, Stephan Kühn (Grüne) und der Großteil der Fraktionssprecher des Bauausschusses der Stadt, so Tilo Wirtz (Die Linke), Thomas Löser (Grüne), Johannes Lichdi (Dissidenten), Mario Schmidt (CDU) und Torsten Nitzsche (Freie Wähler). Außerdem stellte Alexander Matzka von der Stadtplanung und Bauordnung von Lübeck ein Projekt des Gründerviertels der Hansestadt vor, was als Beispiel für eine mögliche Bebauung der Köpckestraße (Königsufer) dienen könnte. Vertreter des Grünflächenamtes wie auch das Denkmalschutzamt der Stadt Dresden waren trotz Einladung nicht erschienen.

Der Baubürgermeister Stephan Kühn kündigte an, dass im Herbst 2023, mit einem Jahr Verspätung, die Offenlage des Bebauungsplanes für das Königsufer erfolgen wird. In seinem Vortrag wurde klar, dass man zwar dem Stadtratsbeschluss zur Neubebauung des Königsufers folgen werde, allerdings eine ganze Reihe an Bäumen auf dem Gelände geschützt werden soll. Die Häuserkanten an der Köpckestraße müssen zum Schutz dieser Bäume um zwei Meter verrückt werden. Die Große Meißner Straße soll zudem um mehrere Fahrpuren verkleinert werden. Eine Tunnellösung ist dabei auch geprüft, aber verworfen worden.

Stadtrat Thomas Löser betonte, dass sich auch erst einmal um die Nutzung der zukünftigen Gebäude Gedanken gemacht werden müsse. Stadtrat Johannes Lichdi sprach beim jetzigen Neustädter Markt sogar von einer hohen städtebaulichen Qualität und Thomas Löser bekräftigte, dass sich erst die Generation nach uns mit diesem Platz befassen werde. Zunächst gehe es also um die Beplanung das Königsufers, mit der man hoffentlich bald anfangen werde.

https://www.neumarkt-dresden.de/


Meistgelesen