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Türkei-Trainingslager sollte man sich sparen

Dresden. Das Interview der Woche mit Dynamo-Legende Hartmut Schade.

Hartmut Schade

Hartmut Schade

Bild: Schmidt

Gibt es eine Wiederholung aus der Vorsaison? Im Dezember 2023 lag Dynamo auf Aufstiegskurs und im ersten Spiel im Januar gab es eine Niederlage – der Anfang vom Ende in Sachen 2. Liga. Auch 2025 ging mit einem 2:3 gegen Köln los. Dynamo-Legende Hartmut Schade war live dabei. Woran lag’s?

Ich bin der Meinung, einige waren nicht fit. Bei den ersten beiden Gegentreffern wurde die Dresdner Hintermannschaft überlaufen, der Außenverteidiger konnte dem Gegner nicht folgen. Insgesamt hat die Spritzigkeit gefehlt, man kam nie richtig in die Zweikämpfe, es war mir zu wenig Aggressivität auf dem Platz. Mehr als 27.000 Fans im Rücken sollten Motivation genug sein, das Wetter hat gepasst, der Rasen war gut bespielbar.

 

Die Neuzugänge haben aber nicht enttäuscht, oder?

Nein, die brachten Schwung. Der eine hat das 1:2 mit einem tollen Pass vorbereitet, der andere hätte sogar einen Elfmeter bekommen müssen.

 

Lag es also am Schiedsrichter?

Ich äußere mich eigentlich nie zu den Leistungen der Unparteiischen, aber nur so viel: Er war nicht unser Freund. Genauso hat er uns schon gegen Aachen verpfiffen, ich hoffe, wir sehen uns nicht mehr oft…

 

Befürchten Sie eine Entwicklung wie im Vorjahr mit dem Abwärtstrend bis Saisonende?

Ich hatte diesmal ein besseres Gefühl, weil die letzten Ergebnisse keine Glücksdinger waren, sondern überzeugend errungen wurden. Klar, die Partie gegen Köln war ein Rückschritt, aber es war ja dennoch mehr drin. Man sollte vielleicht künftig darüber nachdenken, ob in dieser kurzen Vorbereitungs-Zeit ein Türkei-Trainingslager sein muss. Mit Hin- und Rückflug gehen ja zwei Tage verloren, die man sinnvoller nutzen könnte. Vielleicht ist auch das ein Grund, dass die 100-prozentige Fitness nicht da war.

 

Im letzten Winter wurde beklagt, dass keine Verstärkungen geholt wurden. Diesmal kamen drei neue Leute…

… und wenn die ihre Spielpraxis sammeln, können sie Verstärkungen sein. Deswegen bin ich weiter optimistisch.


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