Kreuzkirche: (Nur) noch 72 Treppen ohne Namen
Brüssel, Kopenhagen, Lyon, Genf, Bayreuth – Prof. Hartmut Haenchen ist zweifelsohne ein gefragter Mann in Europa. Der Dresdner Dirigent ist seit wenigen Tagen aber auch Stufenpate der Kreuzkirche, ebenso seine Frau Inge. Beide übernahmen die Patenschaft (insgesamt 1.000 Euro) für die Stufen Nr. 80 und Nr. 81 im Treppenhaus D (Süd). Hartmut Haenchen ist seit seiner Kindheit mit dem Gotteshaus verbunden, war Mitglied des Dresdner Kreuzchores und wurde in der Kreuzkirche auch getauft. „Damals mussten wir noch vor der Kirche singen, weil drinnen alles zerstört war“, erinnert er sich. Die Kollekte zum Wiederaufbau, die 5.500 Besucher zur Wiedereröffnung oder der merkwürdige DEFA-Filmdreh, bei dem man unliebsame Ecken einfach kaschierte – Haenchen war immer dabei. Den Taktstock hier zu schwingen, das blieb ihm jedoch zu DDR Zeiten verwehrt. Erst 2002 sollte dieser Wunsch in Erfüllung gehen. „Die Kreuzkirche vereint das kirchliche und musikalische Leben sowie die Wunden dieser Stadt wie kaum ein anderer Ort“, findet er.
Seit 2014 sammelt der Förderverein Spenden für die Sanierung der Treppenhäuser. Während die Aufgänge F, B, und D (Nord) alle Namensgeber gefunden haben, sind am Aufgang D (Süd) noch 72 Stufen (je 500 Euro) und zehn Podeste (je 2.500 bis 5.000 Euro) übrig. Der Verein freut sich aber auch über „Kleinspenden“ von 10 bis 250 Euro. Dafür ist ein Überweisungsvordruck erhältlich.
Den Planungen zufolge soll dieses Jahr mit der Instandsetzung von Aufgang B (NH-Hotel) begonnen werden. Die Gesamtkosten für das Projekt beziffert die Kreuzkirchgemeinde auf 1,2 Millionen Euro. Allein 49.300 Euro wurden für das inzwischen sanierte Treppenhaus F gespendet. Nach Abschluss der Arbeiten sollen alle Paten eingeladen werden.

Anspruch oder Privatsache

Dresdner Elbfähren starten in den Sommer
»ALL4/1« bringt die Community zusammen
