

Als nach der Jahrtausendwende klar war, dass die 425 unsanierten Wohnungen am Leutewitzer Ring entlang der Höhenpromenade nicht mehr dem Bedarf entsprachen und dass es für diese herkömmlichen Plattenbauten keine Interessenten geben würde, stand für die Eisenbahner Wohnungsbaugenossenschaft fest: Wir müssen handeln. Die Idee: Seniorengerechter Umbau, da absehbar ist, dass viele Genossenschaftsmitglieder bald das Seniorenalter erreichen würden. 2008 fiel der Startschuss für Umbau und Modernisierung, in die die EWG bis zum Abschluss 2021 insgesamt 28 Millionen Euro investierte. Von den ehemals 425 Wohnungen sind 377 übriggeblieben, viele mit neuem Zuschnitt, alle ohne Schwellen, mit bodengleicher Dusche und neuen Bädern, Rampen am Hauseingang, Balkonen und Aufzügen zu den oberen Etagen. Ein ehemaliger Pavillon an der Höhenpromenade wurde abgerissen, stattdessen ein zweigeschossiges Haus mit vier Vier-Raum-Wohnungen und Gewerberäumen neu gebaut. Auch die Innenhöfe wurden neu gestaltet – einer bekam sogar eine Fitness-Oase für Senioren, die rege genutzt wird. Die Stadt ließ darüber hinaus zwischen 2012 und 2015 die Fußgängerzone zwischen Amalie-Dietrich-Platz und Merianplatz neu und barrierefrei gestalten. Wer jetzt an der Höhenpromenade entlang spaziert, hat nicht das Gefühl, im größten Neubaugebiet Dresdens unterwegs zu sein. »Das neue Quartier wertet Gorbitz auf, es wirkt stabilisierend auf die Bewohnerstruktur und zog sogar Mieter aus anderen Stadtteilen an«, so EWG-Vorständin Antje Neelmeijer. Zur Geschichte der Höhenpromenade Die EWG bewirtschaftet knapp 6.000 Wohnungen in Gorbitz, in denen etwa 10.000 Menschen leben. Insgesamt zählen zum Bestand der Genossenschaft 9.000 Wohnungen in den Stadtteilen Gorbitz, Löbtau, Cotta, Briesnitz, Naußlitz und Dölzschen. Die Höhenpromenade bildet die zentrale Achse des Neubaugebietes Dresden-Gorbitz, dessen Grundstein im August 1981 – vor 40 Jahren – gelegt worden war. Sie ist etwa einen halben Kilometer lang und zieht sich vom Amalie-Dietrich-Platz den Gorbitz-Hang hinauf bis zum Merianplatz. Die nur 6-geschossigen Wohngebäude wurden gestaffelt und unter Berücksichtigung der Hanglage angeordnet, um günstige Blickbeziehungen ins Elbtal herzustellen. Dazwischen wurden vier Pavillons errichtet, von denen drei erhalten sind. Hier und in den Erdgeschossen befanden sich damals wie heute Ladenlokale für Kultur, Dienstleister oder Gastronomie. Die Fassaden der Pavillons wurden durch namhafte Dresdner Künstler gestaltet. Generell prägten gestalterische Elemente und Skulpturen unter dem Motto „Kunst am Bau“ die Gebäude und Innenhöfe der Höhenpromenade. Viele kann man noch heute entdecken. Heute knüpft ein Teil der sanierten Fassaden an die Geschichte der Höhenpromenade an und erinnert zum Beispiel bei den Balkonen an die rotbraune Farbe der „Crinitzer Kacheln“, die früher fast jedes Gebäude zierten. Im Original sind diese am Gebäude Leutewitzer Ring 31 zu sehen, das kurz vor Baubeginn noch unter Denkmalschutz gestellt wurde. Weitere Sanierungsvorhaben Projekt „An der Kleingartensparte“ / „Sonneneck“: Seit 2019 läuft parallel zur Höhenpromenade die Modernisierung der Wohnungen entlang der Braunsdorfer Straße. Dazu zählt auch die Neugestaltung ehemaliger Gewerbeeinheiten. Eine Einrichtung der Tagespflege, eine 280 m² große rollstuhl- und pflegegerechte WG-Wohnung für Menschen mit Einschränkungen und sechs große 6-Raum-Wohnungen mit eigenem Mietergarten sind schon fertig. Insgesamt umfasst die Baumaßnahme bis 2027 knapp 700 moderne Wohnungen. Projekt "Ginstersiedlung": In diesem Jahr begannen Modernisierung und Umbau von 950 Wohnungen in der Ginstersiedlung. Hier wohnen rund 1.700 Menschen. Ein Fokus liegt auf der Veränderung der Wohnungsgrundrisse und -größen. Die vorhandenen Ein-Raum-Wohnungen sind mit ca. 26 m² zwar für „Wohnanfänger“ attraktiv, für die meisten Alleinlebenden aber zu klein. Sie sollen daher vergrößert werden. Auch große Wohnungen für Familien und seniorengerechte Wohnungen sind geplant.