Striezelmarkt erstmals mit Newcomer-Hütte für Nachwuchshändler
Zum ersten Mal wird es auf dem Dresdner Striezelmarkt eine Newcomer-Hütte für Nachwuchshändler geben. In der Wirtschaftsförderung war man selbst davon überrascht, wie gut die Idee angekommen ist. Der Clou: die jungen Leute können sich eine Woche in der Newcomer-Hütter ausprobieren - das Projekt wird gefördert. Genommen wird nur, wer aus dem Kunsthandhandwerk kommt - keine Gastronomie. In nur einem Monat gingen 42 meist sehr fundierte Bewerbungen ein.
Wer mit seinem Händlerkonzept überzeugen kann, das wird noch bekanntgegeben. Verhalten lief dagegen die Jobbörse der Striezelmarkt-Händler im World Trade Center am Dienstag. Wenig Interessierte - viele Händler hoffen nun auf persönliche Kontakte, auch von der ersten Jobbörse im letzten Jahr. So wie Annett Walter mit ihrer Waffelbäckerei "Haselbauer". Zum Stadtjubiläum 2008 konnte sie die bekannte Marke "Haselbauer" wieder in Dresden ansiedeln, nachdem sie die Rechte an Rezepturen und Namen aus den 1950er Jahren erwerben konnte.
Im Sommer verkauft Annett Walter Eis am Dr.-Külz-Ring, in Winter geht`s auf den Striezelmarkt. Dort wünscht sie sich Menschen, die Spaß an dieser Arbeit haben, einfach Freude und Herzlichkeit ausstrahlen. Denn "wir sind die kleinen Seelen der Innenstadt", sagt sie lachend. Zumindest ist es in Nähe der Waffeleisen schon mal gemütlich.
Aufgewachsen mit ihrem Metier ist auch Katrin Weiß-Hantsche, die Pulsnitzer Pfefferkuchen anbietet. Eine gehörige Portion Humor und Ideen hat die 56-Jährige dazu. Als sie beim Ironman auf Hawaii startete entstand ihre Kreation "Hawaii-Spitze" - mit Ananas gefüllter Pfefferkuchen. Auf der Tüte ein Foto der Sportlerin mit herzhaftem Biss in die Süßigkeit.
Jan Pratzka, Beigeordneter für Wirtschaft, Digitales, Personal und Sicherheit in Dresden, schmunzelt beim Rundgang. Er kann sich noch gut an seine Zeit als Chef des Bautzner Arbeitsamtes gut erinnern. Eine Fahrt nach Pulsnitz führte immer auch in die heimischen Backstuben. "Produkt mit Historie" bietet und viel Weihnachtsatmosphäre bietet auch Frederic Günther mit seiner Erzgebirgischen Holzkunst an. Er wirbt nicht nur für seinen Betrieb, sondern steht stellvertretend für den Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e.V.
28 Buden werden die allein auf dem Striezelmarkt aufbauen, etwa 40 Stände mit Kunsthandwerk wird es geben, teils auch im Auftrag der Fachgeschäfte und Schauwerkstätten. Da gibt also vieles zu bestaunen. Im Oktober beginnt klassisch die Hauptsaison dieses Gewerbes, tatsächlich registriert der Verband einen regelrechten Ansturm bei den Bestellungen. Die "kleine, heile Welt" steht hoch im Kurs. Für Hannes Raebel ist der Dresdner Striezelmarkt eher ein Trendtest. Die Raebel OHG aus Apolda beliefert sonst nur Fachhändler, Hotels, Geschäfte und Einrichtungen mit Tischwäsche, Kissen, Decken, Platzsets.
Einmal im Jahr spricht die Firma die Kunden direkt an, holt sich Ideen für neue Designs. Hergestellt wird die Wäsche in Spanien, Polen, Indien oder China. "Meine Urgroßmutter hatte noch 500 Näherinnen, die saßen da in Reih und Glied, wie man es aus alten Filmen kennt", erzählt Hannes Raebel. Er zuckt die Schultern. Nur das Konfektionieren geht noch hier in Deutschland, aber auch das ist preislich schon schwierig. Den Familienbetrieb gibt es jetzt seit über 120 Jahren, hat 25 Leute. Und was ist diesen Winter auf den Tischen angesagt? Tischdecken mit Wichteln sind weiterhin der Renner. Vor zwei, drei Jahren waren es noch Elche. Und - Fensterbilder aus echter Plauener Spitze, tatsächlich deutsche Handarbeit.

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