

Der Eigentümer des Bahnhofsareals in der Leipziger Vorstadt hatte seit dem Erwerb des Grundstückes von der Deutschen Bahn im Jahr 2010 die historischen Gebäude weiter verfallen lassen, obwohl das Denkmalrecht eine Sicherung klar vorschreibt. Auch das Denkmalamt sei all die Jahre untätig geblieben, heißt es in einer Erklärung. Diesen unhaltbaren Zustand prangerte im Frühjahr die Allianz für Dresden an und wurde zusätzlich bei den städtischen Denkmalschützern vorstellig. Das Engagement hat sich nun offenbar gelohnt. „Dass Globus nun endlich seiner Verantwortung als Denkmalbesitzer nachkommt, kann man nur begrüßen“, so Johannes Eikerling von der Planungs- und Sanierungsträgergesellschaft Dresden Pieschen mbH und Mitglied der Allianz für Dresden. „Traurig nur, dass erst durch unsere Intervention alle Beteiligten aufgewacht sind und die längst überfällige Errichtung von Schutzdächern beginnt.“ Historisch besonders wertvoll macht die Gemäuer die Tatsache, dass das Bahnhofsareal ab 1839 den Dresdner Kopfbahnhof der ersten deutschen Fernbahnlinie Dresden - Leipzig beherbergte. Die heute noch vorhandenen Gebäudeteile, etwa das Empfangsgebäude mit Türmchen stammen aus der dritten Bauphase bis 1857. Bisher ist auf dem Gelände nur das Stützgerüst für das neue Schutzdach zu sehen. „Bleibt zu hoffen, dass Globus und das beauftragte Architekturbüro es nicht damit bewenden lassen, sondern auch wirklich ein Schutzdach montieren und alle weiteren historischen Gebäudeteile ebenfalls einhausen“, so Eikerling. Globus will auf dem Areal ein riesiges SB-Warenhaus samt Parkflächen errichten. Das Vorhaben ist umstritten.