Carola Pönisch

Obstbauer Beck und seine Schneewittchen-Äpfel

Das Märchen der Gebrüder Grimm vom Apfel, der Schneewittchen in den ewigen Schlaf versetzte, kennt wohl jedes Kind. Aber was kaum einer weiß: Den Schlaf-Apfel aus dem Märchen gibt es tatsächlich. Nicht hinter den sieben Bergen bei den sieben Zwergen, sondern bei Obstbauer Thomas Beck (44) im Sächsisch-Böhmischen Bauernmarkt!
Thomas Beck hat einen sogenannten Sortengarten, in dem neben 30 Birnen- auch 230 Apfelsorten wachsen und gedeihen. Foto: Jancke

Thomas Beck hat einen sogenannten Sortengarten, in dem neben 30 Birnen- auch 230 Apfelsorten wachsen und gedeihen. Foto: Jancke

Borthen. Inmitten eines idyllisch gelegenen Fleckchens Erde, nur einen Steinwurf vom Schloss Röhrsdorf entfernt, hat Beck seine rund 190 Hektar großen Ländereien mit saisonalem Obst wie zum Beispiel Erdbeeren, Sauer- und Süßkirschen, Him- und Brombeeren, Pflaumen, Quitten und Kürbisse angelegt. Mit allein 160 Hektar sind dabei aber die Äpfel die Hauptkultur. Kontrollierter Anbau „Produziert", betont der Chef des Obsthofes, „wird ausschließlich nach den Richtlinien des kontrolliert integrierten Anbaus." Vor den Toren Dohnas hat er einen Sortengarten mit 30 Birnen- sowie 230 Apfelsorten aus allen Jahrhunderten angelegt, wo auch Schneewittchens sagenumwobener Schlafapfel, der sogenannte Ur-Pinova, immer wieder auch von geführten Reisegruppen bestaunt wird. Ein Verkaufsschlager Beck schwärmerisch: „Diese zartschalige gelbe Frucht mit der sonnenseits purpurroten Backe ist nicht nur optisch ein Verkaufsschlager." So verströmt der saftige Winterapfel ein sagenhaft edel-würziges Aroma, besitzt dazu eine überaus gute Lagerfähigkeit und kann deshalb bei idealer Temperatur im Hofladen Am Langut 1 bis Ende März feilgeboten werden. Übrigens: Wer regelmäßig von Beck`s Schneewittchen-Äpfeln nascht, lebt überaus gesund. Denn abends, direkt vorm Zubettgehen davon abgebissen, sorgen sie für einen tiefen und erholsamen Schlaf. In Anlehnung an das Grimm`sche Märchen gab Beck, der seiner kleinen Tochter Emily (3) regelmäßig Gute-Nacht-Geschichten vorliest und sie wiederum die Story vom Schneewittchen am liebsten hört, der Sorte Pinova kurzerhand den traumhaften Beinamen Schneewittchen-Apfel. „Aber anders als im Märchen", lacht der Obst-Experte, „wacht man morgens fidel und munter wieder auf." Grund: Der Schlafapfel sorgt für einen gleichbleibenden Blutzuckerspiegel, der während der Nacht Körper und Geist beruhigt. Er beugt aber auch Altersdiabetes und Darmkrebs vor, senkt außerdem den Cholesterinspiegel. Und seine ansehnliche gelb-rote Schale steckt auch noch voller Pektine, die den menschlichen Körper entgiften. Für das bevorstehende Weihnachtsfest hat Beck noch einen effektvollen Tipp parat: „An roten Bändchen am Tannenbaum aufgehangen glitzern polierte Schneewittchen-Äpfel im Kerzenschein schöner wie bunte Glaskugeln."


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