df/ck

Neues Denkmal für Caspar David Friedrich

Dresden / Pirna. Der Pirnaer Schauspieler und Kabarettist Tom Pauls hat auf dem Trinitatisfriedhof in Dresden ein besonderes Andenken an den Romantik-Maler geschaffen.

Mitglieder der Ilse-Bähnert-Stiftung von Schauspieler und Kabarettist Tom Pauls (65) und die Friedhofsverwaltung haben einige Tage vor dem 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich an dessen Grab auf dem Dresdner Trinitatisfriedhof einen 3,20 Meter hohen Obelisken aus Sandstein eingeweiht. Das neue Denkmal, errichtet an der Stirnseite des Grabes, greift einige Bildideen Caspar David Friedrichs auf und steht unter der Schirmherrschaft des Schauspielers und Kabarettisten Tom Pauls sowie seiner 2007 ins Leben gerufenen und in Pirna ansässigen Ilse-Bähnert-Stiftung.

Der Entwurf stammt vom Bauingenieur und Restaurator Dirk Böhme. Auf einem Sockel aus Sandsteinquadern ragt ein gothisches Kirchenfenster empor und erlaubt Blicke in die Ferne. Vorbild ist ein Romantik-Gemälde der Kirchenruine Oybin in Friedrichs Zeichnungen und Gemälden vom Kloster Oybin bei Zittau. Geschaffen wurde es in der Bildhauerwerkstatt Sebastian Hempel. Auf dem Sims sitzt eine aus Sandstein gehauene Waldeule. Diese findet sich auf Särgen in Zeichnungen Friedrichs wieder, die er zum Ende Lebens skizziert oder auch gemalt hat. Die Waldohreule, die mit dem Rücken zum Betrachter in die Ferne und in die Zukunft schaut und den Gast am Grab zwingt, um selbiges zu gehen, schuf Steinbildhauermeister Marcus Faust.

Drei verschiedene Steinvarietäten von Sandstein aus der Sächsischen Schweiz stecken in dem Ensemble: Cottaer Sandstein, daraus ist die Eule gehauen. Andere Teile sind aus dem sehr hellen Postaer Sandstein und aus Reinhardtsdorfer Sandstein.

 

"Das Fenster ist offen"

 

Bauherr Tom Pauls hofft, dass Caspar David Friedrichs neues Grab künftig besonders bildhaft an die Zeit der Romantik erinnert: "Das Fenster ist offen. Wir sehen in den Himmel. Und wir sehen auf den Baum, den Caspar David Friedrich sehr oft gemalt hat - die Fichte, die dem Wind trotzt". Vor dem neuen Ensemble lädt eine Sitzbank aus Sandstein mit geräuchertem Eichenholz, hinter der eine Eiche gepflanzt wurde, zum Verweilen ein. Wer genau auf das Grab schaut, kommt ins Grübeln: In der horizontal liegenden, fast 100 Jahre alten Platte steht Caspar mit K statt mit C in Stein gemeißelt. Der Denkmalschutz wollte den historischen Fehler nicht korrigiert sehen.

Friedrich-Verehrer Tom Pauls hat mit seiner Stiftung und einem Freundeskreis reichlich 45.000 Euro für die Sanierung und Ergänzung der Grabanlage gesammelt und auch aus öffentlicher Hand - unterstützt vom Amt für Kultur- und Denkmalschutz der Landeshauptstadt Dresden und mit Mitteln des Stadtbezirksamt Dresden-Altstadt sowie zahlreichen Stiftern - Unterstützung erfahren.

Im November 2022 entstand die Idee, in Vorausschau auf das diesjährige große Jubiläum die Grabstelle des berühmten Malers zu restaurieren und ihm zu Ehren ein zusätzliches Denkmal zu setzen. Pauls freut sich: "Ein Traum ist Wirklichkeit geworden. Schöner kann es nicht sein."

 

Geburtstagsfeier am neuen Denkmal


Am 5. September, 250 Jahre nachdem Caspar David Friedrich in Greifswald das Licht der Welt erblickte, wird an seinem Grab gefeiert: Sein runder Geburtstag und der neue Obelisk. Von 11 bis 12 Uhr gibt es hier eine Feier - es wird gratis Kaffee und Kuchen an die Gäste verteilt und ohne viele öffentliche Worte einfach nur das Jubiläum begangen.


Meistgelesen