Hope-Award für Kinderarzt aus Südafrika
Es ist noch keine 30 Jahre her, dass es in Südafrika völlig egal war, ob eine junge HIV-positive Mutter ein ebenfalls positives Baby zur Welt bringen würde. Niemanden interessierte, wie lange dieses Kind leben würden. Dass es früher oder später stirbt an der Krankheit Aids, das wurde hingenommen. Kinder, sogar Neugeborene mit diesen oder anderen Krankheiten behandeln? Undenkbar. "Wir hatten Anfang der 1990er Jahre, als die Apartheid endete und das Land sich komplett änderte, tausende Baustellen. HIV und Aids war nur eine davon", erinnert sich Prof. Mark Cotton an diese Zeit. Doch der südafrikanische Kinderarzt wollte sich einfach nicht mit den Zuständen und Gegebenheiten abfinden. Als einziger Mediziner im Land hatte er den Mut und die Beharrlichkeit, Behandlungsmethoden für Kinder mit der Diagnose HIV zu erforschen. Gegen alle Widerstände aus der Politik, aber auch aus den eigenen Reihen der Mediziner. Erst brachte Mark Cotton eine Studie an den Start, mit der bewiesen wurde, dass und wie Kinder geheilt werden können. Dann kam ihm der Zufall in Gestalt des katholischen Pfarrers Stefan Hippler zu Hilfe. Hippler hatte am 27. Oktober 2001 das Hilfsprojekt Hope Cape Town gegründet. 20 Jahre Hope Cape Town Die Gründung des Vereins Hope Cape Town vor 20 Jahren war eine Reaktion auf die dramatische Situation im Tygerberg Hospital in Kapstadt. Jedes dritte Kind, das damals eingeliefert wurde, war HIV positiv, die Sterberate mit 50 Prozent entsprechend hoch.Auf der HIV-Kinderabteilung "Ithemba" (Zulu für "Hoffnung") sollte sich das ändern. Stellte der Verein von Stefan Hippler anfangs "nur" die dringend benötigten antitetroviralen Medikamente zur Behandlung der Babys und Kleinkinder bereit, geht es heute um einen ganzheitlichen Ansatz von Aufklärung bis zur schulischen Ausbildung. Denn leider grassiert HIV immer noch in Südafrika, rund ein Drittel aller schwangeren Mütter tragen das Virus in sich. Insgesamt gibt es im Land 8,3 Millionen HIV-Infizierte und Millionen Aidskranke. Daran hat sich in den letzten 20 Jahren kaum etwas geändert. Auch nicht, dass Schwangerschaften bei Elf- bis 14-Jährigen fast normal sind. Geändert hat sich indes die Spendenbereitschaft vielen Menschen, das Hope Cape Town Projekt finanziell zu unterstützen. So sammelte Viola Klein seit 2006 mit ihrer jährlichen Hope Gala bislang rund 1,9 Millionen Euro für das Projekt ein. Mit dem Geld werden unter anderem zwei Ärztinnen in den Townships bezahlt. Drei Dinner statt einer Gala Fiel im vergangenen Jahr die große Dresdner Hope Gala aus, setzte Viola Klein in diesem Jahr auf eine festliche Veranstaltung am Elbufer sowie drei Hope Charity Dinner in München, Dresden und Berlin. "Allein beim Dinner in Dresden konnten wir 50.000 Euro an Spenden einnehmen", freut sich Viola Klein. Prof. Mark Cotton nahm hier am 30. Oktober den mit 5.000 Euro dotierten Hope Awad in Empfang. Das Geld spendete das Autohaus Dresden.

Anspruch oder Privatsache

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