André Schramm

ÖPNV-Umfrage: Dresden fährt vorn

Nirgends in der Bundesrepublik sind die Fahrgäste mit ihren Verkehrsbetrieben so zufrieden wie in Dresden. Beim Kundenbarometer 2017 fuhren die gelben Busse und Bahnen das beste Ergebnis ein.
DVB-Kunden schätzen das Streckennetz, die Pünktlichkeit und Schnelligkeit. 			                Foto: Archiv

DVB-Kunden schätzen das Streckennetz, die Pünktlichkeit und Schnelligkeit. Foto: Archiv

  In den letzten Jahren mischten die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) immer in den TOP-3 der beliebtesten Verkehrsunternehmen mit. Nach einem zweiten Platz im Jahr 2016,  steht der hiesige ÖPNV-Anbieter 2017 wieder ganz oben im Kundenbarometer, noch vor den Stadtwerken Neumünster und dem Padersprinter Paderborn. „Wir wollen sehen, wo wir richtig liegen und wo wir Nachholbedarf haben“, sagte Betriebs- und Personalvorstand Lars Seiffert zum Grund der Teilnahme.  Insgesamt hatten sich 34 Verkehrsunternehmen und sieben Verkehrsverbünde freiwillig dem Urteil ihrer Nutzer gestellt. In Dresden hatte man dazu 500 Straßenbahn- und Busnutzer durch das Institut Kantar TNS telefonisch befragen lassen. Im Ergebnis waren 96 Prozent der Interviewpartner mit den DVB-Leistungen zufrieden. Die Globalzufriedenheit an der Elbe liegt mit 2,26 (Skala 1 bis 5) deutlich über dem Branchenschnitt von 2,82. Im Vergleich zum Vorjahr (2,28) konnte man sich noch geringfügig verbessern. In Sachen Linien- und Streckennetz sowie Fahrkartenverkaufsstellen gab es für die DVB bundesweit sogar die beste Bewertung. Schnelligkeit und Pünktlichkeit wurden ebenfalls honoriert. Weniger glücklich zeigten sich die Dresdner jedoch bei den Themen „Sicherheit an Haltestellen - abends“ und „Informationen bei Störungen“. Den letzten Platz belegte eine Angelegenheit, die traditionell kaum Spielraum für Optimierungsmaßnahmen lässt: das Preis-Leistungs-Verhältnis. „Gerade vor dem Hintergrund einer wachsenden Stadt, freuen wir uns über das gute Ergebnis. Ein Ruhekissen ist das aber nicht“, sagte Technik- und Finanzvorstand Andreas Hemmersbach. In den kommenden Wochen wolle man ins Detail der Befragung gehen und sehen, an welchen Schrauben noch gedreht werden könne.   In diesem Jahr rechnen die DVB mit 160 Millionen Fahrgästen, rund drei Millionen mehr als 2016. Demgegenüber konnte die Zahl der Straßenbahnen in den letzten Jahren jedoch nicht erhöht werden. Das haben auch die Nutzer mitbekommen und gaben beim Platzangebot in den Fahrzeugen nur noch eine 2,76 (2016: 2,65). Derzeit hängt ein großes Projekt – die Stadtbahn 2020 – in der Warteschleife. Der Verkehrsverbund Oberelbe landete in der Kategorie „Verkehrsverbünde“ ebenfalls auf dem ersten Platz (2,45).                


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