

Die berühmte Kamelie im Pillnitzer Schlosspark wurde am 26. Oktober winterfest gemacht. Vor den Augen zahlreicher Schaulustiger haben Mitarbeiter der Staatlichen Schlösser, Burgen und Gärten das 54 Tonnen schwere mobile Gewächshaus über die rund neun Meter hohe und zwölf Meter breite Pflanze geschoben. Das zwölfeckige mobile Glashaus wurde während dieses Vorgangs mit vier Fahrwerken auf zwei Schienen bewegt. Bis Mitte Mai überwintert die Kamelie darin bei einer notwendigen Innentemperatur von fünf Grad Celsius und 60 Prozent Luftfeuchtigkeit. Für diese klimatischen Bedingungen sorgen eine mit Warmwasser gespeiste Pumpenheitzung sowie eine Befeuchtungs- und Schattierungsanlage. Temperatur und Luftfeuchte werden automatisch per Computer gesteuert. Bis vor 30 Jahren schützten zunächst abbaubare Holzhäuser die Pillnitzer Kamelie vor Frost. Die Pflanze wurde im Frühjahr und im Herbst mit einem Verbau aus Holz eingehaust. Im Jahr 1987 wurde dann mit der Planung vom heutigen Kamelienhaus, einer Konstruktuion aus Glas und Stahl, begonnen.
Die aus Asien stammende Kamelie kam Mitte des 18. Jahrhunderts als Kübelpflanze nach Europa. Zwischen 1770 und 1790 kam sie an den Dresdner Hof und wurde 1801 an ihrem heutigen Standort gepflanzt. Die Pillnitzer Kamelie ist mittlerweile mindestens 245 Jahre alt und gilt als die älteste und größte ihrer Art nördlich der Alpen. Während ihrer von Februar bis April dauernden Blütezeit erscheinen bis zu 35.000 Blüten in karminroter Farbe.