

Das in Eigenregie des Uniklinikums errichtete fünfstöckige Haus mit einer Nutzfläche von rund 11.000 Quadratmetern beherbergt 17 hochmoderne OP-Säle, eine Chirurgische Notaufnahme, einen Ambulanzbereich, eine Intensiv- und vier weitere Pflegestationen für insgesamt 132 Patienten sowie eine leistungsstarke Zentralsterilisation. Der Komplex gehört damit zu den modernsten und zugleich errizientesten OP-Zentren Europas. Denn die Planer haben in Abstimmung mit Ärzten und Pflegenden ein optimales Verhältnis zwischen geringstmöglicher Verkehrs- und höchstmöglicher Nutzfläche erzielt. Hocheffiziente Grundrisse Ein effizienter Krankenhausbetrieb hängt jedoch nicht nur von den baulichen und organisatorischen Voraussetzungen ab. Deshalb wurde bei der Planung des Neubaus darauf geachtet, dass sich die im neuen OP-Zentrum tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wohlfühlen. Insbesondere im hermetisch abgeschlossenen OP-Bereich ist es für dort Tätige prinzipiell schwierig, in der Mittagszeit kurzfristig eine warme Mahlzeit einzunehmen. Auf Initiative von Wilfried Winzer, Kaufmännischer Vorstand des Uniklinikums, erhielt der OP-Trakt eine eigene Cafeteria mit Ruhezonen und Balkon. Dass Mitarbeiter ohne sich ausschleusen zu müssen in ihrer OP-Kleidung Essen gehen können, ist ein absolutes Novum und stellte die Planer vor einige Herausforderungen. In der neuen Cafeteria mit gut 40 Plätzen werden drei Mitarbeiter der klinikumseigenen UKD Service GmbH dem OP-Personal warme und kalte Speisen anbieten. Zudem dient die Cafeteria rund um die Uhr als Aufenthaltsraum, in dem auch Mitgebrachtes gegessen werden kann. Wie auch auf den darüber liegenden Stationen gibt es die Möglichkeit, über einen Balkon direkt ins Freie zu gelangen. Neurochirurgischer OP-Komplex mit intraoperativ nutzbarem MRT Neue Dimensionen eröffnet der Erweiterungsbau vor allem auf medizinischem Gebiet. Im Mittelpunkt stehen dabei alle chirurgischen Fächer – darunter die Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, die Kinderchirurgie, die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, die Neurochirurgie, die Orthopädie und Unfallchirurgie mit plastischer Chirurgie, die Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie sowie die Anästhesie. Fünf Spezial-OPs sind in den Neubau integriert. Eine Besonderheit, die auch über die Grenzen Deutschlands nur sehr wenige Krankenhäuser vorweisen können, sind die beiden vornehmlich von der Klinik für Neurochirurgie genutzten OP-Säle, die über einen direkten Zugang zu einem Magnetresonanztomographen (MRT) verfügen. Damit lassen sich bereits während einer Operation Aufnahmen vom Gehirn der Patienten machen. Dank der detaillierten, sofort verfügbaren Darstellung der Hirnstrukturen können die Experten erkennen, ob noch Tumorgewebe im OP-Feld vorhanden ist. Damit lassen sich OP-Ergebnisse sofort kontrollieren und gegebenenfalls der Eingriff fortsetzen. Zweiter Hybrid-OP sorgt für Innovationsschub bei Tumor-Operationen Nachdem Anfang des Jahres der erste, vornehmlich von der Gefäßchirurgie genutzte Hybrid-OP des Uniklinikums in direkter Nachbarschaft von Haus 32 in Betrieb ging, folgt nun ein zweiter Saal dieses Typs. Die Besonderheit ist das darin installierte robotergeführte Röntgengerät. Die Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie wird in diesem Spezial-OP die Entwicklung navigierter Operationen vorantreiben. Im Mittelpunkt stehen dabei Eingriffe an der Leber und bei Tumoren im kleinen Becken – beispielsweise bei wiederkehrendem Enddarmkrebs. Eine wichtige Rolle spielt der Hybrid-OP auch bei der Versorgung von Notfallpatienten mit starken inneren Blutungen. Sie können künftig auf kurzem Weg von der Chirurgischen Notaufnahme im Erdgeschoss zum OP in der darüber gelegenen Etage gebracht werden. Zentralsterilisation mit neuer Technik und neuen Strukturen Auch im Untergeschoss wartet der Erweiterungsbau des Chirurgischen Zentrums mit einer High-Tech-Ausstattung auf. Die neue Zentralsterilisation ist eine der größten ihrer Art in Deutschland. Vier Dampfsterilisatoren mit einem Fassungsvermögen von etwa 50 OP-Sieben, zwei Formaldehyd-Sterilisatoren sowie ein Wasserstoff-Peroxyd-Sterilisator stehen zur Aufbereitung des OP-Instrumentariums zur Verfügung. Hinzu kommen 14 Reinigungs- und Desinfektionsautomaten. Mit der komplett neu ausgestatteten Zentralsterilisation erweitern sich die Kapazitäten dieses Bereichs um gut ein Fünftel. Zudem wartet der Neubau mit einem speziell vernetzten OP-Saal auf, in dem die Voraussetzung für eine größtmögliche Verknüpfung computerunterstützter chirurgischer Geräte mit weiteren medizinischen Daten geschaffen wird – beispielsweise zur Kombination von Röntgenbildern und Werten der Körperfunktionen der Patienten. Der fünfte Typ der in Haus 32 etablierten Spezial-OP ist mit einem Bestrahlungsgerät ausgestattet. Damit lässt sich unmittelbar nach der chirurgischen Entfernung des Tumors das angrenzende Gewebe bestrahlen. Beleg dafür sind unter anderem die in Haus 32 geplanten, sehr kurz gehaltenen Wege für Patienten und Personal. Sie stellen die optimalen Abläufe in der Krankenversorgung sicher. Zudem sind auch die Grundrisse und Ausstattungen der einzelnen Räume auf höchste Flexibilität ausgerichtet. Dank dieser Anpassungsfähigkeit lassen sich die Flächen entsprechend dem aktuellen Tagesbedarf der chirurgischen Kliniken nutzen. Die einzelnen Räume – vom Arztzimmer bis zum OP-Saal – sind nicht den einzelnen chirurgischen Kliniken zugeordnet, stattdessen gibt es eine Festschreibung ihrer Funktion – etwa Ambulanz, Intensivstation, normale Pflegestation oder OP. Mittagessen im OP-Trakt