Birgit Branczeisz

Heizungsmythen und mehr

Bad Schandau. Der "Dresdner Immobilienabend" kommt am 3. Februar erstmalig nach Bad Schandau.

Kay Münster (Geschäftsführer), Klaus Heidemann (Marketing) und Denise Münch (Hausverwaltung) haben ihr Büro in der Dresdner Johannstadt mit Kinderzeichnungen des Sonnenstrahl e.V. geschmückt. Für den Verein engagiert sich Reppe und Partner-Immobilien.

Kay Münster (Geschäftsführer), Klaus Heidemann (Marketing) und Denise Münch (Hausverwaltung) haben ihr Büro in der Dresdner Johannstadt mit Kinderzeichnungen des Sonnenstrahl e.V. geschmückt. Für den Verein engagiert sich Reppe und Partner-Immobilien.

Bild: Branczeisz

Über kaum ein Thema wurde 2023 mehr diskutiert, als über die internen Entwürfe zum Heizungsgesetz. Es wurden Spekulationen verbreitet, eigene Interessen vertreten, Vorurteile gepflegt, aber natürlich auch fachlich fundierte Meinungen veröffentlicht. Doch mittlerweile sind Gebäudeenergiegesetz, Wärmeplanungsgesetz und Energieeffizenzgesetz beschlossen. Vor allem heißt es jetzt klug durchrechnen Trotzdem stellen Kay Münster (38) und Klaus Heidemann (51) immer wieder fest, dass Haus- oder Wohnungseigentümer mitunter ins Schwimmen kommen, wenn es konkret wird.

Kay Münster ist Geschäftsführer von Reppe & Partner-Immobilien und wohnt in Struppen. Klaus Heidemann ist für Marketing zuständig und wohnt in der Dresdner Neustadt. Beide haben ihre Sichtweisen auf das Thema Wohnen und Immobilien, können sich noch gegenseitig mit Ideen überraschen und geben ihr Wissen vor allem weiter. Nicht nur an ihre Kunden, sondern an jeden, der sich für die Materie interessiert.

Am 3. Februar laden sie wieder zum Dresdner Immobilienabend ein - diesmal aber bewusst nicht nach Dresden, sondern ins Parkhotel nach Bad Schandau. "Wir wollen nach Corona bewusst einen neuen Auftakt setzen und auch Immobilien-Interessierte im ländlicheren Raum ansprechen", so Kay Münster. Dafür bringen sie Experten mit. Uwe Kluge, Senior Berater bei der Sächsischen Energieagentur SAENA GmbH, Rainer Schmidt, Technischer Vertrieb bei Tecalor GmbH und Henrik Karch, Fachanwalt für Verwaltungsrecht, werden kurze Impuls-Vorträge halten, danach kann im Podium diskutiert oder mit Dienstleistern und Handwerkern am Stand gesprochen werden.

 "Wir wollen die aufgeregten Debatten etwas versachlichen", sagt Kay Münster, und natürlich werden Fragen beantwortet. Ob dabei der ein oder andere Mythos zum Thema Heizen aufgeklärt wird, so Klaus Heidemann, wird man sehen. Welcher? Zum Beispiel der, dass man für Wärmepumpen unbedingt eine Fußbodenheizung braucht, so Heidemann. Gerade was Fragen in Wohneigentümergemeinschaften angeht, sind beide firm, gehört Hausverwaltung doch zu ihrem Kerngeschäft. Spannend dürfte ab diesem Jahr für Mieter wie Vermieter die Frage werden, wie die nächste Betriebskostenabrechnung aussehen muss. Wer muss eigentlich was bezahlen? Ab diesem Jahr darf nicht mehr alles auf die Mieter umgelegt werden.

Auch da dürfte es einige Nachfragen geben. Neben Klassikern wie PV-Anlagen und Wärmedämmung kommen auch neue Themen wie Infrarotheizung und Dauerdebatten wie Elektromobilität zur Sprache. Auch andere Fragen, welche alternativen Heizungen sich im Einzelfall lohnen, dürften angesprochen werden. Freilich gibt es auch Punkte, die nicht zu klären sind, wie die, wann Wohneigentümergemeinschaften selbst produzierten Strom endlich selbst nutzen können, statt ihn für minimale Einspeisevergütung abzugeben. Bislang ist steuerrechtlich nämlich nicht geklärt, wie das bewertet wird, denn aus Sicht des Fiskus würde jeder dem anderen Strom verkaufen.

Wie sieht Kay Münster den Immobilienmarkt 2024? "Ich denke, durch die höheren Zinsen und Baukosten wird wieder mehr vermietet. Das dürfte dazu führen, dass die Mieten deutlich steigen, zumal der Wohnraum relativ gleich bleibt, über 80 Prozent der geplanten Projekte sind wegen der Baukosten in die Schublade gewandert. Das dürfte mittelbar auch dazu führen, dass die Immobilienpreise trotz steigender Zinsen nicht so zurückgehen, wie das zu erwarten wäre." Aber die Finanzierbarkeit ist eine Seite der Medaille.

Die Erwartungshaltung hat sich geändert: Immobilien kaufen war in den 1980er Jahren nicht einfacher, nur dann ist man nicht in den Urlaub gefahren, hat sich "nichts gegönnt" und am Haus gewerkelt. Heute wollen die Leute trotz Hauskauf in den Urlaub fahren und essen gehen - Grundlage für interessante Gespräche.


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